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Smite - wenn man MOBA mit Shooter kreuzt

Erstes Prestige-Event dieses Wochenende!

Mussten MOBAs vor ein paar Jahren noch ein Nischendasein fristen, liegen sie mittlerweile voll im Trend. Die Gründe dafür sind so vielseitig wie die Spieler, die sie spielen. MOBAs bieten schnelle und kurzweilige Action, die sich hervorragend mit Freunden im Team erleben lässt. Zudem sind MOBAs in den meisten Fällen nicht allzu komplex und somit leicht zu erlernen, was vor allem Spieler mit weniger Zeit zum Zocken zu schätzen wissen. Auf der anderen Seite scheint das Potenzial des Genres noch lange nicht ausgereizt.

Viele Entwickler drängen nach wie vor auf den Markt und wollen etwas vom Kuchen abhaben. Dementsprechend viele MOBAs gibt es, was es nicht gerade einfach macht, den passenden Titel für sich herauszupicken. Hinzu kommt, dass die meisten MOBAs nur ein Klon von DOTA2 oder LOL sind. Das muss nichts Negatives sein. Ist man mit den jeweiligen Eigenheiten zufrieden und wünscht sich nur eine andere Optik, ist ein Klon durchaus einen Versuch wert. Wer aber mit dem Spielsystem an sich nicht zu frieden ist und nach etwas "anderem" sucht, wird von der gewaltigen Auswahl schnell erschlagen.

Glücklicherweise ist die Suche nicht aussichtslos. Die Entwickler haben bereits vor einiger Zeit gemerkt, dass die Spieler mehr erwarten als einen bloßen Abklatsch von DOTA2, LoL, HoN und Co. Um ihren Titeln einen eigenen Stempel aufzudrücken, der sie von der Konkurrenz unterscheidet, wird das MOBA-Genre daher gerne mit anderen Spielrubriken gekreuzt - mal schlecht, mal überraschend gut. Ein Titel, bei dem der Genre-Mischmasch sehr gut geklappt hat, ist Smite. Es ist kein unbekannter Artvertreter und hält sich bereits seit einigen Jahren erfolgreich, was in dem umkämpften Spielesektor keine Selbstverständlichkeit ist.

Cover image for YouTube videoSMITE 4.13 Patch Overview - Mid-Season (July 18, 2017)
Patch 4.13 ist erst kürzlich erschienen und bringt neben einem Hi-Res-Grafik-Updates auch noch viele neue Spielinhalte mit sich.

Der Grund für den Fortbestand von Smite ist wohl darin begründet, dass es gleich ein paar Dinge anders macht als seine Genre-Kollegen und sich dadurch stark von ihnen abhebt. Das fängt bereits bei den Plattformen an. In Smite dürfen nicht nur - wie sonst üblich - die PC-Zocker in die Arenen, sondern auch die Konsolen-Daddler. Und das klappt sogar ohne die Probleme, die man anfangs befürchtet. Das liegt wiederum an den beiden prägnantesten Unterschieden von Smite, die sich aus der Kreuzung von MOBA und Shooter ergeben: der Kamperaperspektive und der Steuerung.

Smite spielt man nämlich nicht in der für MOBAs üblichen isometrischen Perspektive, sondern in der Third-Person-Ansicht, die man von Shootern, Action-Adventures, Rollenspielen und so weiter kennt. Zudem gilt bei Smite nicht das gewohnte Steuerungskonzept, bei dem die Maus für die Bewegungsbefehle und die Nummerntasten für die Aktionen der Helden zum Einsatz kommen. Stattdessen lässt sich der Charakter mit den WASD-Tasten am PC respektive dem linken Controller-Stick an den Konsolen steuern, wobei die Maus bzw. der rechte Stick die Blickrichtung kontrolliert. Fähigkeiten werden am PC mit den Nummerntasten aufgerufen und per Mausklick ausgelöst, an der Konsole übernehmen diese Aufgabe die Actionbuttons.

Unterm Strich spielt sich Smite durch diese Unterschiede deutlich mehr wie ein Third-Person-Shooter, auch wenn er immer noch den Grundregeln und dem Spielablauf eines MOBAs folgt. Vor allem PC-Spieler, die bislang nur die klassische MOBA-Steuerung kennen, werden etwas Zeit brauchen, um sich mit der geänderte Perspektive und der Bedienung anzufreunden. Wer dem Ganzen aber nicht von vornherein abgeneigt ist, hat das schnell raus. Mit dem Blick über die Schulter seines Helden ist man deutlich näher am Kampfgeschehen dran und bekommt viel mehr von der Action mit. Dafür büßt man aber etwas vom Überblick ein, den die Vogelperspektive bietet.

