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Dungeon Explorer, Mystery Dungeon

Hack'n'Die

Zweimal Dungeons, zweimal Action-RPG und zweimal ein ziemlich unterschiedlicher Ansatz für ein eigentlich einheitliches Genre. Ein Fest für DS-Rollenspieler?

Dungeon Explorer

Wir hatten so unsere Schwierigkeiten, ich und das erste Dungeon Explorer seit langer Zeit. In der ersten Stunde musste das kleine DS-Modul erstmal beweisen, dass es des großen Namens würdig ist. Dungeon Explorer 2 für die PC-Engine war eines meiner positiven Kindheitstraumata und jetzt kommt da ein DS-Spielchen daher und behauptet einfach, es sei der Urenkel. Na zumindest ist es von Hudson.

Da hören die Ähnlichkeiten aber auch erst einmal auf. Aus einer Schräg-Oben-Perspektive präsentiert sich ein Fantasydörflein in einer Mittelmaß-Hässlichkeit, die so selten zu sehen war. Offensichtlich fand die Entwicklung des Spiels auf einem normalen Monitor statt und zum Schluss wurde alles runtergerechnet. Ohne Rücksicht auf Verluste. Auch wenn nicht einmal so die lieblosen Texturen zu rechtfertigen sind. Den Stylus des DS vergaß man dabei offenbar auch, denn nicht einmal den Namen des Helden könnt Ihr per Stift eintippen.

Dann sind da gerade mal drei Charaktere zur Auswahl. Bogenschütze, Krieger, Magier. Woo, selbst Dungeon Explorer 1 hatte mehr zu bieten, auch wenn die drei hier in unterschiedlichen Kombos daherkommen. Dazu noch eine Menüführung aus der Hölle und schon hasste ich das Game.

Ja, es ist hässlich!

Aber wir waren ja gezwungen, miteinander auszukommen. Ich musste es spielen und das Spiel existiert, um zu unterhalten. Und nach und nach wurden wir warm miteinander. Ich begann, über die wirklich nicht gute Optik mit einigen sehr fragwürdigen Farben hinwegzusehen, lernte die Quick-Tasten mit Tränken und Sprüchen zu belegen und begann mich fröhlich durch die Dungeons zu hacken.

Und in bester Diablo-Manier köderte mich Dungeon Explorer mit immer größeren Kammern, immer mehr Monstern und vor allem: immer mehr Items. Diese bleiben zwar eher unscheinbar und auch meine Gegner zeigten sich zwar häufig visuell ungewohnt – bitte, das soll ein Wolf sein? Bestenfalls ein Schneckenlurch… -, boten aber genug Schnetzelwerk für meinen treuen Beidhänder. Und die Endgegner gaben dann als Herausforderung, zumindest nach dem schwachen Start, genug her, um die etwa 14-stündige Reise nicht zu einfach werden zu lassen.

Einen Grund für das ganze Dungeon-Massaker? Oder gar eine Handlung? Mein Krieger hat Intelligenz 4, er stellt keine Fragen. Und würde er es tun, hätte er auch nur irgendeine Ausrede von wegen „Dämonengott will Welt erobern“ gehört. Nein, das reine Metzeln und Sammeln sollte Euch schon genug sein, wenn Ihr diese Reise antretet. Und lasst Euch nicht von der Gewschätzigkeit der Dorfbewohner täuschen. Sie sagen lediglich nichts mit vielen Worten.

Und doch hatte ich meinen Dungeon-Spaß mit Dungeon Explorer. Es muss Euch genügen, dass Ihr Euren Helden hochlevelt, Myriaden von unschönen, aber witzigen bis wirklich hässlichen Monstern in nicht übertrieben hübschen Höhlen erledigt und mit der ganzen Beute in die Stadt zurückkehrt, um sie zu versetzen und erneut auszuziehen. Sollte sich eine spaßige Busfahrt für Euch so anhören, hat Dungeon Explorer nach dem Anfangsschock eine Menge zu bieten.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Dungeon Explorer

PSP, Nintendo DS

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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