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Spectrobes

Krall' sie Dir alle!

Rallen. So heißt der Held von Disneys Action-Rollenspiel Spectrobes. Ein Name, wie geschaffen für aberwitzige Wortspiele: "Ich rall' das nicht!", "Krall sie Dir alle!" oder "Da werd' ich ganz rallig!", um nur drei zu nennen, die alle sogar halbwegs auf den DS-Titel zutreffen. Und weil es da draußen noch andere Tester gibt, die sich sicher ähnlich lustige Sätze für ihren Artikel ausdenken möchten, will ich es auch bei diesen drei überaus genialen belassen. Die reichen als guter Grundstock für meinen Test sowieso schon aus.

"Krall sie Dir alle!" ist natürlich eine Anspielung auf "Schnapp' sie Dir alle!". Man mag sich zwar darüber streiten, ob Spectrobes nun ein Pokémon-Klon ist oder nicht, aber Parallelen sind unübersehbar. Worum geht es? Nun, der junge Protagonist Rallen ist itglied einer Weltraumpatrouille. Gemeinsam mit seiner Kollegin und Freundin Jeena streift er in einem Raumschiff durch das All, sorgt dabei für Recht und Ordnung. Nicht unbedingt der anspruchsvollste Job, bis eines Tages die fiesen Krawl überall in der Galaxie auftauchen. Dahinter verbergen sich mysteriöse, tödliche Wesen, die schon so manche Welt auf dem Gewissen haben sollen.

Unversehens wird Rallen in einen Kampf mit den Krawl verstrickt, denen er selbst anfangs ohne echte Waffen kaum Schaden zufügen kann. Doch zum Glück stehen ihm überraschend starke Verbündete zur Seite - zwei so genannte Spectrobes. Das sind ebenso geheimnisvolle Figuren, die Rallen gerade erst in einem Prizmod entdeckt hat, einem natürlich gleichermaßen seltsamen Gerät. Jedenfalls gewinnt er mit Hilfe der beiden Kreaturen die Schlacht und erfährt anschließend von einem weit gereisten, weisen Mann mehr über diese ganze Mysterien. Kurz und knapp: Die Krawl bedrohen Rallens Welt, nur er kann sie mit Hilfe der Spectrobes aufhalten. Dazu muss er die allerdings erst einmal finden, denn die starken Kämpfer schlummern unter der Erde in Form von Fossilien. Über 50 verschiedene sollen insgesamt existieren; wollt Ihr alle sammeln, gibt es also einiges zu tun.

Im Folgenden besucht Ihr unterschiedlichste Planeten und sucht neue Spectrobes, aber auch Mineralien und Kuben, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen. Dabei heftet sich ein junges Exemplar der treuen Begleiter an Eure Fersen und scannt per Antippen den Boden nach Ressourcen. Habt Ihr etwas gefunden, grabt Ihr das gute Stück in einer Art Minispiel aus: Mit dem Touchstick schaufelt Ihr die Erde zur Seite, müsst dabei aber aufpassen, dass Artefakt nicht zu zerstören. Berührt Ihr es zu oft und zu lang mit Euren Werkzeugen, zerspringt es in tausend Stücke. Ist es weitgehend von der Erde befreit, dürft Ihr es hingegen einpacken. Recht spannend gemacht.

Die Grafik: Für den DS sehr ordentlich.

Handelt es sich um ein Fossil, will das Spectrobe darin im Labor des Raumschiffs noch aufgeweckt werden, wobei das Mikrofon zum Einsatz kommt: Jedes Wesen benötigt seinen eigenen Weckruf in einer bestimmten Lautstärke, die Ihr zwei, drei Sekunden lang halten müsst. Ist es schließlich ausgeschlüpft, folgt der Entwicklungsteil - und hier kommt das "Ich rall' das nicht!" ins Spiel. Die Spectrobes möchten nämlich auch mit Mineralien gefüttert und trainiert werden, um später im Kampf von Nutzen sein zu können. Richtig schön komplex eigentlich. Aber bis man erst einmal verstanden hat, wie was funktioniert, vergeht eine gewisse Zeit. Der Grund dafür ist die komplizierte und vor allem kaum sich selbst erklärende Bedienung: Zig verschachtelte Menüs mit nichtssagenden Symbolen machen das Ganze unnötig kompliziert. Gerade, weil sich Spectrobes an den etwas jüngeren Spieler richtet, sehr ärgerlich.

Auch die Steuerung in den Echtzeitkämpfen bedarf einer gewissen Gewöhnung. Mit einem Tastendruck greift Rallen die Feinde an, über die beiden Schultertasten aktiviert er die Attacken der Spectrobes. Im Grunde nicht schwierig, trotzdem fühlen sich die Gemetzel häufig hektisch und unkontrolliert an. Unter anderem, weil die Mitstreiter sich nicht immer dahin bewegen, wo Ihr sie gerne hättet, und so mancher Angriff ins Leere läuft. Da Ihr den meisten Kämpfen aber auch ausweichen könnt und der Schwierigkeitsgrad ohnehin nicht besonders hoch ist, jedoch kein zu großes Manko.

Bestens hingegen ist es den Entwicklern gelungen, die Besonderheiten des DS auszunutzen: Touchscreen und Mikrofon kommen, wie bereits erwähnt, intelligent zum Einsatz, während der zweite Bildschirm ausnahmsweise ebenfalls das Spielgeschehen darstellt und so die Sichtweite erhöht. Wi-Fi-Duelle mit anderen Spectrobes-Besitzern dürft Ihr Euch liefern, sobald Ihr den entsprechenden Kubus aufgespürt habt. Auch das Austauschen von Kreaturen ist möglich. Schade lediglich, dass es keinen Online-Support für die Kämpf gibt; Euer Kontrahent muss also mehr oder weniger neben Euch sitzen.

Zum Abschluss: "Da werd' ich ganz rallig!". 3D-Grafik auf dem DS kann wahnsinnig mies aussehen, aber hier hinterlässt sie in Bewegung einen überaus guten Eindruck. Sicher, der Umgebung fehlen einige Details und die Charaktere können leicht pixelig wirken. Doch das Spiel holt nicht zuletzt dank der hohen Sichtweite eine Menge aus dem DS heraus. Allein das aufwendige Intro ist schon mehr als nur einen Blick wert.

Alles in Allem kann man Spectrobes als durchaus gelungen bezeichnen: Umfang und Technik stimmen, es ist erstaunlich komplex - dafür hat die Bedienung trotz hübscher Ideen für Touchscreen und Mikrofon so ihre Mängel. Gegen ein bisschen mehr Abwechslung hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt. Aber der gute Sammel- und Aufzuchtsteil lassen einen diese Schwächen über weite Strecken vergessen.

Spectrobes ist ab sofort exklusiv für Nintendo DS im Handel erhältlich.

7 / 10

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In diesem artikel

Spectrobes

Nintendo DS

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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