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XCOM: Enemy Unknown - Slingshot DLC ab heute erhältlich

Ein brauchbares Kampagnen-Update, aber auch ein sehr stolzer Preis.

Firaxis probiert für die Erweiterung von XCOM: Enemy Unknown einen neuen Ansatz mit seinem Bezahl-DLCs. Wer 6,50 beziehungsweise 560 Microsoft Punkte für das neue Slingshot-Paket über die virtuelle Ladentheke schiebt, bekommt keinen Nachschlag an Missionen, die sich an das Ende der ursprünglichen Hauptkampagne heften. Stattdessen gliedern sich die frischen Aufträge beim nächsten Start eines neuen Spiels nahtlos in das Geschehen ein.

Im Grunde ist die Idee gar nicht so schlecht, entdeckt ihr hier doch ein paar neue kleine Facetten eurer Weltenverteidigung, die zuvor noch nicht da waren. Allerdings wurde doch ein bisschen am Umfang gespart. Doch schauen wir zunächst einmal darauf, was im Paket enthalten ist: Neben einer Reihe wirklich blendend aussehender neuer Helme und Rüstungsteile zur Individualisierung eurer Soldaten umfasst das Update hauptsächlich drei brandneue Ratsmissionen, die im ersten Drittel der Kampagne angesiedelt sind und eine eigene kleine Geschichte um ein großes Alien-Kriegsschiff erzählen, das sich im Anflug auf die Erde befindet.

Zhangs Auftritt ist effektvoll. Allerdings gliedert sich der Triaden-Gangster anschließend nahtlos in euren Trupp ein.

In der ersten Mission geleitet ihr ein reuiges Triadenmitglied aus einer Gefahrenzone in einer chinesischen Stadt in Sicherheit. Im Gepäck hat der Gangster ein Alien-Artefakt unbekannten Ursprungs, das er sich von seinem Boss "geliehen" hat, weil er es lieber in den Händen der XCOM sähe. Ist die Mission durch einen alten chinesischen Friedhof geschafft, erhaltet ihr den Charakterkopf unter dem Codenamen "Chilong" als Lieutenant-Neuzugang für euren Söldner-Trupp. Ein paar kurze Zwischensequenzen mit eigenem Dialog stellen die Figur vor und verpassen dem markanten Streiter gekonnt eine Handvoll Persönlichkeit. Die legt er natürlich mit der Rekrutierung in den XCOM-Außendienst erwartungsgemäß mehr oder weniger ab und leider hat er zwar eine eigene Stimme - dieses Mal sogar mit herkunftstypischem Akzent - aber rein spielerisch ist er ein handelsüblicher "Heavy", der sich nicht weiter von seinen Berufsgenossen abhebt.

Geht Chilong im Verlauf eurer Missionen den Weg allen Irdischen, nimmt das Spiel davon folglich nicht mehr Notiz, als gehöre er zu den vielen zufallsgenerierten Standard-Streitkräften. Hier hätte eine individuelle Waffe oder eine Fertigkeit, die nur er besitzt, Wunder für euren neuen Durchgang mit der Kampagne bewirkt, euch dazu angeregt, einen neuen Durchgang zu wagen, dabei eure Taktik zu variieren und diesen speziellen Krieger um jeden Preis bis zum Ende "durchzuziehen". Schade, hoffentlich ist das eine Notiz, die sich Firaxis für die Zukunft macht.

Stattdessen folgen nach der Rekrutierung noch zwei weitere Missionen, eine die man rein spielerisch als "umgedrehte" Bombenentschärfungsmission bezeichnen könnte, gefolgt vom Angriff auf das Alien-Schiff selbst. Beides solider Standard auf gut designten, für Veteranen des Hauptspiels aber nicht unbedingt überraschenden Maps, zumal das Spiel aufgrund des frühen Zeitpunktes in der Kampagne auch nicht allzu hart mit euch umspringt. Sektoiden, Thin Men, ein paar Mutonen und noch weniger Chryssaliden stellen euch nicht gerade vor Herausforderungen, die deutlich erinnerungswürdiger wären als der Rest der Missionen, die ihr bisher so erlebtet. Allerdings hat die finale Mission über einer chinesischen Metropole durchaus optisch ihren Reiz und dürfte für Spieler, die die Kampagne vielleicht noch nicht beendet haben, so etwas wie ein vorläufiger Höhepunkt sein.

Mit dem chinesischen Friedhof, einem Bahnhof und einem Alien-Kriegsschiff sind die Missionen recht breit gefächert.

Netto seid ihr mit den neuen Story-Missionen etwas über eine Stunde beschäftigt, brutto habt ihr an Chilong und den neuen Individualisierungsmöglichkeiten für eure Soldaten noch ein bisschen länger Spaß. Ein paar Technologien, die früher erfindbar sind als sonst, beeinflussen den Ablauf dieses neuen Durchangs durch das Spiel ein wenig, aber nicht genug, um dieses Paket zum Preis von 6,50 Euro wirklich empfehlen zu können. Sobald es deutlich günstiger angeboten wird, darf jeder, der vorhat, XCOM: Enemy Unknown noch ein paar Mal durchzuspielen, gerne zuschlagen - und mal ehrlich: Wer hat das nicht?

Für das nächste Paket würde ich mir wünschen, dass Firaxis noch eine Reihe neuer Karten in die Kampagnen-Rotation mit aufnimmt und vielleicht den nächsten DLC-exklusiven Charakter mit individuellen Fähigkeiten oder Waffen ausstattet. Dann hätte man auch über die Dauer der neuen Ratsmissionen hinaus noch etwas davon, sich diesen DLC zu besorgen.

In diesem artikel

XCOM: Enemy Unknown

Android, iOS, PS3, Xbox 360, PC, Mac

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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