Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Erschaffer der ursprünglichen Xbox kritisiert Microsofts Xbox-Strategie

Microsoft lebe in einer 'naiven Traumwelt' und Apple könne alle aus dem Geschäft werfen.

Der Ingenieur, der das Konzept der ursprünglichen Xbox an Microsoft verkaufte - Nat Brown -, kritisiert das Unternehmen in einem Blogeintrag (via GamesIndustry) für seine aktuelle Strategie. Es sei „schmerzhaft" gewesen, sich die letzten fünf Jahre der Xbox 360 anzuschauen.

Microsoft lebe in einer „naiven Traumwelt" und wenn Apple wolle, könnten sie „PlayStation, Wii U und Xbox einfach erledigen", indem sie selbst mit Apple TV in diesen Markt einsteigen.

In den letzten fünf Jahren habe sich Microsoft in einem vermeintlichen Erfolg ausgeruht, obwohl es doch eher der „Misserfolg der Konkurrenz" gewesen sei, der ihnen dazu verhalf. Die ursprüngliche Xbox sei zwar als „trojanisches Pferd" gedacht gewesen, um einen Weg in die Wohnzimmer der Leute zu finden, aber nicht, während „alles rundherum in Flammen steht".

„Das größte Problem ist der Mangel eines funktionierenden und wachsenden Ökosystems für kleinere Entwickler, um ihre digitalen Inhalte an die vorhandenen Xbox-Besitzer verkaufen zu können. Punkt."

Stattdessen sei die Entwicklung von Indie-Spielen für die Xbox 360 teuer, ganz besonders im Vergleich zu iOS und Android.

„Microsoft, ihr seid idiotisch, da ihr nicht nur Indie-Spiele-Entwickler, sondern auch eine ganze Generation loyaler Kids dazu gebracht habt, Spiele für die mobilen Geräte von anderen zu entwickeln", so Brown. Außerdem sei das Dashboard der Xbox 360 veraltet, langsam und stecke „voller Sch****". Es dauere einfach zu lange, bis man Spiele endlich starten kann, von der ständigen Auswahl des Speicherorts und den Updates ganz zu schweigen.

„Das sind die zwei Fronten, an denen Microsoft im Wohnzimmer-Kampf gegen Android und iOS verlieren wird", schreibt er. „Ein einzelnes Studio mit 150 Mitarbeitern kann außerdem nicht genügend Inhalte erschaffen, um über 76 Millionen Kunden zufriedenzustellen."

„Nur qualitativ hochwertige Software von tausenden von unabhängigen Entwicklern kann eure Marke und das Produkt schützen. Nur die einfache, schnelle und nahtlose Nutzererfahrung schützt eure Marke und das Produkt."

Die größte Konkurrenz für Microsoft, Sony und Nintendo sei Apple, die alle von ihnen mit Leichtigkeit aus dem Geschäft drängen könnten, wenn sie nur wollten.

„Ich mache bereits viel Geld mit iOS. Ich werde der Erste sein, der Apps für Apple TV programmiert, wenn ich kann. Und ich weiß, dass ich damit Geld machen werde. Ich würde das auch für die Xbox tun, wenn ich das könnte und wüsste, dass ich Geld verdienen würde."

„Vielleicht kostet ein 'Konsolen-fähiges' Apple TV nicht 99 Dollar, sondern 199 Dollar. Addiert dann noch 79 Dollar für einen Controller dazu. Die aktuellen Zahlen sagen viel aus, selbst wenn Apple TV noch keine offene Konsole ist: 5,3 Millionen verkaufte Geräte im Jahr 2012, eine Steigerung von 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und im Vergleich dazu die Xbox 360: Rund 9 Millionen Stück im Jahr 2012, aber ein Rückgang von 60 Prozent."

Auch den Gedanken, Gebrauchtspiele auszusperren, hält Brown übrigens für einen „idiotischen Schritt".

„Xbox braucht jemanden mit einem Hirn, der sich darauf konzentriert, das Produkt taktisch zu positionieren, bevor man nach vorne stürmt und der langfristigen Strategie folgt, die Xbox in jedes Wohnzimmer zu bringen und mit jedem Bildschirm zu verbinden."

Verwandte Themen
Über den Autor
Benjamin Jakobs Avatar

Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Kommentare