Zunächst sind der Blickwinkel und die Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig, hat man sich damit aber erst einmal arrangiert, vermisst man die Vogelperspektive und die Mausklickbewegungen gar nicht mehr.

Da Smite schon zu den alteingesessen Hasen im Genre zählt, ist sein Spielumfang über die Jahre hinweg ordentlich gewachsen. Es gibt haufenweise Götter der nordischen, griechischen, römischen, indischen, japanischen und anderen Mythologien, die den Spielern als Heldencharaktere zur Auswahl stehen. Neben dem klassischen Fünf-vs.-fünf-Modus gibt es mit "Scharmützel, Konflikt-Angriffsmodus, Match des Tages und Belagerung" viele Variationen davon, die mit mehr oder weniger Spielern und Lanes ausgetragen werden. Hinzu kommt noch der Arenamodus, bei dem es mit zwei Fünferteams richtig zur Sache geht. Hier gibt es keine Lanes, die kontrolliert werden müssen, sondern einfach nur eine große Klopperei mit dem Ziel, als erstes 500 Tickets des gegnerischen Teams auszulöschen.

Besonders erwähnenswert an Smite ist sein Item- und Fähigkeitensystem. Gegenstände sind ein Punkt bei MOBAs, die sehr häufig Gelegenheitsspieler und Neueinsteiger von einem Titel abschrecken, da sie ein Spiel erheblich verkomplizieren. Schließlich muss man für alle Charaktere, mit denen man gerne spielt, die perfekte Kaufreihenfolge der richtigen Gegenstände aus dem Effeff kennen, sonst liegt man schnell zurück. Smite geht hier erfreulicherweise einen deutlich spielerfreundlicheren Weg.

Wie bei DOTA können sich die Profis in Smite ihre Ausrüstung aus zig unterschiedlichen Gegenständen, Relikten und einmalig verwendbaren Verbrauchsgegenständen (Tränke etc.) zusammenbasteln. Wer mit dem Spiel aber noch nicht ausreichend vertraut ist oder es ohne das Item-System spielen will, macht vor Spielstart einfach einen Haken bei "automatische Gegenstände", schon übernimmt die KI das richtige Ausrüsten des Helden. Das klappt hervorragend und ist für Einsteiger auch eine gute Möglichkeit, die richtigen Items und die Kauf-/Upgrade-Reihenfolge der Charaktere kennenzulernen.

Bei jedem Besuch in der eigenen Basis rüstet die KI den Helden mit entsprechenden Gegenständen aus - sofern man das will.

Exakt dasselbe in Grün gibt es für das Fähigkeitensystem in Smite. Wer will, kann die drei Fähigkeiten plus eine "Überkraft" (wie die Ultis hier heißen), nach eigenem Ermessen freischalten und upgraden. Wer sich damit nicht herumschlagen will, setzt wieder vor Spielbeginn einen Haken bei "automatische Fähigkeiten", schon übernimmt die KI das Prozedere. Zusammen mit den ausführlichen Tutorials ist Smite ein sehr einsteigerfreundliches MOBA, das aber durchaus die Komplexität bietet, die Profis kennen und lieben.

Falls ihr nun Lust bekommen habt, eine Runde zu Smite spielen, dieses Wochenende findet (vom 28. Juli bis zum 30 Juli) zum ersten Mal das Prestige-Event statt, bei dem die erhaltene Erfahrung verdoppelt wird. Das Spiel könnt ihr euch kostenlos auf Smitegame.com oder via Steam und Co holen.

In diesem artikel

Smite

PS4, Xbox One, PC, Nintendo Switch

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Markus Hensel Avatar

Markus Hensel

Redakteur

Seit 2011 bei Eurogamer.de dabei. Zockt alles aus dem Hause Blizzard, insbesondere D3, Overwatch, Starcraft 2 und WoW-Raids (auch nach 10 Jahren noch). Hört Rock und Metal, hat einen Drachen-Fetisch, kann mit Fußball nichts anfangen, ist stolzer Besitzer eines Monstergrills und mag Kuchen und Kekse (viel zu sehr).

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