Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Wing Commander: Ein Stück Spielegeschichte

Teil 3: Es geht langsam abwärts.

Unsere beiden bisherigen Specials (siehe Teil 1 und Teil 2) zeigten den Verlauf der Wing Commander-Saga vom Start im Jahre 1990 bis zum vorläufigen Höhepunkt 1996. Bis dahin war noch alles mehr oder weniger normal in der Origin-Welt. Danach verschwand die Reihe jedoch immer weiter aus dem Rampenlicht. Von Wing Commander Prophecy oder dem Kinofilm dürftet Ihr sicherlich gehört haben. Aber wie sieht es mit der Zeichentrickserie „Academy“ aus? Oder Privateer 3, Wing Commander Online und Privateer Online? Im letzten Part unserer Artikelreihe erwarten Euch selbstverständlich alle Infos dazu.

Wing Commander Academy (Zeichentrickserie)

Ein Kilrathi weniger.

Den wenigsten dürfte wohl die im Jahr 1996 ausgestrahlte Zeichentrickserie Wing Commander Academy bekannt sein. Na gut, sie lief lediglich in den USA auf dem Sender USA Network, achtete aber peinlichst genau auf die zahlreichen Details aus den Spielen und passte dementsprechend in die bereits etablierte Story mit hinein. Vom 21. September bis 21. Dezember zeigte man insgesamt 13 Episoden der Serie. Die halbstündigen Folgen wurden von den Universal Cartoon Studios in Zusammenarbeit mit Electronic Arts und Origin produziert.

Die Geschichten drehen sich unter anderem um die TCS Tiger's Claw, den Kampf gegen die Kilrathi und natürlich die Abenteuer von Christopher „Maverick“ Blair sowie Todd „Maniac“ Marshall. Die Serie kann außerdem mit den Originalstimmen von Mark Hamill, Tom Wilson und Malcolm McDowell aufwarten. Falls Ihr Wing Commander Academy jetzt gerne einmal anschauen möchtet, gibt es da ein kleines Problem: Die Comic-Streifen wurden leider nie auf Videokassette (oder nachträglich DVD) gebannt und sind somit nicht zu bestellen. Es findet sich zwar im Netz eine recht große Seite, die alle Folgen seit 2004 zum Download anbietet, aber da nicht geklärt ist, ob es dabei legal zugeht, verzichten wir an dieser Stelle auf einen entsprechenden Link.

Wing Commander Prophecy

Groß, größer, Midway. Das neue Trägerschiff der Konföderation.
  • Entwickler: Origin Systems
  • Release: 1997
  • Systeme: Windows, Game Boy Advance
  • Erweiterungen: Secret Ops

Die Kilrathi sind schon seit einiger Zeit besiegt und der Konflikt mit den Grenzwelten beigelegt. Doch herrscht nun endlich Ruhe? Keineswegs. Ein Forschungsschiff der Konföderation entdeckt in den Trümmern des im dritten Teil zerstörten Kilrathi-Heimatplaneten merkwürdige Signale. Allerdings werden sie davon nicht mehr berichten können. Eine fremde und mächtige Alienflotte tritt durch eine Art Sprungtor in das Kilrah-System ein und zerstört die Deveraux. Der Kriegsheld Christopher Blair wurde unterdessen zum Commodore befördert und beaufsichtigt den neuen Träger TCS Midway - mit gewaltigen 1.830 Metern Länge das bisher größte Schiff der Konföderation. Statt den alternden Helden zu steuern, lenkt man die Geschicke des jungen Piloten Lance Casey. Der ist gleichzeitig auch Sohn eines früheren Kameraden, nämlich des berüchtigten Piloten Iceman – bekannt aus Wing Commander 1. Kurz nachdem Ihr Euch auf dem neuen Schiff eingelebt habt, trifft die Midway auf die außerirdischen Angreifer. Die Kilrathi melden sich derweil ebenfalls zu Wort und berichten von einer Prophezeiung, die scheinbar mit den Neuankömmlingen zusammenhängt und das Ende des Universums bedeuten könnte.

