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Download-Roundup: Chrono Trigger, SEGA Rally, D&D: Daggerdale

Milky Way, Gatling Gears, FAST, Star Raiders

FAST – Racing League

WiiWare – 10 Euro

Ja, DAS ist mal deutsche Wertarbeit. Schon mit dem 3D-Hüpfer Jett Rocket sorgten die Lokal-Matadoren von Shin'en für Aufsehen, mit dem opulenten FAST – Racing League deklassieren die Technik-Zauberer jetzt aber fast die komplette WiiWare-Konkurrenz. FAST besetzt eine in der aktuellen Generation schändlich vernachlässigte Rennspiel-Nische: Die des dynamischen Zukunfts-Racers.

Schiffsdesign und Inszenierung gemahnen an Psygnosis' kultiges WipEout, die Spielbarkeit orientiert sich dagegen eher an Nintendos genauso kultigem F-Zero. Auf Waffen wird dankenswerterweise verzichtet, dafür hat sich Shin'en auf ausgesprochen clevere Weise von Treasures Ikaruga inspirieren lassen. Euer Gleiter ändert auf Knopfdruck die Polarität und kann so schwarze oder weiße Beschleunigungsstreifen sowie Sprungfelder nutzen, in manchen Passagen schießt ihr dann sogar an der Decke entlang und entgeht so manch tückischem Hindernis auf dem Boden der Tatsachen.

Der Polaritätswechsel ist aber nicht gratis: Jedes Umschalten kostet euch eine Energie-Einheit, von denen ihr nur maximal zehn mit euch herumtragen könnt. Und bedenkt ihr nun, dass ein Turbo-Einsatz gleich fünf Ladungen verschlingt, dann wird schnell klar, dass fahrerisches Geschick hier ebenso der Schlüssel zum Sieg ist wie kluges Haushalten mit den Kraftvorräten. Zum Glück sind die wertvollen Kapseln auch überall auf der Strecke verteilt, oft werdet ihr für klugen Sprung-Einsatz oder waghalsige Manöver mit einer Ladung Energie belohnt.

Die habt ihr auch dringend nötig, denn nicht nur sind die Strecken sehr durchdacht angelegt, auch die KI-Konkurrenz gibt euch meist ordentlich Zunder: Hier heizen keine tumben Drohnen über die Strecke, eure Gegner setzen genau wie ihr gezielt den Turbo ein und liefern euch harte Platzierungsgefechte: Erwartet nicht, in den ersten Runden gleich als erster ins Ziel einzulaufen.

Das soll ein WiiWare-Spiel sein? FAST – Racing League setzt Maßstäbe auf Nintendos Download-Service.

Technisch ist FAST absolut vorbildlich. Die Gleiter sehen schick aus, die Strecken wirken in ihrem Chrom-Metallic-Look extrem schick und auch für WiiWare verhältnismäßig progressive Effekte wie Bump-Mapping haben ihren Weg ins Spiel gefunden. Dabei läuft die Grafik fast immer absolut flüssig über den Bildschirm, nur wenn das komplette Rennfeld mal wirklich eng beisammen ist, dann machen sich leichte Slowdowns bemerkbar.

Wie bereits eingangs erwähnt: FAST deklassiert fast die gesammelte WiiWare-Konkurrenz mit spielerischer Klasse und technischer Brillanz. Die Steuerung ist herrlich flüssig und die Rennen machen einfach Spaß. Wer sich das für gerade einmal zehn Euro entgehen lässt, der muss schon eine chronische Allergie gegen gelungene SF-Rennspiele haben. Wäre die Welt gerecht, dann würde bereits morgen ein grinsender Nintendo-Vertreter vor den Türen von Shin'en stehen und den Jungs dort einen Sack voll Geld und einen Exklusivvertrag für Wii- und Next-Gen-Entwicklung anbieten. Habt ihr das gehört, ihr Großostheimer? Schnappt euch das Team, bevor es jemand anderes tut!






