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Splatterhouse

BLUUUUUTFEST!!!

Wenn ich hier die ganze Zeit von „dem Haus“ spreche, wird das dem Setting von Splatterhouse 2010 übrigens nicht ganz gerecht. Auch wenn man sich inhaltlich sehr nah am Original bewegt, dehnte man die Örtlichkeiten ordentlich aus. Das Haus selbst dient eigentlich mehr als ein Hub mit einer Reihe von Portalen, die in eigene Regionen des Horrors führen, was den Designern auch ein wenig mehr Freiheiten verschafft. Ob sie diese Möglichkeiten auch so richtig ausschöpfen werden, ließ sich noch nicht so richtig erahnen. Ein Dämonen-Rummelplatz mit Zombie-Clowns wurde erwähnt, genauso eine Endzeitvision, in der das Böse bereits siegte, eine unterirdische Höhle zeigte man kurz, es macht alles einen guten Eindruck. Und eines dürfte sicher sein: Wo auch immer diese Portale hinführen, dort wird es blutig sein.

Da das Blut nicht nur Deko, sondern auch die einzige Währung ist, die die Maske des Helden akzeptiert, verkommt die Sauerei in den verdammten Hallen nicht zum Selbstzweck. Je mehr Liter ihr einem der zahlreichen Feinde abringt, desto mächtiger werden die erlesenen Splatter-Attacken, normalerweise Kombos genannt, des Aushilfs-Jasons. Und der Counter zählt nicht einfach nur Punkte, sondern allen Ernstes die Liter an Blut. Wenn das nicht Hardgore ist, was dann. Einfach wundervoll.

Und ich dachte schon, die gute alte Nagelkeule wäre ausgestorben.

Wer austeilt, muss auch einstecken können. Die Maske hält euch jedenfalls eine Weile am Leben. Irgendwann werden aber doch Teile des Körpers bis auf die Knochen herausgerissen und Gliedmaßen können auch dran glauben, sodass ihr, wenn ihr Pech habt, mitten im Kampf mit nur einem Bein dasteht.

Solltet ihr es trotzdem überstehen, wird die Maske den Körper wieder heilen und regenerieren. Ein bisschen wie Jason X, nur ohne Nanoviecher und nicht so schlecht. Alles zwischen Splatter-Finisher und totaler körperlicher Desintegration sieht spielerisch nach einem klassischen Third-Person-Metzler bekannter Schule aus, der sich allerdings gelegentlich an seine Wurzeln erinnern möchte. In einzelnen Durchgängen schwenkt das Spiel in eine Art Zweidimensionalität um und die einzigen Richtungen sind vor und zurück, ganz wie es beim Klassiker der Fall war. Man erinnerte sich hier auch an die Spikes, die aus Decke und Boden schießen, und baute sie kurzerhand mit ein, um euch ein paar nostalgisch wertvolle Tode zu bescheren.

Andere Passagen erinnern von den kurzen, gezeigten Ausschnitten an Prince of Persia, wenn der Held behände durch Spießrutenläufe von Todesfallen an Wänden entlanghangelt oder den Tarzanschwinger an einem von der Decke hängenden Stück Eingeweide vollführt. Ebenfalls nicht vergessen wurden die Abschnitte in den Fahrstühlen, die mich persönlich damals auf der PC-Engine zur Weißglut trieben.

Mein Haus, mein Höllentor und mein unausprechlicher Horror aus der Hölle.

Ihr fahrt mit einer Plattform nach oben und Horde um Horde blutdurstiger Feinde möchte sich nicht primär um euch direkt kümmern, sondern beschäftigt sich lieber mit den Aufhängungen des Fahrstuhls. Ihr müsst sie davon abhalten und ich glaube, dass diese Passagen mich beinahe die meisten Leben kosteten. Mal schauen, wie haarig es hier wird.

Was derzeit auffällt, ist eine gewisse Ruckeligkeit in beinahe allen Passagen. Gerade wenn etwas mehr los ist und Splatter-Moves angesetzt werden, fällt die Framerate bedenklich, aber auch die Abschnitte aus der Seitenansicht bleiben nicht verschont. Es ist noch ein früher Build und bis zum Release im Herbst bleibt noch Zeit, daher muss man noch nicht in Panik ob solch unerwünschten Horrors verfallen. Wer Splatterhouse noch mal in alter 16-Bit-Glorie erleben möchte, kann aller Wahrscheinlichkeit nach die Original-Trilogie freischalten, wobei ich eingestehen muss, dass ich keine Ahnung habe, ob Teil 2 und 3, 92 und 93 für das Mega Drive erschienen, irgendetwas taugen. Eigentlich ist das egal, denn nur der erste Teil zusammen mit dem Remake dürfte schon all den Gore bieten, den man sich nur wünschen kann.

Splatterhouse war ein Spiel, das man vor seinen Eltern versteckte und das so wundervoll geschmacklos war, dass man es lieben musste. Und genau das könnte auch mit dem Remake gelingen. Splatterhouse feiert ein aberwitziges Blutfest, das das Gore in den Hardgore zurückbringt. Oder hieß es Hardcore? Egal, der ist als Bonus auch noch dabei.

Bottlerocket scheint es geglückt zu sein, die Essenz dessen, was das Original zu einem echten Original machte, herauszufiltern und in ein modernes Gewand zu stecken, ohne den Charme der Widerlichkeit einzubüßen. Wenn dieses Gewand noch ein wenig moderner wird und man das Ruckeln abstellt, dann könnte das hier ein glorreiches Gemetzel werden, in dem Splatter endlich mal wieder ganz ohne Reue der Gewalt selbst halber gewalttätig sein darf. Ich sehen keinen Grund, warum diese Philosophie der Filmbranche vorbehalten sein sollte und freue mich, dass Splatterhouse diese Meinung teilt.

Gesplattert wird auf PS3 und 360. Mit ein wenig Glück wird es rechtzeitig zu Halloween ab Herbst blutig.

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