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Tekken 6

Mal wieder in die Fresse rein

Die große Zeit der Prügelspiele ist endgültig vorbei. Noch zu seeligen Playstation 1-Zeiten wurde der Kampf Mann gegen Mann als bombastisches Technik-Wunder zelebriert, das mit seinen 3D-Charakteren für den gewaltigsten Sprung der Spielegeschichte stand. Spiele wie Tekken, Dead or Alive, Virtua Fighter oder Soul Calibur markierten die Grenze des optisch Machbaren und entwickelten sich so zu echten System-Sellern.

Doch ihr Gameplay konnte mit dieser Entwicklung nicht mithalten. Die Kämpfe blieben zweidimensional und statt frischer Ideen wurde mit jeder Neuauflage mehr Figuren, mehr Polygone und mehr Spezialeffekte als Problemlösung propagiert. Andere Genres übernahmen so nach und nach die Führung, erschufen riesige, spannende Welten und führten den Spieler raus aus den engen Arenen in Richtung Freiheit.

“Durch den Verlust dieser Vorreiterfunktion wird es für das Genre schwer werden, in Zukunft wieder eine größere Rolle zu spielen“, muss selbst Tekken 6-Game Designer Katsuhiro Harada zugeben. Leider wagt es auch Namcos neustes Beat'em'Up-Spektakel nur zaghaft, aus dieser Angststarre auszubrechen. Das auf dem Atari Live Event gezeigte Material sieht zwar fantastisch aus, erfindet das Rad aber ganz sicher nicht neu. Die Wünsche der Fans sind dem erfahrenen Team zu wichtig, um sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen.

Tekken 6 - Trailer

Kein Wunder also, dass auch bei Tekken 6 die Optimierung der Prügelmechanik im Vordergrund steht. „Wir bieten diesmal 60 Frames pro Sekunde, um ein reibungsloses Gameplay zu garantieren“, betont der Japaner und präsentiert stolz den neuesten Automaten Tekken 6: Bloodline Rebellion. Diesem Arcade-Update fehlen zwar noch ein paar Gameplay-Modi, Online-Funktionalitäten und Grafik-Spielereien, dafür enthält sie schon die acht frischen Charaktere und neuen Gameplay-Elemente, die es auch in der Konsolenvariante zu bestaunen gibt.

Mit satten 40 Kämpfern, dreilagigen Kleidungsstücken und individuellen Figuren soll das Prügelspektakel in die nächste Generation transportiert werden. Ob diese Maßnahme neue Zielgruppen erschließt, mag dahingestellt sein, aber zumindest Prügel-Fans werden angesichts der prächtigen Grafik und dem enormen Umfang in Verzückung geraten. Neue Elemente, wie ein zerstörbarer Arena-Boden, der die Kämpfer nach ein paar harten Treffern eine Etage nach unten befördert, sollen der Serie auch spielerisch neues Leben einhauchen.

Hier bekommt der/die Deutsche seein Gesicht poliert.

Dank der wunderschönen Grafik mit ihren detaillierten Kämpfern, schicken Effekten und den erstklassigen Animationen macht Tekken 6 jede Menge her. „Die Heimkonsolen-Version wird optisch noch einmal überarbeitet und mit Motion Blur noch besser als der Automat aussehen“, erklärt Harada. Selbst in kleine Details, wie der Bewegung der Haare und der Kleider, wurde viel Zeit investiert, was man dem Titel deutlich ansieht. Vorbeifliegende Kampfjets, malerische Sonnenuntergänge und Erdbeben-geschüttelte Bauwerke sorgen für beeindruckende Hintergründe, die dem Titel einen epischen Charakter verleihen.

Die eigentliche Kampfmechanik wurde kaum angerührt. „Wir haben viel mit Physik-basierten Kämpfen herumexperimentiert, doch das Ergebnis war zu chaotisch. Es war nahezu unmöglich, eine Balance herzustellen.“ Wie gehabt hämmert Ihr also mit viel Elan auf die Knöpfe, versucht Spezialangriffe, Kombos und Würfe umzusetzen. Wenn Euer Kämpfer dabei zu viel Lebensenergie verliert, gerät er automatisch in Rage. Seine Energieanzeige beginnt dann zu leuchten und Ihr teilt deutlich mehr Schaden aus. Aussage Harada: „Wir wollen die Kämpfe damit dynamischer gestalten. Man muss genau seinen nächsten Zug planen, sonst wird man vom geschwächten Gegner auseinander genommen.“