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Supreme Commander 2

Gesundgeschrumpft

Jede Fraktion besitzt kleine Stärken und Schwächen. Im Prinzip sind sie aber gut ausbalanciert und ergänzen sich hervorragend. Die Cybrans haben zwar die stärksten Lufteinheiten, sammeln dafür aber einen Tick langsamer Ressourcen. Selbst die Commander mit ihren Kampfrüstungen unterscheiden sich nur im Detail. Trotzdem erfordern die unterschiedlichen Einheitenkombinationen auch unterschiedliche Taktiken. Wer einem nahezu unaufhaltsamen, aber extrem langsamen Kampfroboter keine Raketenabwehr als Unterstützung mitgibt, braucht sich nicht wundern, wenn taktische Werfer das teure Stück noch vor der feindlichen Basis zu Klump hauen.

Jede Kriegspartei kann außerdem Nuklearwaffen bauen, die sich durch Abwehrgebäude neutralisieren lassen. Aber es gibt selbst bei den Gebäuden ein paar Ausnahmen der Regel: Zum Beispiel besitzen nur die Illuminate einen mächtigen Magneten, um kleinere Einheiten anzuziehen. Und nur die UEF hat einen Überzeugungsstrahler, der die Feinde auf ihre Seite holt. Die drei Rassen spielen sich so unterschiedlicher als es anfangs den Anschein hat.

Erforscht werden diese ganzen Upgrades und Einheiten über einen komplexen Technologiebaum. Anstatt sich einzelne Upgrades mühsam zu erarbeiten, bekommt ihr durch Laborstationen und Kämpfe Punkte, die ihr in Technik-Upgrades investieren könnt. Im Laufe der gesamten Kampagne müsst ihr nicht immer wieder von vorne beginnen. In jedem der drei Kapitel steigen die Kampfkraft eures Commanders und die Fähigkeiten der drei Einheitenarten. Land, Wasser und Luft-Streitkräfte bieten trotz der Vereinfachung genug taktische Möglichkeiten, um nahezu jede Schlacht auf eine andere Art und Weise zu gewinnen. An Stelle von mehreren Einheitenstufen werden die Truppen durch die neue Technologie stark verbessert. Mehr Feuerkraft, ein dickeres Lebensenergiepolster, ein Schutzschild oder eine höhere Sichtweite.

Befriedigend: Auf einem Hochplateau zerlegen zwei Experimentalroboter den Gegner.

Außerdem gewinnen sie an Erfahrung und werden dadurch wahrscheinlich zielsicherer oder schlagkärftiger. Herauszubekommen war das leider nicht genau. Wie auch andere Echtzeitstrategiespiele verzichtet Supreme Commander 2 darauf, den Schaden der Panzer, Flieger und Roboter anzugeben. Meiner Meinung nach ein Fehler. Gegen die fast übermächtigen Kampfroboter, Schlachtschiffe und fliegenden Untertassen haben die „normalen“ Truppen zwar nur zu Hunderten eine Chance, trotzdem verlieren sie auch zum Ende hin nie ihren Nutzen.

Der Spielablauf gestaltet sich recht klassisch. Basis aufbauen, einigeln und die ständigen Angriffswellen des Gegners abfangen. Abwechslungsreich wird das ganze durch unterschiedliche Aufgaben. Zeitlimits, das Schicksal befreundeter Commander und das Wettrennen mit dem Feind sorgen für kurzweilige Schlachten. Dank intelligenter KI müsst ihr auf immer neue Bedrohungen reagieren, eure Strategie anpassen und den Feind so häufig wie möglich stören. Habt ihr an einer Stelle eine starke Verteidigung, umgeht er diese und versucht, eure Ressourcenproduktion zu stören. Setzt ihr auf Wasserstreitkräfte, versucht er es mit Landeinheiten. Und so weiter und so fort. Ein wenig wie Command & Conquer mit Hunderten von Einheiten, gewitztem Computer und physikalischer Trefferberechnung. Das Beste aus beiden Welten.

Und auch diesmal der Höhepunkt: Die Experimentaleinheiten. Habt ihr sie erst einmal im Technologiebaum freigeschaltet, gibt es kein Zurück mehr. Diese mächtigen Waffen können zwar nicht, wie vor einem Jahr einmal angekündigt, mitten in der Produktion aktiviert werden, doch ihrer Durchschlagskraft tut das keinen Abbruch.

Die Atomwaffen sind noch immer die stärkste Waffe, lassen sich aber durch Abwehranlagen leicht ausschalten.

Am Ende jedes Levels entbrennen Gefechte der Superlative. Laserbahnen fressen sich durch meterdicke Panzerung, Energieschilde werden bis an ihre Belastungsgrenze beansprucht und zerplatzen. Zu Land, zu Wasser und in der Luft entsteht ein Feuersturm, der viele andere Echtzeitstrategiespiele wie Spielzeug aussehen lässt. Ein epochaler Anblick, der sich mit voller Wucht in eure Netzhaut brennt. Den Multiplayer konnten wir leider noch nicht antesten. Wird aber nachgeholt. Versprochen.

Was für ein Spektakel. Auch wenn mir die erste Vorführung Mut machte, hätte ich nie gedacht, dass mir Supreme Commander 2 so viel Spaß bereitet. Ausnahmsweise ist hier größer eben nicht gleich besser. Durch die kompakteren Karten, den vereinfachten Technologiebaum samt übersichtlicher Forschung und die frische Grafik wirkt der Titel einfacher runder. Die Gefechte sind schneller, packender und haben kaum etwas von ihrer brachialen Größe eingebüßt. Es tummeln sich immer noch hunderte Einheiten gleichzeitig auf dem Bildschirm. Ein Anblick, den man sonst nur von Total War gewohnt ist. Noch dazu abwechslungsreiche Missionen und die intelligente KI, fertig ist der nächste Strategie-Hit.

Aber: Erwartet spielerisch nicht zu viele Innovationen. Es geht über weite Strecken sehr klassisch zu: Lineare Kampagne, ein strenges Stein-Schere-Papier-Grundprinzip und eine doch sehr vorhersehbare Story. Wen das nicht stört, darf sich auf Supreme Commander 2 freuen. Nun muss nur noch Gas Powered Games die letzten kleinen Fehler ausmerzen und ich bin wunschlos glücklich.

Supreme Commander 2 erscheint am 5. März für den PC und am 19. März für die Xbox 360.

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