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Valve verändert die Art und Weise, wie Nutzerreviews auf Steam funktionieren

Um Manipulationen zu vermeiden.

Valve hat Veränderungen an der Art und Weise vorgenommen, wie die Nutzerreviews auf Steam funktionieren.

Im Mai hatte man bereits Anpassungen vorgenommen, um die neuesten Bewertungen in den Vordergrund zu rücken. Dadurch wollte man den aktuellen Zustand eines Spiels besser verdeutlichen, zumal heutzutage recht viele Updates veröffentlicht werden und sich besonders bei Early-Access-Spielen einiges ändern kann.

Durch die neuesten Anpassungen schließt man nun Reviews von Nutzern aus, die das Produkt über einen Steam-Key erhalten haben. Das betrifft zum Beispiel Nutzer, die ein Spiel erhalten, nachdem sie es auf Kickstarter unterstützt haben oder wenn sie es über die Webseite eines Entwicklers kaufen.

Bei Valve weiß man, dass einige Entwickler das System austricksen, indem sie Keys an Freunde oder andere Spieler geben und dafür positive Bewertungen verlangen. Durch die neuen Änderungen will man das vermeiden.

Die Gründe erläutert das Unternehmen in einem Blogeintrag zu dem Thema. Man hat weiterhin kein Problem damit, dass Entwickler Keys online oder im Laden verkaufen, allerdings sei es zu einfach gewesen, diese Keys dafür zu nutzen, die Bewertungen künstlich zu verbessern.

Valve zufolge gab es bei mindestens 160 Spielen eine deutliche höhere Prozentzahl positiver Bewertungen von Nutzern, die das Produkt mit einem Key aktiviert haben, als von Kunden, die es direkt auf Steam gekauft haben.

„In vielen Fällen ist der Missbrauch klar und offensichtlich", so Valve. Entsprechende Reviews hat man gesperrt und droht Entwicklern, die auf die Art und Weise die Regeln verletzen, eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen an.

Bewertungen können zwar noch immer abgegeben werden, wenn ihr ein Spiel über einen Key aktiviert, ihr trag damit aber nichts mehr zur Gesamtbewertung bei.

Einige Entwickler sehen das Ganze jedoch mit Sorge, etwa Simon Roth, Entwickler des Kickstarter-Projekts Maia. Er befürchtet ernsthafte Konsequenzen. Einige Entwickler müssen sich auf Reviews von Nutzern verlassen, die das Spiel von einer Quelle außerhalb von Steam bekommen. Durch die Änderungen bestrafe man nun auch diejenigen, die nicht versucht haben, das System auszutricksen.

Maia hat derzeit gemischte Bewertungen (45 Prozent der 538 Reviews sind positiv) und Roth macht sich Sorgen, dass sich die Wertung nun niemals verbessern wird, weil etwaige künftige positive Bewertungen wahrscheinlich von seinen größten Fans kommen, die das Spiel über die Unterstützung auf Kickstarter bekommen oder das Spiel direkt von ihm gekauft haben. Somit wären das Quellen außerhalb von Steam und ihre Wertungen würden nicht zählen.

Death-Ray-Manta-Entwickler Rob Fearon hat nach eigenen Angaben 40 von 120 Nutzerreviews verloren. Zum Glück für ihn sei die Gesamtbewertung aber nach wie vor „sehr positiv".

Valve zufolge wird sich im Zuge der Änderungen die Bewertungskategorie für rund 14 Prozent aller Spiele ändern - bei einigen nach oben, bei anderen nach unten. In manchen Fällen mache gerade mal 1 Prozent aus, ob ein Spiel nun insgesamt überwiegend gemischte oder positive Bewertungen hat.

„Wir wissen, dass Nutzerreviews nur dann wertvoll sein können, solange ihr den Daten trauen könnt, die wir präsentieren", so Valve. „Die heute vorgenommenen Änderungen zielen auf den überwiegenden Missbrauch ab, den wir beobachtet haben, und geben euch mehr Kontrolle über die Informationen, die ihr seht, wenn ihr ein Spiel begutachtet."

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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