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Star Wars Destiny - Test

Die Macht der Würfel.

Es steht zwar groß auf der Verpackung, aber packt ihr das Starter-Set von Star Wars Destiny aus, denkt ihr euch erst mal: "Waaas, so viele Würfel?" Insgesamt 16 Stück verbergen sich neben den 48 Spielkarten in der Schachtel, definitiv nicht wenige. Und auf jeder Seite buhlen verschiedene Symbole und Zahlen um eure Aufmerksamkeit. Keine Sorge: So kompliziert, wie das jetzt klingt, ist es in Wahrheit nicht.

Die Würfel stehen in Verbindung mit verschiedenen Karten. Richtig gehört, jeder einzelne Würfel gehört zu einer bestimmten Karte. Das sind einerseits die Charaktere und andererseits die Unterstützungen, im Grunde genommen unterschiedliche Fähigkeiten. Wie in anderen Kartenspielen habt ihr in Star Wars Destiny ein Deck aus Karten zur Verfügung. Das ließe sich fast nach Belieben zusammenstellen, wenn ihr mehr Karten hättet - die ihr optional in Booster Packs mit je fünf Karten und einem Würfel dazukauft. Regeln hinsichtlich der Fraktionszugehörigkeit einzelner Charaktere und Karten sind dabei zu berücksichtigen. Das Deck-Building spielt beim Starter-Set alleine keine Rolle.

Das Starter-Set bietet genügend Spielmaterial für zwei Spieler, die gegeneinander antreten. Mehr sind möglich, wenn ihr entsprechend viele Karten oder weitere Starter-Sets habt. Das offizielle Regelwerk empfiehlt bei größeren Partien drei bis vier Spieler. Mehr ginge bestimmt. Starter-Sets gibt es zu Kylo Ren und Rey (auch als Doppelpack) sowie zu Luke Skywalker und Boba Fett. In den Booster Packs finden sich weitere Charakterkarten, zum Beispiel zu Figuren aus Rogue One: A Star Wars Story. Zusätzliche Mitspieler könnten diese verwenden. Dann wäre es eine Frage der Übersichtlichkeit, Potential für mehr Teilnehmer ist definitiv vorhanden.

Zu Beginn nimmt jeder Spieler sein Deck und legt die Charakterkarten vor sich, hinzu kommen fünf Karten auf eure Hand. Weiterhin gibt es ein Schlachtfeld, das vor Spielbeginn bestimmt wird. Hier setzt sich der Spieler durch, der mit seinen Charakterwürfeln die zusammengerechnet höchste Zahl erreicht. Das Schlachtfeld bietet unterschiedliche Boni zur Unterstützung. Mit diesen erhaltet ihr zum Beispiel Schildmarker für Charaktere oder deckt Karten eines Gegenspielers auf.

Damit nicht genug, das Schlachtfeld regelt, wer in einer Spielrunde anfängt. Das ist ein durchaus wichtiger Faktor, weil derjenige Spieler zuerst die Möglichkeit zum Angriff oder zur Stärkung seiner Charaktere hat. Hat ein Spieler einmal das Schlachtfeld für sich beansprucht, bleibt das bis auf Weiteres so. Ein anderer Teilnehmer hat die Möglichkeit, es jederzeit beanspruchen. Kostet nichts, er ist nur gezwungen, die jeweilige Runde aussetzen.


  • Alter: 10+
  • Spielerzahl: 2
  • Spieldauer: ca. 30 Minuten pro Durchgang
  • Preis: ca. 27 Euro

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Ist nichts anderes erwähnt, lassen sich Unterstützungen und Aufwertungen für Charaktere jede Runde einmal einsetzen. Habt ihr sie ausgespielt, sind sie erschöpft und ihre Effekte verlieren bis zur nächsten Auffrischphase ihre Wirkung. Ereignisse haben ebenfalls bestimmte Effekte, zum Beispiel erhaltet ihr Schildtokens für einen Charakter, sie sind aber nur einmalig nutzbar und kommen anschließend auf den Ablagestapel. Das Ausspielen von Karten erfordert eine vorgegebene Zahl an Ressourcen. Achtet auf die richtige Balance und haut nicht alles raus.

Wie effektiv eure Aktionen sind, bestimmen eure Würfel. Es gibt insgesamt neun verschiedene Würfelsymbole mit unterschiedlichen Effekten. Nicht alle davon sind auf jedem vorhanden. Ein zu einer Unterstützung gehörender Würfel steigert beispielsweise den Schaden oder beschert euch Bonus-Rohstoffe. Erzielt ihr mit einem Charakter aber keinen dazu passenden Grundschaden (Nah- oder Fernkampf), verpufft die Wirkung des Unterstützungswürfels.

Schadensmarker zeigen, wie viel eure Helden oder Schurken bislang eingesteckt haben. Das Spiel endet, wenn alle Charaktere eines Spielers besiegt sind oder ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand und in seinem Deck hat. In unserem Spiel musste ich mich mit Rey und Poe Dameron der dunklen Seite in Person von Kylo Ren und Captain Phasma geschlagen geben. Anscheinend ist die dunkle Seite doch stärker? Eine Revanche steht noch aus.

Stellt euch darauf ein, einfach mal eine Proberunde zu spielen und dabei Stück für Stück die Regeln abzuhandeln. Dadurch bekommt ihr langsam ein Gefühl für den Spielablauf, lernt die Karten, Fähigkeiten und Eigenheiten kennen. Dauert nicht lange, die Runden sind nicht allzu lang und die Wartezeiten kurz. Auf den ersten Blick erscheint es kompliziert. Dahinter verbirgt sich taktischer Tiefgang und aufgrund verschiedener Ergänzungen zum Spiel ein potentiell hohes Maß an Individualisierung. Sofern ihr bereit dazu seid, weiteres Geld für Booster Packs auszugeben. Die Verarbeitung ist sehr gut und die Karten kommen mit einigen schönen Artworks daher, die eure Augen erfreuen.

Es gibt viele Kartenspiele auf dem Markt und auch im Bereich Star Wars ist Destiny beileibe nicht der erste Vertreter seiner Art. Es macht seine Sache gut und habt ihr die Regeln verinnerlicht, beginnen sich der Spielspaß und die taktischen Möglichkeiten zu entfalten. Klar, am Ende ist es "nur" ein weiteres Trading Card Game, doch hier gelingt es, für frischen Wind zu sorgen. Interessant ist der Ansatz mit den vielen Würfeln. Es verleiht dem Spiel ein hohes Glückselement und macht es unvorhersehbar. In meinen Augen nichts Schlechtes, da ihr so selbst mit den immer gleichen Karten nicht wisst, wer am Ende siegreich aus der Partie hervorgeht. Trotzdem packt euch unter Umständen - das ist ja das Ziel bei TCGs - das Verlangen nach weiteren Karten. Und wenn ihr euer Spielerlebnis erweitern möchtet, habt ihr mit verschiedenen Booster Packs die Gelegenheit dazu. Mit eigenhändig zusammengestellten Decks, die euer Gegenüber nicht kennt, ist das Spielerlebnis ein ganz anderes, persönlicheres.


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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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