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Artbooks

Bilderbücher für Geeks und Nerds

I am 8 Bit

Autor: Jon M. Gibson

Preis: ca. 20 Euro

ISBN (10 / 13): 0811853195 / 978-0811853194

Erhältlich über: Amazon

Vielleicht sind Spiele keine Kunst, aber niemand hat je behauptet, dass es unmöglich wäre, Spiele als Thema für Kunst zu nehmen. Eine ganze Horde mal mehr, mal weniger seriöser moderner Maler erinnert sich an ihre Kindheit und damit an Nintendo, SEGA und Spielhallen-8-Bit zurück. Das Thema ist vorgegeben, das Ergebnis spannend.

Ich bedauere, dass ich persönlich praktisch nichts von moderner Kunst verstehe und damit hier keine stilistischen Vergleiche bieten kann. Naiv, surreal, obskur, obszön, verspielt, verquer, verschachtelt, alles findet sich und jede Seite hält eine neue und echte Überraschung bereit.

I am 8 Bit

Einiges davon werdet Ihr auf den ersten Blick erkennen, ein Asteroids auf einer schwarzen Kachel lässt sich schnell ausmachen. Drei Dali-eske Monster auf einem vernichtenden und vergifteten Schnitt des Untergrunds kann man nur mit viel Phantasie in Verbindung mit Dig Dug bringen. Pac-Man residiert schon mal in einer Art Bosch-Albtraum. Mario sieht sich der nackten Prinzessin auf einem Bett gegenüber. Warum er den Konami-Code auf der Handfläche hat? Wer weiß, betitelt ist das Werk mit „Putting the Super in Mario“.

Jedes Bild offeriert eine kleine phantastische Reise in sich, die es allerdings zu mindestens 90 % erforderlich macht, von den hier verarbeiteten Klassikern etwas gehört zu haben. Krude Exoten sind nicht gefragt, aber Joust und Excitebike tauchen auf. Dann aber ist es ein unumgängliches, über hundert einmalige Werke starkes Pflichtbuch. Und es ist auch deutlich günstiger als sich eines der für teilweise Tausende von Dollar verkauften Originale ins Haus zu holen.

I Love Game Graphics

Autor: Tsuyoshi Kusano

Preis: ca. 30 Euro

ISBN (10 / 13): 9889705435 / 978-9889705435

Erhältlich über: Amazon

I Love Game Graphics

Ich will gar nicht so genau wissen, woraus das schicke, wahrscheinlich kugelabweisend dicke Cover von Tsuyoshi Kusanos I Love Game Graphics so genau besteht. Schick sieht der rein weiße, mehrere Millimeter dicke Vollplastik-Bund mit seinem stilisierten Relief eines Gameboys der ersten Generation ja aus, stinken tut das Ding die ersten Tage trotzdem zum Himmel. Nun, der Duft verschwindet nach ein paar Tagen und das Buch bleibt.

Hier widmet man sich in Photomontagen und Zeichnungen der kompletten Historie von den Anfängen in der Spielhalle bis zur PlayStation. Ihr solltet hier aber keine Bilderdokumentation im eigentlichen Sinne erwarten. Text sucht ihr vergeblich und Kusano lässt seine Bilder für sich testen, ob sie bei euch eine emotionale Reaktion hervorrufen. Bekommt ihr beim Anblick eines überlebensgroß gezoomten dritten Levels von R-Type feuchte Augen oder erkennt ihr die Umrisse eines Lynx auf den ersten Blick, interpretiert ihr den Schattenriss einer PS2 mit einer Blumenvase, alles in insgesamt drei klaren Farben auf einer ganzen A4 Seite für euch selbst, dann seid ihr als Kandidat für diesen mitunter wirren, mal in seinen Bildern konkreten, mal kaum aufschlüsselbaren Trip durch 20 oder mehr Jahre Konsolenhistorie perfekt gerüstet. Eingestreut finden sich alte Werbeplakate oder repräsentative, nett arrangierte Screenshots zur Abrundung und Auflockerung.

180 stabil in einen praktisch gepanzerten Umschlag gebundene Seiten machen das Werk zu einem Schmuckstück für jede Retro-Sammlung. Lasst es aber zuerst ein paar Tage lüften.