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Super Street Fighter IV 3D Edition

Plastische Prügel-Portierung

Auf Wunsch könnt ihr Spezialattacken und Supermoves auf den Touchscreen legen, dann reicht ein simples Antippen mit dem Daumen, um das gewünschte Manöver auszulösen. Puristen, bei denen so etwas überhaupt nicht erst in die Tüte kommt, entscheiden sich für die zweite Variante. Die legt Aktionen, für die ihr mehrere Knöpfe drücken müsst, beispielsweise Würfe oder alle drei Kicks beziehungsweise Schläge, auf den Touchscreen. In beiden Modi könnt ihr die vier Touch-Felder frei belegen und so eurem persönlichen Kampfstil anpassen.

Nett, aber letzten Endes eher eine Spielerei ist die neue Kameraperspektive schräg von hinten. Die betont zwar nochmal schön den 3D-Effekt, ist spielerisch aber eher Geschmackssache. Man kann sich durchaus daran gewöhnen, die Perspektive macht es jedoch schwieriger, Entfernungen korrekt abzuschätzen, was bei einem Spiel wie Super Street Fighter IV natürlich problematisch ist. Für ein paar flotte Runden, in denen man sich einfach mal den hübschen Effekt betrachtet, ist er allemal gut, aber den maximalen Spielspaß habt ihr nach wie vor in der übersichtlichen und dennoch wunderbar plastischen Seitenansicht.

Der Online-Modus ist überraschend robust: Bereits jetzt war es kein Problem, innerhalb kürzester Zeit Matches gegen japanische Spieler zu finden. Die Kämpfe liefen fast durchgehend angenehm flüssig und sauber, lästiger Lag war nur sehr selten zu bemerken. Um ungleiche Paarungen zu vermeiden, hat man im Online-Modus die Wahl, ob man gegen Gegner antreten will, die ihre Specials über den Touchscreen auslösen können, auch für Kämpfe in der Schräg-Ansicht gibt es separate Räume.

Super Street Fighter IV 3D - Gameplay-Video

Geholfen hat das natürlich nicht, die meisten meiner japanischen Gegner verpassten mir eine gepflegte Abreibung. Aber das ist man bei Street Fighter ja gewohnt. Nicht testen konnten wir aufgrund mangelnder Hardware-Verbreitung in der näheren Umgebung den lokalen Mehrspielermodus und die Tag-Optionen. Zwei-Spieler-Duelle sollen laut Capcom aber bereits mit einem einzigen Modul funktionieren, dann ist euer Gegner allerdings auf lediglich eine spielbare Figur festgelegt, nämlich Altstar Ryu.

Wie eingangs erwähnt, ist Super Street Fighter IV auch auf dem 3DS ein herausragend gutes Beat´em Up, das eigentlich nur einen Makel hat – es bietet bis auf den gelungenen 3D-Effekt nichts wirklich Neues und so ziemlich jeder Street-Fighter-Fan dürfte das Spiel bereits auf einer der beiden HD-Konsolen besitzen. Andererseits muss das aber gar nicht mal ein Nachteil sein – mit der tollen Portierung des aufwendigen HD-Originals zeigt Capcom eindrucksvoll, was der 3DS technisch auf dem Kasten hat und noch dazu hat der 3DS von Tag eins an einen grandiosen Titel, in den sich Anfänger genauso wie erfahrene Hardcore-Spieler wunderbar verbeißen können. Mit 35 Kämpfern, fantastisch ausgearbeiteter Balance und punktgenauer Steuerung muss sich dieser Handheld-Hit nicht im geringsten vor seinen HD-Brüdern verstecken.

Das Spiel ist im Vergleich zu manch anderem Prügler angenehm zugänglich und bietet doch eine wunderbare Spieltiefe. Bis ihr auch nur eine der Figuren in all ihren Facetten beherrscht, werden etliche Stunden vergehen. Kommt ihr erst einmal mit einem vergleichsweise simplen Charakter wie Guile oder Ryu klar, dann warten noch unzählige spannende und exotische Figuren wie Karate-Kämpferin Makoto, Gentleman-Boxer Dudley oder Ölringer Hakan auf euch – und zusätzlich gibt es noch Multiplayer- und Tag-Modi. Kurzum: Das Spiel mag vielen vertraut sein, trotzdem bringt keiner der anderen 3DS-Starttitel eine vergleichbare Menge an Inhalten wie diese Top-Konvertierung mit sich. Der einzige Wermutstropfen ist, dass der doofe Obermotz Seth natürlich auch mit von der Partie ist und wie immer nervt. Aber das war ja zu erwarten.

Super Street Fighter IV 3D Edition ist ab dem 25. März für den Nintendo 3DS erhältlich.

9 / 10

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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