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Sonic Generations

Verwirrend

Denkt man sich mit der Zeit dann immer mehr von dem Grafikglitter weg, schält sich ein Spiel heraus, das man als Igel-Fan lieben muss. Die besagte Mischung aus schnellen und ruhigen Passagen stimmt in diesem ersten, sehr kurzen Leveleindruck. Man lernt, wann es schnell wird, wann man sich besser zurücknimmt und arbeitet sich so in die Einzelheiten des Stages ein. Der Geist früherer Jump-Titel wird also weitergeführt und das mit einigem Erfolg. Sehr schön. Hatte nach Free Riders ja schon wieder begonnen, mir Sorgen zu machen.

Die 3D-Einlagen wurden nicht ganz dem 2D-Ansatz geopfert, sondern so eingebunden, wie sie sein sollten. Nicht als kleine optische Auffrischung ohne spielerischen Gehalt, sondern als Würdigung des Tempos. Drei bis vier Sekunden Augenzucker mit Spaßfaktor, so schnell vorbei, wie es kam und daher auch öfters mit Freude zu genießen. Es wird spannend zu sehen sein, wie mutig dann SEGA im späteren Verlauf wird und einige der 3D-Passagen aus der Dreamcast-Ära miteinbindet.

Das wird passieren, ob wir es wollen oder nicht, schließlich gibt es dazu sogar eine Story in Generations. Der Igel und seine Freunde fallen in Zeitlöcher und müssen die Stages ihrer Vergangenheit bewältigen, um die Zeitlinie wieder in Ordnung zu bringen. Niemand hat gesagt, dass es eine gute Geschichte wäre, aber zum einen: Wen interessiert es? Und zum anderen gibt es so vielleicht eine Chance, in der Zeit zurückzureisen und Sonic The Hedgehog 2007 ungeschehen zu machen. Einen Versuch ist es wert.

Sonic Generations - Gameplay-Trailer

Der Charakter des gezeigten 2D-Classic-Abschnittes blieb dermaßen unangetastet, dass sogar das automatische Zielen während des Sprunges wegfiel. Einen Gegner zu treffen, erfordert Geschick, definitiv eine gute Sache. Es könnte aber auch bedeuten, dass man den chaotischen Stil der Dreamcast-Tage sehr unverändert, nur halt in hübsch wiederfindet. Und sogar in 2D. Jeder Stage, kommt er nun aus den Anfangstagen oder der DC-Generation, soll in verschiedenen Sonic-Stilen, sprich 2D und 3D spielbar sein. City Escape in 2D, Green Hills in 3D, das könnte ziemlich spannend werden. Ausgewählt wird dies auf einer großen Oberwelt, deren erste Andeutungen suggerieren, dass Generations sicher einen ganz anderen Unfang haben wird als Sonic 4: Episode 1. Gut so. Wo bleibt noch mal Episode 2?

Bis Generations im November veröffentlicht wird, versuche ich durch Training meine Augen darauf vorzubereiten. Dann nämlich müssen sie perfekt Wichtiges von Unwichtigem trennen und das in einem Wust aus Millionen hübscher Details, hinter denen sich zu gerne immer wieder ein Gegner versteckt. Ignoriert man diesen grafischen Overkill – leichter gesagt als getan –, dann macht Generations zumindest in der Wiederbelebung alter Sonic-Tugenden alles richtig. Präzise Steuerung, verschachteltes Leveldesign, eine echte, positive Herausforderung. Insoweit alles perfekt. Außerdem kann man endlich die langgehegte Frage eindeutig klären, ob Green Hill Zone in 2D oder 3D - Spieldesign, nicht TV-Einstellung - besser funktioniert. Ok, die offensichtliche Antwort heißt natürlich "2D", aber als fanatischer Anhänger der Mega-Drive Sonic-Games nehme ich mir fest vor, allem was kommt, eine Chance zu geben. Um mich dann mit den neuen Dreamcast-2D-Stages im Notfall zu trösten.

Sonic Generations wird November 2011 für Xbox 360, PS3 und 3DS erscheinen.

In diesem artikel

Sonic Generations

PS3, Xbox 360, PC, Nintendo 3DS

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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