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Bionicle Heroes

Hüftsteife Roboter

Wer nun glaubt, dass Bionicle Heroes wenigstens Wii-spezifisches Handling erhalten hat, das die nicht existente Gameplay-Abwechslung auffangen würde, sieht sich leider getäuscht. Außer der Tatsache, dass sowohl Wiimote als auch Nunchuk für das Spiel benötigt werden, wird von den Fähigkeiten der Nintendo Konsole kein besonderer Gebrauch gemacht.

Im Heldenmodus seid Ihr unverwundbar und metzelt im Akkordtempo

Doch die schlechten Nachrichten nehmen kein Ende, leider wurde auch die Steuerung vermurkst. Während die Fortbewegung des Bots mit dem Nunchuk noch problemlos funktioniert, gelingt die Ausrichtung der Blickrichtung für einen Shooter nicht hinreichend präzise und schnell genug. Für Drehungen bewegt Ihr beispielsweise das Fadenkreuz an den Rand des Bildschirms. Dabei geht aber nicht nur der Fokus auf das Spielgeschehen häufig verloren, sodass Ihr sekundenlang hilflos umher irrt oder Euch um Eure eigene Achse dreht. Zusätzlich nervig ist zudem, dass die Drehungen viel zu träge ablaufen und Ihr Eure Feinde auf diese Weise aus dem Blickfeld verliert.

Apropos Blickfeld: Bionicle Heroes verfügt über eine Art Auto-Aiming, das das nächste Ziel automatisch anvisiert. Dummerweise hat man nur sehr wenig Einfluss darauf, welches der oft vielen Ziele als Nächstes beschossen werden soll. Während das bei weiter entfernten Widersachern noch halbwegs wenig ins Gewicht fällt, arten die Gefechte in der Nahdistanz schnell einmal ins Chaotische aus. Aber zum Glück gibt es ja den Cheat, ehm, Heldenmodus, sodass diese Gameplay-Probleme dank Unsterblichkeit kaschiert werden und Ihr munter drauflos ballernd durch die Levels rennt und Legosteine kassiert. Allerdings nur, wenn Ihr die sich ständig wiederholende Musik lange genug ertragt, die dabei abgespielt wird. Und die ist in ca. 75 Prozent des Spiels wirklich nervtötend.

Sechs sells?

Solltet Ihr doch einmal ins Lego-Gras beißen, ist das aber nicht weiter schlimm: Erst wenn Ihr jede der sechs Masken verliert, ist Eure Niederlage besiegelt - was aber auch den ungeschicktesten Spielern kaum einmal passieren dürfte.

Wen das alles noch nicht stört, wird wohl auch darüber hinwegsehen, dass Bionicle Heroes mit einem unausgegorenen Speichersystem aufwartet: Zwar sichert das Spiel in regelmäßigen Abständen an Kontrollpunkten Eure Position; wirklich abgespeichert wird aber erst, wenn Ihr den Level endgültig bewältigt. Bei all diesen Kritikpunkten wird es Euch sicher nicht weiter verwundern, dass der "Luxus" eines Mehrspielermodus nicht zu den Vorzügen des Lego-Shooters gehört und Ihr nach dem ersten Durchspielen keine weitere Verwendung dafür habt. Immerhin holen die Entwickler aber optisch einiges aus der Wii heraus: Die Animationen sind flüssig und schön anzuschauen und auch die sechs Szenarien überzeugen mit überdurchschnittlichen Aussichten. Schade nur, dass man diese Kreativität nicht auch ins Gameplay investiert hat.

Was bleibt unterm Strich? Wir fassen zusammen: Bionicle Heroes unterstützt in seiner Wii-Ausgabe die speziellen Fähigkeiten der Konsole nicht, hat einen eingebauten Cheat-Code (Heldenmodus), der das ohnehin sehr einfache Spiel kinderleicht macht, bietet einen höchst linearen Levelaufbau ohne Abwechslungen vom ständigen gleichen Spielablauf und langweilt damit spätestens nach dem ersten Szenario zu Tode. Darüber hinaus ist die Steuerung teilweise viel zu behäbig und nervt mit hakeligen Einlagen und Aussetzern. Auf der anderen Seite bietet sich eine für Wii-Verhältnisse hübsche Optik und amüsante bis witzige Zwischensequenzen führen die Story weiter. Jeder kann sich ausrechnen, dass diese Kombination auf Dauer wenig motivierend ist. Schade, denn TT Games hat mit Lego Star Wars bewiesen, dass sie es besser können.

Bionicles Heroes ist im Handel erhältlich.

4 / 10

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