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RAGE

Verschenkte Chancen

Es gibt Spiele, die einfach so viel mehr sein könnten als das, was sie sind. Bei denen man fast an jeder Ecke spürt, dass da einfach noch mehr drin gewesen wäre, wenn man denn gewollt hätte - oder wenn mehr Zeit gewesen wäre. Wobei... an Zeit sollte es Entwickler id Software ja nun nicht unbedingt gemangelt haben, schließlich hatte man RAGE bereits im Jahr 2007 angekündigt.

Anfang August schrieb ich, nachdem ich rund die ersten zwei Stunden anspielen konnte, im Fazit meiner Vorschau: "Letztendlich entscheidet wohl zu großen Teilen die Story, wie gut RAGE wirklich wird. [...] Rein spielerisch sehe ich allerdings keine großen Probleme." Zwei Sätze, die ich - würde ich heute wieder nur die ersten zwei Stunden spielen - exakt so unterschreiben würde. Und gleichzeitig repräsentieren sie auch das große Pro und Contra von RAGE.

Fangen wir mit dem an, was wirklich gut gelungen ist, nämlich dem Shooter-Gameplay. Ich muss sagen, dass ich von id Software auch nicht wirklich etwas Anderes erwartet hätte, aber das reine Schießen macht in RAGE einfach großen Spaß. Das Feeling beziehungsweise Handling der Waffen, die Bewegungen des Spielers und das Trefferfeedback, hier stimmt einfach so gut wie alles. Man könnte einzig und alleine kritisieren, dass das Waffenarsenal des Spiels sich mit Ausnahme der Pulse Rifle, die ihr aber erst für die allerletzte Mission bekommt, doch recht standardmäßig präsentiert.

Im Grunde bekommt ihr leicht futuristisch angehauchte Varianten von Pistole, Schrotflinte, Sturmgewehr, Sniper, Armbrust, Raketenwerfer und MG in die Hand gedrückt. An und für sich nicht sonderlich spektakulär oder besonders, wären da nicht die verschiedenen Munitionsarten. Für wirklich jedes einzelne Schießeisen gibt es besagte Alternativen, zum Beispiel Elektrobolzen für die Armbrust. Feuert man diese ins Wasser, werden nahe Feinde ordentlich gegrillt. Die Fat Boys bescheren der Pistole ordentlich Durchschlagskraft und die Minigranaten der Shotgun sorgen bei Feinden für explosive Überraschungen.

RAGE - Jackal Canyon

Sofern ihr genügend Munition in eurer Tasche habt, könnt ihr jederzeit auf Knopfdruck wechseln und euch der jeweiligen Situation anpassen, was auch immer mal wieder erforderlich ist. Bei vielen Feinden reicht es nämlich nicht, einfach nur draufzuhalten und ihnen Kugeln in den Leib zu pumpen. Wenn ihr das tut, werdet ihr in manchen Fällen einfach unnötig Munition verschwenden. Mutanten sind zum Beispiel überwiegend ungepanzert unterwegs, weswegen ihr bei ihnen wirklich an jede Körperstelle zielen könnt, um Schaden anzurichten - am effektivsten sind so oder so die Kopftreffer.

Andere Widersacher stecken hingegen in einer dicken Rüstung, bei der es wenig bringt, wenn ihr vor ihnen steht und mit der Shotgun draufballert. Sicher, irgendwann geht man auch dadurch zu Boden, aber hier sollte man mit Maschinen- oder Scharfschützengewehr einfach auf den Kopf zielen. Wieder andere sind mehr von hinten oder an den Beinen verwundbar, tragen einen Energieschild, sind hinter diesem jedoch extrem anfällig, und dergleichen. Das Spiel verlangt von euch, dass ihr euch in solchen Situationen stets umstellt, was auch gut funktioniert und zumindest hier keine Langeweile aufkommen lässt.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Rage

PS3, Xbox 360, PC, Mac

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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