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Unreal Tournament 3

Wiederholungstäter

Erfolgreiche Serien haben es schwer. Spätestens beim dritten Sequel wird die Forderung nach Innovationen laut. Erfüllt man diese begibt man sich aufs Glatteis, denn die Unmutsbekundungen sind zwar meist laut und schwer zu überlesen, die breite Masse an Spielern meldet sich jedoch kaum zu Wort. Und so werden Fortsetzungen oftmals gekauft, weil sie eben sind, was sie sind - und nicht etwas anderes. Weil man sich sofort heimisch fühlt. Weil die Spielmechanik eben nicht auf den Kopf gestellt wurde. Wir Spieler sind schon ein schwieriges Völkchen.

Hier eine neue Grafikengine, da ein neuer Spielmodus. Solange sich auch nur etwas bewegt, ist es für die einen die Verbesserung des Guten. Für die anderen ist hingegen ein weiterer, verwerflicher Schritt in die Tiefen der Upgrade-Hölle. Eine Diskussion, die seit mehr als einem halben Jahrzehnt vor allem bei Sportspielen geführt wird. Entwickler Epic übertrug diese, einem Face-Lifting nicht unähnliche Produkt-Strategie kurzzeitig auf ihr Aushängeschild Unreal Tournament und plante, seine treuen Fans jedes Jahr mit einem Update zu versorgen.

Doch die Rechnung ging nicht auf. Nach der grafischen Rundum-Erneuerung von Unreal Tournament 2003 gab es ein Jahr später ein spielerisch eher enttäuschendes Update, das bis auf ein paar Fahrzeuge samt frischem Spielmodus nur wenig Neues zu bieten hatte. Die alte Grafik-Engine, die gleichen Waffen und zig uninspirierte Karten, verwandelten die 2004er Version in einen Gameplay-Dinosaurier.

Warfare-Modus: Hier zerlegt das Team mit gemeinsamen Kräften den gegnerischen Energiekern.

Moderne Errungenschaften, wie aufwändige Offline-Modi, Team-Kommunikation oder neue Spielmechaniken, wurden augenscheinlich bewusst übergangen. Für die Fans wurde das alte, abgestandene Spielprinzip kurz noch mal aufgekocht und dann als schmackhafte serviert.

Aufgrund leerer Server, mittelprächtiger Verkaufszahlen und der übermächtigen Taktik-Shooter-Konkurrenz verabschiedet sich Epic vom Upgrade-Prinzip. Stattdessen konzentrierte man sich ganz auf einen richtigen dritten beziehungsweise vierten Teil, der mit neuen Spielmodi, einer frischen Grafik-Engine und einer umfangreichen Single-Player-Kampagne der Serie zu neuem Glanz verhelfen soll.

Nach etlichen Verschiebungen steht das Ergebnis in Form von Unreal Tournament 3 nun in den Startlöchern, um Fans und Neueinsteiger gleichermaßen von dem altbewährten Adrenalin-Gameplay zu überzeugen, während die die Serverstatistiken inzwischen von Taktik-Shootern dominiert werden.

Diese Karte erinnert eindeutig an Stranglehold.

Selbst der alte Rivale von id Software hat inzwischen die Lager gewechselt und präsentiert mit Quake Wars ein hochkomplexes Teamspiel, das die Zusammenarbeit fördert und auf den meisten Karten sogar fordert. Hilft man seinen Kameraden, wird man belohnt. Zieht man alleine los, landet man schnell am Ende der Rangliste. Eine neue Gesetzmäßigkeit, an die sich alte Shooterfans erst einmal gewöhnen müssen.

Ganz anders sieht es da bei Unreal Tournament 3 aus - hier herrscht Anachronismus vom Feinsten. Selbst im „neuen“ Spielmodus Warfare, bei dem man ohne Teamarbeit kein Land sieht, steht der Spieler an der Spitze, der die meisten Frags landet. Umfangreiche Partien - wie die bei unserer Testsession - arten so schnell in chaotische Scharmützel aus, die nur wenig mit Taktik zu tun haben. Ohne ein eingespieltes Team herrscht auf den Servern Anarchie.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Unreal Tournament 3

PS3, Xbox 360, PC

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PC
Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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