Im Gegensatz zum Vorgänger schraubte Electronic Arts die Anzahl der Zwischensequenzen diesmal wieder auf ein eher normales Maß zurück. Dafür profitierte das Spiel maßgeblich von 3Dfx- beziehungsweise Direct3D-fähigen Grafikkarten, mit denen die Optik deutlich besser aussah als im normalen Software-Modus. Wing Commander 5 war außerdem der erste Teil der Serie, an dem Erfinder Chris Roberts nicht mehr aktiv mitwirkte. Prophecy sollte unter anderem den Auftakt zu einer neuen Reihe markieren, wie es schon bei den ersten drei Spielen der Fall war. Wie wir wissen, kam es leider ganz anders.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung des Titels führte Electronic Arts die Story auf eine – für damalige Verhältnisse – ungewöhnliche Art und Weise fort. 1998 wurde die Grundversion des Add-Ons Secret Ops via Internet veröffentlicht. Zusätzlich bot man sieben Wochen lang jeden Montag, Dienstag und Mittwoch neue Geschichten sowie Hintergrundinfos zu den darin behandelten Geschehnissen auf der Website an. Donnerstags folgte anschließend immer eine weitere Episode mit mehreren frischen Missionen für das Spiel. Eine Sprachausgabe durfte man sich ebenfalls über einen optionalen Download genehmigen. Aufgrund der zu erwartenden Größe und natürlich aus Kostengründen verzichtete Electronic Arts verständlicherweise auf umfangreiche Zwischensequenzen. Dafür bekam allerdings die Grafikengine eine kleine Überarbeitung spendiert und sah noch einen Tick besser aus als im Hauptprogramm.

Im Vergleich zur Midway wirkt die Cerberus fast winzig.

Die Story von Secret Ops lässt sich schnell erzählen. Nach den Ereignissen in Prophecy werden Lance Casey und sein Geschwader auf den brandneuen schnellen Angriffskreuzer TCS Cerberus versetzt. Die im fünften Teil eingeführten und später auf den Namen Nephilim getauften Aliens tauchen ebenfalls wieder auf, diesmal jedoch tief im Raum der Konföderation. Zusätzlich enthüllte Secret Ops ein paar weitere Details über den nach wie vor noch recht unbekannten Feind.

Im Jahr 2003 kehrte Wing Commander Prophecy erneut ins Rampenlicht zurück, diesmal jedoch auf dem Game Boy Advance. Entwickler Raylight Studios portierte das Spiel mit einer durchaus ansehnlichen 3D-Grafik für Nintendos Handheld. Secret Ops lässt sich heute leider nicht mehr im Internet herunterladen. Die Erweiterung ist aber zusammen mit dem Hauptprogramm in der Gold Edition des Titels erhältlich, sofern man diese noch irgendwo zum Kauf findet.

Wing Commander (Kinofilm)

Volltreffer. Die Tiger's Claw zerstört eine Fregatte der Kilrathi.

Chris Roberts hatte Origin bereits 1996 verlassen und mit Digital Anvil seine eigene Firma gegründet. Später erwarb er von Electronic Arts die Filmrechte an Wing Commander. Das Budget des Streifens konnte vor allem durch zwei Dinge niedrig gehalten werden. Zum einen drehte er den Film in Luxemburg, da dort im Vergleich zu den USA keinerlei Steuern fällig sind. Zum anderen ließ er die Spezialeffekte nicht etwa durch eine externen Firma produzieren, sondern zog Mitarbeiter von Digital Anvil hinzu. Die Gesamtkosten für die Produktion des Streifens betrugen am Ende ungefähr 27 Millionen Dollar.

Gegenüber den Spielen brachte der Kinofilm einige drastische Änderungen mit sich, speziell in Bezug auf die Designs von Schiffen und den Kilrathi. Vor allem letztere hatten mit ihrem Aussehen in Wing Commander 3 nur wenig gemeinsam. Wie Roberts später erklärte, war er nie glücklich mit dem Look der Katzenwesen und gab deshalb die Anweisung, sich nicht an den Kilrathi aus den Spielen zu orientieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keines der im Film verwendeten Designs so vorher bereits irgendwo zu sehen war.