Dungeons & Dragons: Daggerdale

Xbox Live Arcade – 1200 Microsoft Points (15 Euro)

Ah, Dungeons & Dragons, der Urvater des ganzen Rollenspiel-Gedankens. Ohne Gary Gygax' Pen-&-Paper-Klassiker hätten wir heute kein Elder Scrolls, kein Dragon Age und auch kein Final Fantasy. Da ist es doch etwas seltsam, dass sich das klassischste aller Rollenspiel-Systeme so lange aus der Welt der Videospiele fern hielt – kein Wunder, dass so manch passionierter Rollenspieler mit angehaltenem Atem auf die Veröffentlichung von Ataris und Backstabs Daggerdale wartete.

Daggerdale setzt auf die Fantasy-Modefarben Grün und Braun.

Leider erfüllt der Titel aber nicht alle Erwartungen der Fans: Der Download entpuppt sich als klassisches Hack&Slay in der Manier von Baldur's Gate: Dark Alliance oder Untold Legends. Um die Region Daggerdale von Fiesling Rezlus zu befreien, hackt und schlachtet ihr euch durch jede Menge Minen und Höhlen, zerlegt die Monster im dreckigen Dutzend und streicht dabei jede Menge Gegenstände, Waffen und anderen Krimskrams ein.

Das ist natürlich unterm Strich ein zeitloses Konzept, auch beim hochgelobten Klassiker Diablo 2 lief es auf nichts anderes heraus. Leider ist die Präsentation aber recht trocken. Die Geschichte wird recht schwerfällig erzählt und oft mangelt es der Monster-Menagerie an Abwechslung. Zum Glück gibt es einen Mehrspieler-Modus: Zieht ihr Online oder gemeinsam vor der selben Konsole ins Hack-Abenteuer, steigt der Spielspaß gleich ein ganzes Stück nach oben, allerdings müsst ihr dabei momentan noch mit ein paar technischen Macken kämpfen: Online kommt es gelegentlich mal vor, dass ein Spieler einen Ladebildschirm betrachtet, während der Rest der Truppe fröhlich weiter metzelt – offenbar eine nicht ganz so elegante Methode, mit Lags umzugehen.

Überzeugte Solisten verzichtet lieber auf Daggerdale und amüsieren sich weiter mit dem herrlich bunten Torchlight, habt ihr aber willige Mitspieler zur Hand oder in der Freundesliste, dann werdet ihr abe auch mit Daggerdale Spaß haben. Trotz gewisser Mängel im Detail ist das typische Hack-Sammel-Auflevel-Prinzip nach wie vor amüsant und vermag immer mal wieder für eine Runde vor die Konsole zu fesseln.






Star Raiders

Xbox Live Arcade – 800 Microsoft Points (10 Euro)

Erscheint dieses Jahr auch für PS3 sowie PC

Ich sehe es bereits in meinen Albträumen.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie jemand auf die Idee kam, diesen Atari-Klassiker aus dem Jahre 1979, in dem viele euch euch - mich eingeschlossen - nicht einmal geboren waren, eine moderne Fortsetzung zu verpassen. Obwohl ich das Wort "modern" nur auf die Grafik beziehe. Das Gameplay bleibt nämlich weiterhin ein Relikt früherer Tage.

Anstatt euch einen spannenden Weltraum-Shooter zu bieten, müsst ihr euch mit langweiligen Schusswechseln begnügen, die durchweg gleich bleiben und bereits während der ersten Mission zu einem "Folge dem roten Punkt"-Spiel mutieren. Kennt ihr die Weltraumschlacht aus Halo: Reach? Dann schraubt die technische Leistung ein halbes Jahrzehnt zurück, nehmt die bombastische Aufmachung heraus, verpasst dem Ganzen eine grauenhafte Steuerung und streckt das Ergebnis schließlich auf sechs Stunden.

Und schon habt ihr den unnötigsten Titel, der dieses Jahr auf meine Konsole gelangte. Doch damit nicht genug. Obendrein haben die Entwickler die Schrift so klein gehalten, dass ich selbst auf meiner HD-Glotze kaum den Text lesen konnte. Auf einem Röhrenfernseher erwartet euch wahrscheinlich ein einziger weißer Balken. Finger weg!

9 / 10

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