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ROCCAT Kone[+]

Das + macht den Unterschied. Oder sind es doch die []?

Das 1.000 Hz Polling liegt ebenfalls ganz weit vorne und Aussetzer in der Erkennung, sei es nur das kleinste Hakeln, lassen sich beim besten Willen nicht feststellen. Damit hat die Maus selbst ihr absurd hohes DPI im Griff. Wer der Meinung ist, dass eine gute Mausbewegung ungefähr eine Beschleunigung von 30g haben sollte und sich das Ding mit mehr als fünf Metern in der Sekunde bewegen muss, der kann sich hier austoben. Bis zu solchen Werten wurde die [+] ausgelegt. Ob sie das im oberen Grenzbereich noch bringt – lasst es mich wissen, kein Mensch bewegt so seine Maus. Aber beruhigend zu wissen, dass es geht.

Damit selbst unter solch absurden Umständen das Tracking alle Hilfe bekommt, die es kriegen kann, gibt es die Tracking & Distance Control Unit. Dieser kleine Sensor wurde hier direkt in den Laser integriert und ist für eine Verbesserung des Pick-Up-Flight sowie die optimale Anpassung an die Unterlage zuständig. Beides lässt sich im Treiber wunschgemäß einstellen und der Pick-Up-Flight bis auf den Abstand von ein paar Blatt Papier heruntersetzen – ein halbwegs brauchbares Mousepad vorausgesetzt.

Die Software hat sich auf den ersten Blick im Vergleich zur alten Kone oder auch anderen Roccat-Mäusen kaum verändert. Dazugekommen sind die Einstellmöglichkeiten für EasyShift und die feineren Eigenschaften der Tracking Control, ansonsten zeigt sich hier eine der aufgeräumtesten, übersichtlichsten und trotzdem leistungsfähigsten Oberflächen, angefangen von lebenswichtigen Tastenbelegungen bis hin zu Lichtspielereien. Diese lassen sich jetzt übrigens mit noch mehr Elan in neuen Varianten zum Pulsieren bringen und dank optimierter LEDs sieht es noch verspielter aus. Hübsch, aber wie immer ein Gimmick ohne praktischen Nutzwert.

An der Unterseite ist der Laser für alles zuständig, es gibt keinen extra Sensor mehr.

Ganz anders die Konfiguration der Profile. Fünf Stück lassen sich davon direkt in den Speicher der Maus laden, mit allem was dazugehört, seien es DPI-Variablen oder Makros, sodass ihr an einem fremden Rechner trotz fehlendem installiertem Treiber alle Einstellungen sofort parat habt. Auf eurem eigenen Rechner könnt ihr natürlich Profile erstellen, wie ihr lustig seid.

Die DPI-Zahl wird je nach Profil in fünf selbstdefinierbaren Abstufungen gespeichert, angefangen mit einem Minimum von schildkrötigen 100. Ob ihr jetzt einen Raum von 400 bis 1.600 oder doch lieber Abstufungen von 3.000 bis 6.000 mögt, bleibt euch überlassen. Eine für Shooter-Spieler interessante Sonderfunktion ist der Sniper-Modus, hier EasyAim betitelt. Ihr belegt eine spezielle Taste mit dieser Funktion, die die DPI-Zahl, solange sie gedrückt bleibt, auf beispielsweise 400 reduziert. Normalerweise wollt ihr euch schnell bewegen und drehen, aber nicht beim Blick durch das Zielfernrohr. Haltet jetzt die Taste gedrückt und das Zielen verläuft viel ruhiger und sogar ganz ohne das lästige Durchschalten der DPIs. Für dieses gibt es übrigens ein akustisches Feedback. Statt auf die Maus zu schielen oder mit unschönen HUD-Anzeigen zu leben, könnt ihr euch einfach von einer freundlichen Stimme die Veränderung der DPI durchsagen lassen. Optional natürlich.

Als sehr angenehm stellte sich auch das Windows-Profil heraus. Verknüpft ihr ein bestimmtes Profil mit einer bestimmten Anwendung - oder natürlich Spiel -, wechselt die [+] automatisch in dieses beim Start des Programmes. Definiert ihr jetzt noch ein Standard-Profil als das Windows-Profil, dann geht es auch nach Beendigung der Anwendung automatisch zurück in diese persönliche Default-Belegung. Bisher musste man manuell wechseln, das hier ist viel bequemer. Eine ebenso simple, wie geniale Idee.

Bei den Makros blieb alles beim Alten und warum auch nicht. Wie gehabt lassen sich Befehlsketten beinahe komplett beliebig definieren und auch in Loops schicken. Das war bequem und effizient für wirklich so ziemlich alles, wofür man so ein Makro gebrauchen könnte und daran hat sich nichts geändert. Zum Abschluss dann noch ein Blick unter die Maus. Es gab bei der Kone Beschwerden, dass mit der Zeit die Gewichte relativ leicht rausfielen. Das kann jetzt nicht mehr passieren, da die Halterung fest eingedreht wird. Auch verzichtet man auf die unterschiedlichen Einsätze und reicht jetzt vier 5g-Gewichte. Die Mausfüße selbst haben sich meinem Gefühl nach nicht verändert, was bedeutet, dass die Kone[+] wie schon ihr Vorläufer so leicht über ein gutes Pad gleitet wie ein Vogel in einer angenehmen Brise. Elegant und ohne Widerstand.

Die vier Gewichte geben sich sehr schlicht und funktional.

Die Kone[+] rundet die Verarbeitung, die Funktionalität und Ergonomie im Vergleich zur Kone ab und schafft damit das Kunststück, eine der besten Mäuse noch besser zu machen. Es ist eine in jedem Punkt des Konzepts stimmige, wohlfeil ausbalancierte und extrem leistungsfähige Gamer-Maus. Viel Besseres kann man sich zum Spielen, aber auch für so ziemlich alles andere am PC kaum wünschen. Ist das eine Empfehlung, die ich hier zugunsten der Kone[+] ausspreche? Absolut und von ganzem Herzen.

Ist es aber auch eine Aufforderung, jetzt sofort die gute alte Kone oder eine ihr ebenbürtige Maus, die noch in gutem Zustand ist, in die Mülltonne zu verbannen, 80 Euro auf den Tisch zu legen und den nächsten Laden zu stürmen? Nein, nicht unbedingt. Nicht solange ihr mit Eurer Maus absolut zufrieden seid. EasyShift ist verlockend, die Konfigurationsmöglichkeiten beeindruckend und die Verarbeitung tadellos. Aber es bleibt eine Maus und all ihre ausgezeichneten Eigenschaften machen aus der Kone[+] keinen Game Changer. Es bleibt am Ende des Tages eine Maus. Die beste Maus möglicherweise, aber immer noch eine Maus. Ich bin gespannt, was sich eines Tages Roccat oder ein Konkurrent ausdenkt, welches Feature es sein könnte, damit ich sage: „Es ist egal, was ihr habt. Werft es weg. Kauf das hier. Ihr werdet es nicht bereuen."

Bis dahin allerdings macht ihr mit der Kone[+] alles richtig, sobald ihr mit der Aussicht auf eine neue Maus einen Laden betretet.

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