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TRON: Evolution

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Die Kämpfe wechseln sich in regelmäßigen, kurzen Abständen mit den Sprungeinlagen ab und auch für sie gilt, dass das, was in den ersten ein, zwei Stunden für Laune sorgt, nicht für ein ganzes Spiel reichen muss. Die Gegner sehen zum einen immer gleich aus, Humanoid, grau mit mal blauen, mal gelben Leuchtmustern. Unterteilt sind sie in Gruppen, die sich durch ihre Attacken und Verletzlichkeiten unterscheiden. Alle werden mit dem leuchtenden TRON-Wurfdiskus bezwungen, der vier Variationen im Lauf des Games erfährt.

Eine macht mehr Schaden, eine weitere löst eine kleine Schockwelle aus, die Dritte lässt die Feinde kurz erstarren und die Vierte entzieht den Feinden Energie, mit der die eigene aufgefrischt wird. Direkt zuschlagen und blocken kann man auch, was sich erstens jedoch meist als nutzlos und zweitens als optional, aber nicht essenziell herausstellte - sofern ihr nicht auf den durchaus harten dritten Schwierigkeitsgrad spielt. Es macht das Spiel deutlich einfacher, dass in beinahe jedem Raum Markierungen an den Wänden zur Heilung und Objekte für die Spezialenergie herumstehen, sodass beides eigentlich nur selten wirklich knapp wird.

Jede Gegnergruppe hat eine Schwäche für eine bestimmte Disc, sodass zumindest ein wenig Taktik aufkommt, sobald ein paar Gruppen gemischt auftauchen, was nicht oft und vor allem geschickt genug passiert. So verkommt das Prügeln neben seiner optischen Drögheit noch zu einer eher lästigen Pflichtaufgabe nach schnell bekannten Mustern. Wenigstens lockern die Bossfights dies ein wenig auf. Sie sehen zwar als Gegner kaum besser aus, der Anspruch steigt jedoch deutlich und die nötigen Strategien wechseln wenigstens innerhalb des Kampfes.

Da das hier TRON ist, dürfen neben dem Leuchtdiskus zwei Dinge nicht fehlen: Der Panzer und – noch viel wichtiger – das Lightcycle. Die Panzersequenzen sind ungefähr das, was man erwarten kann. Fahrt eine Straße entlang und ballert auf alles, bevor es auf euch ballert. Simpel, aber in den zwei, drei kurzen Einlagen eine nette und optisch unterhaltsame Abwechslung. Und viel besser als die Fahrten auf dem Lightcycle.

Oh Gott, sind die schlecht. Es ist erschütternd, wie man so eine sichere Bank komplett in den Sand setzen kann. Beinahe keine dieser Fahrten schafft es über den Status einer Bürde hinaus und die meisten bleiben sogar noch da drunter auf dem Level eines ausgewachsenen Ärgernisses hängen. Ihr rast eine Piste entlang, die in der Regel bombardiert wird, sodass ihr jeder Menge Trümmern ausweichen müsst. So weit, so gut. Sollte man jetzt aber denken, dass diese Lichtmotorräder in blitzschnellem Zick-Zack einfach ausweichen können müssten, denkt wie ich und damit komplett falsch.

TRON: Evolution - Gameplay-Video

Hier geht es in erster Linie geradeaus mit leichten Lenkbewegungen. Nichts von den charakteristischen Bewegungen der Vorgänger wurde übernommen und nur der Lichtschweif erinnert überhaupt an das, was man tut. Da das Lenken mehr schlecht als recht funktioniert, eiert man entweder lahm über die Piste oder stürzt in jeden zweiten Grafikfehler – diese sind wenigstens Lightcycle-Exklusiv. Das Einzige, was hier einen davon abhält, die Disc aus der Konsole zu reißen und als Diskus aus dem Fenster zu befördern, sind die sehr großzügigen Rücksetzpunkte.

Selbst das Hochleveln der eigenen Figur lässt kaum Laune aufkommen. Zu langweilig sind die Verbesserungen der Fertigkeiten, die eigentlich nur Steigerungen der schon vorhandenen sind. Mehr Lebensenergie haut jetzt auch nicht vom Hocker. Da ist nichts Besonderes, Intelligentes, für das der Gott der Steigerungsmechaniken das Spiel in den Himmel lassen würde. Und das gilt auch für den Gott des Multiplayers.

Die beste Idee war hier, dass alle Erfahrung, die im Einzelspieler gesammelt wurde, auch im Multiplayer erhalten bleibt und umgekehrt. Ansonsten haben wir hier ein wenig Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture the Flag und Punkt-Kontrolle. Immerhin mit zehn Spielern gleichzeitig, was in Momenten für eine ganze Menge Action sorgt, aber schnell hat man die vier recht uninspirierten Karten durch. In den USA, wo das Spiel bereits erschien, scheint es nicht so viele Spieler zu geben, aber ein Game hat man immer gefunden. Da hat man schon totere Server gesehen.

Man hat auch schon schlechtere Filmumsetzungen gesehen. Wahrscheinlich ist TRON: Evolution nach allem, was man so hört, sogar etwas besser als der aktuelle Film. Aber das heißt nicht, dass es gut wäre oder schon für sich das Wiederaufleben eines nicht gerade zeitlosen Klassikers rechtfertigen könnte. Spielerisch passiert hier nichts, was Prince of Persia in seiner Zeit nicht schon längst weit besser inszeniert hätte. Sich ständig wiederholende, monotone Hüpfpassagen, gefolgt von einmütigen Kämpfen, das alles auf einem grundsätzlichen Level kompetent genug umgesetzt. Dazu ein schwacher Multiplayer und alles eingebettet in eine vor 30 Jahren stehengebliebene Geschichte. TRON: Evolution gehört nicht zu den großen Katastrophen. Es einfach nur irrelevant.

TRON: Evolution ist ab heute im Handel erhältlich.

5 / 10

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