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Krank durch Computerspiele: Monitor-Migräne, Singstar-Tinitus und andere Leiden

Nix für Hypochonder: Was in medizinischen Fachlexika noch fehlt. Von spielbedingter Alopezie bis Wii-Luxation.

Monitormigräne

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Symptome: Stechende und anhaltende Kopfschmerzen und pochende Adern im Schläfenbereich. Sehstörungen und visuelle Halluzinationen. Quadratische Verformung der Augen. Steinharter Nacken. Chronische Stirnfalten.

Warnsignale: Spontane Schlaf-Anfälle (auf Spuren der Tastatur im Gesichtsbereich achten), vermehrter Energy-Drink-Konsum, Maushand-Tremor, Druckgefühl hinter den Augen.

Monitormigräne entsteht durch das lange starren auf den Bildschirm bei gleichzeitiger Konzentration auf die Spielinhalte. Sie kommt vermehrt bei modernen Action-RPGs vor, die einen starken 'Beute-Sammel-Sog' entfalten, bei Titeln mit sehr langer Spielzeit, sowie bei Spielen mit einer ausgeprägten Storylastigkeit, die den Rezipienten nicht mehr loslassen. Verschärft wird das Krankheitsbild durch akuten Schlafmangel und mangelnde Flüssigkeitszufuhr. Meist tritt die Monitormigräne zusammen mit anderen Krankheiten wie WoW-Gastritis, Karpaltunnelsyndrom und Spieler-Clunium auf.

Ich hätte auch Kopfweh in der Endzeitwelt von Fallout 3.

Mit dem Siegeszug der Heimcomputer und Spielkonsolen griff auch die Monitormigräne unter Heranwachsenden schnell um sich - verschärft durch die nahe und meist starre Sitzhaltung unmittelbar vor dem Bildschirm. Es ist nicht möglich, die Monitormigräne einem bestimmten Genre zuzuschreiben - eine lange Spielzeit ohne ausreichende Pausen gilt als entscheidender Faktor. Diverse Rollenspiele und MMOs erfüllen dieses Kriterium aufgrund ihrer langen Spieldauer oder ihrer ausgeprägten Sog-Wirkung (bekannt als "Nur-noch-ein-Level-Effekt"). Zu nennen wären unter anderem die Diablo-Reihe von Blizzard, 'The Elder Scrolls 5: Skyrim' (Bethesda, 2011) oder 'Fallout 3' (Bethesda, 2008).

The Walking Dead: Wenn alte Männer im Auto zu viel Quatschen gibt's Migräne.

Neuerdings kommen immer mehr Titel mit einer extrem fesselnden und die Nerven belastenden Handlung heraus, die sich teilweise sogar über mehrere Episoden einer Spielreihe erstreckt. So kann es passieren, dass Spieler versuchen, die Teile "in einem Rutsch" hintereinander zu spielen, was natürlich die Monitormigräne begünstigt. Beispiele hierfür sind: The Walking Dead (Telltale Games, 2012), The Witcher 2: Assassins of Kings (Atari, Namco Bandai, 2011), sowie die Mass-Effect- oder Dragon-Age-Reihen von Bioware.