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UFC Undisputed 2010

Der Metzger im Schwitzkasten

Entsprechend einseitig verlief unsere Auseinandersetzung. Am Ende der ersten Runde hatte er mich ausgekontert, abgeblockt, zu Boden gezwungen und anschließend mit ein bis zwei dutzend Schlägen ins Land der Träume bugsiert. Nicht unerwartet, aber doch irgendwie erniedrigend.

Mit blieb nur der Kampf um den dritten Platz gegen einen Computer-Bild-Spiele-Redakteur. Leider hatte auch dieser Gegner den Vorgänger getestet und servierte mich nach drei Minuten im Schwitzkasten ansatzlos ab. Auch hier wurde deutlich: Mit Buttonmashing kommt man diesmal ebenfalls nicht weiter. UFC Undisputed 2010 ist eine hochkomplexe Sportsimulation, die eine Menge Einarbeitung benötigt, einen dafür aber mit beeindruckenden Fights belohnt. Doch dazu gleich mehr. Ihr wollt doch bestimmt noch wissen, wer gewonnen hat, oder?

Den ersten Platz machte mein Kollege von Krawall. Der gute Mann hatte nicht nur den Vorgänger komplett durchgespielt, sondern sich sogar im Internet auf das Turnier vorbereitet. Was für ein Streber. Der finale Kampf gegen den Ground-&-Pound-Redakteur verlief aber relativ spektakulär. Wuchtige Schläge, eine Menge Bodenfights und ein Herzschlagfinale machten Lust auf mehr.

Homo-Erotik im Spiel...

Also klemmte ich mich nach dem Turnier hinter das Pad und tauchte etwas tiefer in die Welt der Salatblatt-Ohren ein – schaut euch die Spitzensportler mal an, nahezu jeder hat verschrumpelte Segelohren, die durch Schläge und geplatzte Adern entstehen.

Was auffällt: Der Titel sieht noch einen Tick besser aus als der sowieso bildhübsche Vorgänger. Insbesondere die Animationen sind runder. Die Übergänge zwischen den Schlägen wurden verfeinert und wirken natürlicher. Leider müsst ihr aber auch diesmal auf Einmärsche verzichten. Diese nett gemachten Zwischensequenzen sind bei den Poser-Prüglern eigentlich Pflicht, im Gegenzug gibt es aber immerhin die Original-Kommentatoren Joe Rogan und Mike Goldberg aus der UFC. Ein deutliches Plus für die Atmosphäre.

Auch die Charaktererstellung wurde komplett überarbeitet. Das Zusammenbasteln eines individuellen Kämpfers läuft diesmal deutlich fixer ab und lässt euch mehr Freiheiten. Mit einem Fight Night 4 kann das Ganze zwar nicht mithalten, mit etwas Mühe bekommt man aber ein paar ganz manierliche Kämpfer zustande. Speziell die freie Platzierung von Tatoos und Sponsoren-Logos sowie die Auswahl einer eigenen Begrüßung im Ring dürfte Hardcore-UFCler freuen.

...Hetero-Erotik auf dem Event.

Die meiste Arbeit wurde aber in die Karriere gesteckt. Das Geschehen läuft diesmal deutlich dynamischer ab. Nachdem ihr euch für einen Kampfstil eures Schützlings entschieden habt, kämpft ihr euch durch die Amateurliga WFA, bevor ihr euch endlich in der UFC wiederfindet. Zwischen den Kämpfen müsst ihr eure Werte mit Mini-Spielen wie Gewichtheben steigern und dürft endlich auch mit Sponsoren um Werbeverträge handeln. Auch hier gibt es zwar noch Luft nach oben, trotzdem werden Karriere-Fans diesmal deutlich glücklicher sein.

Ich habe einen Heidenrespekt vor UFC Undisputed 2010. Wie schon sein Vorgänger ist es ein hochkomplexes Spiel geworden, das im Detail klar verbessert, aber dadurch nicht wirklich zugänglicher wurde. Ohne ein wenig Einarbeitungszeit wird man von erfahrenen Spielern vorgeführt. Reines Buttonmashing ist damit sinnlos. Wer aber genug Freizeit investiert, wird belohnt. Das Spiel besitzt eine taktische Tiefe, die vergleichbare Titel alt aussehen lässt. Und mit der 2010er-Variante hat Wrestling-Veteran Spike anscheinend die nächste Qualitätsstufe erreicht. Die verbesserte Spielmechanik, aufgemotzte Animationen und ein Karriere-Modus, der seinen Namen auch verdient, machen Lust auf mehr. Jetzt muss nur noch die Langzeitmotivation stimmen, dann klappt es nächste Woche auch mit der Topwertung.

UFC Undisputed 2010 erscheint am 25. Mai für Xbox 360 und PS3.

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