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The 3rd Birthday

Cinematic Action-RPG

Lang ist es her. 1998 war der damals noch Enix-lose RPG-Macher Square erfolgreich wie nie zuvor. Mit Final Fantasy VII feierten Yoshinori Kitase, Tetsuya Nomura und der Rest der Belegschaft kolossale Erfolge, damals schien alles möglich und Square expandierte in alle Richtungen. Man probierte sich an Beat’em-Ups, Shootern oder auch an Genre-Eigenkreationen wie dem "Cinematic RPG".

Diese Bezeichnung wurde dem Experimental-Titel Parasite Eve angeheftet. Parasite Eve war ein absolutes Novum. Das inhaltliche Sequel zum damals enorm erfolgreichen Thriller-Roman Parasite Eve von Hideaki Sena wandte die klassischen RPG-Regeln auf ein modernes Großstadt-Setting an und schickte Heldin Aya Brea in den Kampf gegen mitochondrial-mutierte Monster.

Das Abenteuer war mit ausladenden Renderszenen und grandiosen Szenarien direkt aus dem CGI-Computer wunderbar präsentiert, aber nach spätestens zwölf Stunden auch schon wieder vorbei. Damals war das geradezu eine Unerhörtheit, heute könnte man eher sagen, das Spiel war seiner Zeit weit voraus. Kurz und gut: In der Kürze lag die Würze und Parasite Eve fand eine Menge Fans, brachte es auf ein sogar in Deutschland erschienenes Sequel im Resident-Evil-Stil und ward dann vergessen.

Und was hast das alles jetzt mit The 3rd Birthday zu tun? Tatsächlich eine ganze Menge! Denn auch wenn das Spiel aus rechtlichen Gründen nicht mehr Parasite Eve heißen darf, so ist The 3rd Birthday doch der dritte Teil der Serie und stellt abermals Heldin Aya Brea in den Mittelpunkt. Doch davon abgesehen geht The 3rd Birthday, das vor zwei Jahren als Handy-Spiel begann und zur Freude der Fans weltweit schließlich zum ausgewachsenen PSP-Titel hochgestuft wurde, ganz eigene Wege.

Aya sucht hinter einer Straßensperre Deckung. Unten rechts seht ihr Namen und Zustand eurer Kameraden.

Die Mitochondrien, zentrales Thema der ersten beiden Spiele, kommen nur noch am Rande vor und der Abenteuer-Faktor wurde zugunsten bleihaltiger Baller-Action stark zurückgefahren. Das heißt aber nicht, dass der Plot von The 3rd Birthday nicht verworren und spannend wäre!

Aya Brea ist mittlerweile 39 Jahre alt – ein Alter, das man ihr aber nicht ansieht. Durch die Ereignisse der vergangenen beiden Spiele hat sie immer noch den Körper einer 20-jährigen. Viel Zeit, diesen Umstand zu genießen, hat Aya allerdings nicht. Manhattan wird von grauenhaften Kreaturen heimgesucht, eine Lebensform, die nach kurzer Zeit aufgrund ihrer Erscheinung nur noch als Twisted bekannt ist. Offenbar bewegt sich die Lebensform rückwärts in der Zeit: Ihre Aktionen in der Zukunft beeinflussen Gegenwart und Vergangenheit. Schnell wird ein Einsatzteam namens CTI gegründet – und Aya nimmt dort eine wichtige Rolle ein.

Durch ihre speziellen Mitochondrien ist Aya Brea als einziger Mensch in der Lage, den sogenannten Overdive zu beherrschen. Dabei versetzt sie ihren Geist in den Körper anderer und kontrolliert ihn komplett – das macht sie zur idealen Einsatzkoordinatorin. In der Praxis sieht das so aus: Aya ist nie körperlich auf dem Schlachtfeld anwesend, sondern sitzt sicher in der Zentrale der CTI. Trotzdem nimmt sie an den Missionen teil.

Die ekligen Twisted-Monster kommen in allen Größen, Formen und Farben.

Ein kleines Einsatzteam lokalisiert ein Monster und rückt an, um es unschädlich zu machen. Aya kontrolliert einen der Soldaten, geht in Deckung und eröffnet das Feuer. Das Monster wird aufmerksam und wendet sich dem Angreifer zu. Jetzt visiert Aya einen günstiger stehenden Kameraden an und wechselt in dessen Körper, um von hinten das Feuer auf das Vieh zu eröffnen.

So könnt ihr entweder taktisch vorgehen und die Position eurer Leute nutzen, ihr könnt aber auch rücksichtslos spielen und so lange in einem Soldaten bleiben, bis dessen Lebensenergie zur Neige geht, um in letzter Sekunde den Körper zu wechseln. Selbst wenn ihr tödlich getroffen seid, habt ihr noch einen kurzen Moment Zeit, um den Körper zu verlassen und einen neuen "Wirt" zu suchen. Es ist sogar möglich, den Körper eines Feindes zu übernehmen. Ob das dann mit neuen Angriffsmanövern oder Spezialfähigkeiten verbunden ist, das werden wir in der fertigen Version erfahren.

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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