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Team Fortress 2

Vorsicht, Suchtgefahr!

Erst einmal bannt eine Kill-Kamera den Moment Eures Todes sowie das Antlitz Eures Mörders auf Zelluloid. Hat Euch ein Gegner oft genug hinter einander erwischt, verwandelt er sich in Eure Nemesis. Gelingt es dem Opfer, also Euch, sich anschließend an ihm zu rächen, bekommt Ihr Bonuspunkte gut geschrieben. Unterstützt durch ein leuchtendes Symbol mit zwei Box-Handschuhen, das über dem Kopf Eures Feindes erscheint, entwickeln sich so intime Hassbeziehungen, die den Mehrspielergefechten die richtige Würze verleihen.

Aber nicht nur bei solchen Gelegenheiten strotzt der Titel geradezu vor Statistiken. Zum Beispiel bekommt Ihr nach jeder Runde mitgeteilt, ob Ihr einen der mannigfaltigen Rekorde und erreichbaren Ziele gebrochen habt. In Kombination mit den in die neue Steam-Community integrierten Achievements wird man immer wieder dazu genötigt, alle Klassen auszuprobieren. Nach einer Weile schälen sich zwar Präferenzen heraus, doch so ist man vorbereitet, wenn es mal wieder Zeit wird, eine andere Rolle zu übernehmen.

Die Gefechte selbst wirken auf den ersten Blick chaotisch und unterscheiden sich dramatisch von anderen Taktik-Shootern. Wenn Demo-Männer ihre Granaten in einen engen Gang werfen, ein Heavy gemeinsam mit einem Medic nach vorne stürmt und sich Spione unsichtbar auf die andere Seite schleichen, muss man blitzschnell reagieren, um nicht sofort in Stücke gerissen zu werden.

Hier bekommt 'um die Ecke bringen' eine ganz neue Bedeutung.

Dies wird hübsch passend in Form von explodierenden Schrauben, Feder, Hamburgern und Fischgräten dargestellt. Sonst fließt natürlich kein Tröpfchen Blut, zu der humoristischen Darstellung würden aber auch keine Splatter-Effekte passen.

Brillant sind auch die sechs Karten, auf die sich ab dem 10. Oktober die Spieler tummeln dürfen. Der Umfang fällt zwar recht übersichtlich aus, dank unterschiedlicher Wege und einem nahezu perfektem Leveldesign machen die Schlachtfelder aber auch nach dem Hundertsten Male jede Menge Spaß. Vor allem die Neuauflagen der Klassiker '2fort', 'Well' und 'Hydro' sind einmalig und auch stilistisch absolute Weltklasse. Wie auch beim Gameplay wurden nur Details geändert, Veteranen werden sich also sofort wohl fühlen. Damit aber erst gar keine Langweile aufkommt, wird Euch Valve laut eigener Aussage nach dem Release weitere Karten liefern. Früher oder später wird auch die Community dazu beitragen, obwohl es angesichts des ungewöhnlichen Grafikstils nicht ganz so einfach wird, dafür selbst Karten zu basteln.

Ich hasse Sniper.

Da ist sie also wieder, meine Online-Sucht. Schön, dass Valve auch einen abgebrühten Shooter-Oldtimer noch überraschen kann. Mal abgesehen von dem unverwüstlichen Spielprinzip macht wirklich jede Detailänderung Sinn. Außerdem begeistert mich die ungewöhnliche Grafik, die sich deutlich von den ganzen pseudo-realen Vertretern da draußen abhebt. Die Geschwindigkeit und die Spieltiefe, die sich schon aus den neun unterschiedlichen Klassen ergibt, werden Team Fortress 2 schnell an die Spitze der meist gespielten Titel befördern.

Negativ fällt bislang lediglich der recht überschaubare Umfang ins Auge. Die sechs Karten sind zwar hervorragend konstruiert, werden aber auf absehbare Zeit doch irgendwann langweilig. Außerdem haben die Bösewichte den VIP-Modus gestrichen. Hier muss Valve schnell Nachschub liefern, um meine Sucht vollends zu befriedigen. Bis dahin müssen meine anderen Online-Shooter wohl oder übel eine Pause einlegen, denn Team Fortress 2 verschafft mir mit Abstand die meisten 'Lustgefühle'.

Wer sich die Orange Box jetzt schon über Steam zulegt, darf bis zum Release am 10. Oktober die Beta spielen. Xbox 360-Besitzer und Box-Käufer müssen sich bis zum 19. Oktober gedulden und PS3 Besitzer sogar bis zum 26. Oktober.

9 / 10

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