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Steet Fighter X Tekken

Ryu oder Kazuya?

Allerdings ist dieser Kniff mit Vorsicht zu genießen! Habt ihr den Pandora-Modus durch das gleichzeitige Drücken der beiden mittleren Attacken erst einmal aktiviert, beginnt ein gnadenloses Zeitlimit zu ticken. Gelingt es euch vor dessen Ablauf innerhalb von etwa acht Sekunden nicht, den Gegner auf die Bretter zu legen, dann verliert ihr den Kampf automatisch. Man darf gespannt sein, wie sich diese interessante Comeback-Mechanik auf lange Sicht auf die Balance des Spiels auswirkt. Wie nützlich ist die unendliche Cross-Leiste ohne einen zweiten Partner? Wie stark wird der angerichtete Schaden erhöht? Wie gut passt die Bemessung des Zeitlimits? Von diesen Faktoren hängt schließlich ab, wie relevant der Pandora-Modus letzten Endes sein wird.

Ebenso wichtig ist natürlich die Auswahl der Figuren, immerhin tummeln sich derer weit über 100 in den Universen von Capcom und Namco. Die Street-Fighter-Welt bringt es, rechnet man die etwas exotischeren Ableger Street Fighter EX und Street Fighter: The Movie mit ein, auf beeindruckende 82 Recken, in der Tekken-Reihe traten bisher 57 schlagkräftige Gesellen ins Rampenlicht. Da versteht es sich quasi von selbst, dass die natürlich nicht alle in den großen Crossover-Zirkus passen und genauso verständlich ist es, dass es dadurch immer wieder Spieler geben wird, die gerade ihren persönlichen Favoriten schmerzlich vermissen. Bislang scheint die Auswahl recht rund und abwechslungsreich, besonders die Mischung aus Allroundern, schnellen und zerbrechlichen Kämpfer, Grapplern und Exoten sollte dabei natürlich stimmen.

Hier einmal die Figuren, die neben den Sony-exklusiven Kämpfern Cole - aus inFamous - und Toro und Kuro - zwei japanische Sony-Maskottchen - bisher feststehen. Auf Street-Fighter-Seite treten an: Ryu, Ken, Guile, Abel, Chun Li, Sagat, Cammy, Dhalsim, Poison, Hugo, Ibuki, Rolento und Zangief. Für Namco steigen in den Ring: Kazuya, Nina, Marduk, King, Bob, Julia, Hwoarang, Steve, Yoshimitsu, Raven, Kuma, Heihachi und Lili. Mit Hugo, Zangief, Bob, King, Marduk und Kuma haben wir überraschend viele schwere Brocken im Line-Up, vermisst werden dagegen noch ein paar der eleganteren Tekken-Kämpfer. Wo sind Asuka und Jin Kazama, Ling Xiaoyu, Fengwei oder Marshal Law? Naja, zumindest ließ Capcom Backsteinkopf Paul Phoenix auf der Ersatzbank.

Tatsächlich macht diese Wahl allerdings Sinn. Im Gegensatz zur Tekken-Reihe setzt Street Fighter stark auf Fernkampf-Elemente, die nur schwer zu implementieren sind, wenn die komplette Namco-Seite bedingt durch die Vorlage auf Hadoken und Co. verzichten muss, gleichzeitig ein Ryu ohne seinen Feuerball aber nicht denkbar wäre. Also werden die ausgewiesenen Distanzkämpfer ein wenig zurückgeschraubt und eher die Figuren ohne entsprechende Manöver rekrutiert.

Überhaupt ist es ausgesprochen spannend, die seit Jahren vertrauten Tekken-Figuren durch die Capcom-Linse zu betrachten. Wie wurde ihre Move-Palette ans Street-Fighter-System angeglichen? Wie können sie sich gegen Ryu und Co. behaupten? Wie wirken die oft recht eigenwilligen Namco-Designs im stark expressionistischen Street-Fighter-Stil? Tatsächlich muss man ehrlich behaupten: So manch eine Tekken-Figur sah noch nie so gut aus. Während die regulären Tekken-Episoden immer noch ein paar madige Altlast-Animationen mit sich herumschleppen, entstanden die Capcom-Varianten der Tekken-Klopper von Grund auf neu und kommen dementsprechend angenehm frisch und dynamisch daher.

Sind wir mal ehrlich, hier kann im Prinzip nichts mehr schief gehen. Street Fighter X Tekken sieht klasse aus, spielt sich dynamisch, bringt ein paar interessante, frische Ideen ins Feld und bietet ein ausgesprochen erstklassiges Kämpfer-Feld. Auch wenn das Spiel auf Street Fighter IV basiert, so fühlt es sich doch nicht zuletzt durch das Kombo-freudige Tekken-Team und die zahlreichen Tag-Varianten ein ganzes Stück flotter an, wirkt aber nie so wild und abgedreht wie die aktuellen Marvel-Crossover. Jeder Beat'em'Up-Fan hält sich den kommenden März schon mal frei, dann fliegen auf Xbox360, PS3, PC, Vita und möglicherweise auch auf dem 3DS ordentlich die Feuerbälle und Eisenfäuste.

Street Fighter X Tekken erscheint Anfang nächsten Jahres für Xbox 360, PS3, PC und PS Vita.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Street Fighter x Tekken

iOS, PS3, Xbox 360, PlayStation Vita, PC

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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