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Legacy of Kain

Ein wilder Ritt durch fünf Jahrzehnte ohne Richtung und nur dem Spaß geschuldet

Legacy of Kain

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.

Oder lasst euch per Zufall überraschen.

Zuerst veröffentlicht: 1996

Erschienen auf: PSone, PC

Erhältlich über: Wii-Version überall, wo es Spiele gibt. Arcade-Version: viel Spaß beim Suchen.

Als das Anti-Zelda schlechthin erfüllte Silicon Knights Blood Omen: Legacy of Kain zu Beginn der PSone-Ära einen von vielen lang gehegten Wunsch: Einmal Böse sein. Kain erhält keine fünf Minuten nach dem Start des Spiels Gelegenheit dazu, als er von Aufständischen getötet wird. Ein Nekromant bietet ihm im Totenreich die Chance, sich zu rächen. Der Preis: Kain wird zum Vampir. Was dann folgt, ist ein Geschnetzel in der Von-oben-Perspektive durch die Fantasy-Welt von Nosgoth, bei dem der bitterböse Kain mit allerlei gemeinen Fähigkeiten um sich wirft und ganz nebenbei trotzdem zum Retter dieser Welt wird, indem er - Zustimmung des Spielers am Ende vorausgesetzt - das Gleichgewicht dieses Universums wieder herstellt.

Obervampir Vorador imponierte anno 96 mit gemeinem Charakterdesign.

Der Plot ist ein bisschen zerfahren, aber dennoch packend erzählt und die vielen ekeligen Skills, die man im Laufe der Kampagne erlernt, sind bis heute recht einzigartig. Wer wollte nicht schon immer einen Gegner in eitrige Pestbeulen aufgehen lassen oder sich in Nebel verwandeln? Es bleibt bis zum Schluss doch sehr Geschmackssache, ob man sich solcher Mittel bedienen wird. Kain kennt nicht wirklich Freund und Feind, wie die Nachfolge-Spiele, vor allem aber Soul Reaver, eindringlich belegen. Und doch ist diese Umformulierung des Zelda-Rezeptes doch immer noch eines der interessanteste Spiele dieser so wegweisenden Ära.

Die Säulen von Nosgoth sind Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers.

Langer Atem ist aber durchaus Voraussetzung, denn Blood Omen ist alles andere als ein kurzes Spiel und das Kampfsystem, das schon damals nicht die physikalische Finesse der Nintendo-Vorlage besaß, ist heutzutage noch deutlich stärker angestaubt. Und doch bleibt der Titel eine einzigartige Erfahrung, weil diese Welt in all ihren Quasi-Nachfolgern nie mehr so finster zum Leben erweckt wurde. Stimmung, Gestaltung und die tollen Synchronsprecher treffen voll ins Schwarze. Es ist schade, dass das Crystal Dynamics Studio, das die Reihe nach dem ersten Teil übernahm, nicht mehr so richtig an dem Stoff interessiert ist und von Silicon Knights so schnell wohl nichts mehr zu erwarten ist. Kain wäre noch so viel mehr zuzutrauen gewesen.

Guten Appetit.