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Die schrottigste, nerdigste und innovativste Zockerhardware aller Zeiten

Von Bowling- und Angelcontroller bis originalgetreues Flugzeugcockpit oder Gedankensteuerung.

Power Glove

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Stück Technik.

Ihr wollt euch nicht der Reihe nach durchklicken? Dann lasst euch überraschen und klickt hier für eine zufällige Zockerhardware!

Plattform: Nintendo Entertainment System
Hersteller: Mattel/PAX
Herkunftsland: USA/Japan
Jahr: seit 1989
Preis: Original 100$, heute ab 20$ für Gebrauchte bis 250$ für originalverpackte Sammlerstücke.

1989 wurde der von Abrams/Gentile Entertainment entwickelte und von Mattel (USA) und PAX (Japan) produzierte „Power Glove" für Nintendos Entertainment System mit einer damals extrem teuren Werbekampagne auf den japanischen und amerikanischen Markt losgelassen. Leider konnte das Eingabegerät niemals die Erwartungen der jungen Zielgruppe gerecht werden, sodass nur rund 100.000 Stück in den USA verkauft wurden. In Japan lief es noch schlechter, dort musste PAX kurz nach der Veröffentlichung Konkurs anmelden - es gab keine ausreichend große Auswahl an Spiele für den Power Glove.

Der Power Glove für NES - abgecyberspaceter ging's damals nicht.

Die eigentlichen Ursachen, weshalb das Geschäft mit dem revolutionären Eingabegerät nie nicht angelaufen ist, sind jedoch andere. Neben vielen kleinen Schwierigkeiten hatte der Glove mit zwei großen Problemen zu kämpfen: der eigenen Technik und dem Kino-Film „The Wizard". Das Problem mit der Technik war hausgemacht: Um die Produktionskosten sowie den Kaufpreis möglichst gering zu halten und die Gewinnspanne zu maximieren, wurde billige Technik verbaut. Das führte dazu, dass der Handschuh die Spielfigur extrem ungenau bzw. gar nicht steuerte oder erst nach mehreren Versuchen auf Steuerbefehle reagierte. Wir alle wissen, was mit solchen Controllern geschieht.

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Das zweite große Problem - der erfolgreiche Kino-Film „The Wizard" (hierzulande auch als Joy Stick Heroes bekannt) - gab dem Glove dann am Ende des Erscheinungsjahres den Rest. Den Film kann man als gute Idee für eine Werbekampagne im Kinoformat bezeichnen, die allerdings für PAX und Mattel nach hinten losging. Für alle, die den Streifen nicht kennen: Die Handlung dreht sich um den 13-jährigen Corey Woods, der zusammen mit seinem autistischen Bruder nach Los Angeles ausreißt, um bei einem Videospiel-Wettbewerb teilzunehmen. Gespielt wird natürlich auf der Nintendo-Konsole und die ultimative „R0XX0R"-Ausrüstung ist natürlich der Power Glove mit dem neuartigen Steuerkonzept. Die Kampagne ging zunächst auf: Die Jugend war vom Film, und noch mehr, vom Glove begeistert. Als der Handschuh allerdings durch die Technik mehr Frust als Lust erzeugte, landete er schnell wieder in den Regalen und verstaubte vor sich hin.

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Seit damals haben sich lange Zeit nur Wenige an das eigentlich geniale Steuerkonzept herangewagt. Erst sein paar Jahren - nachdem das Militär die Steuerung von Drohnen für sich entdeckt hat, die unter anderem zur Steuerung von Robotersystemen wie z.B. Bombenentschärfungsrobotern geplant ist - wird wieder versucht, das Konzept des Steuerungshandschuhs auch auf kommerziellen Weg an die Spielergemeinschaft heranzuführen. Mit den technischen Möglichkeiten von heute gelingt das natürlich weitaus leichter und besser, als vor rund einem viertel Jahrhundert. Erinnert ihr euch z.B. an die Handschuhe, mit denen Tom Cruise im Film „Minority Report" den Computer bedient hat? So etwas Ähnliches ist heute bereits mit dem „Peregrine" der gleichnamigen Firma möglich. Hier ein Video bei der Steuerung von League of Legends.

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