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Mercury Meltdown Revolution

The way it's meant to be played

Immer mal was Neues

Selbstredend sind Türen und Schalter jedoch nicht die einzigen Hindernisse und Fallen, die sich Euch in den Weg stellen. Es gibt bewegliche Umgebungselemente, unterschiedliche Bodenbeläge, auf denen das Quecksilber schneller oder langsamer fließt, mysteriöse Maschinen, welche die Schwerkraft außer Kraft setzen, verschiebbare Blöcke und so vieles mehr. Außerdem können die Tropfen auch warm oder kalt werden und dadurch ihre Konsistenz ändern. Während die ersten Levels noch innerhalb weniger Sekunden nachvollziehbar sind, empfiehlt es sich bei späteren durchaus, erst einen kleinen Rundflug zu wagen, um die beste (bzw. die einzig mögliche) Bahn ins Ziel zu entdecken.

Quecksilber in Kugelform gibt's auch.

Obwohl der Schwierigkeitsgrad dabei hin und wieder ein bisschen schwankt, bleibt das Spiel jederzeit fair. So gibt es zum Beispiel für jedes Level ein Zeitlimit, das Euch zu einem gewissen Tempo motivieren soll. Doch wenn das Limit abgelaufen ist, müsst Ihr nicht etwa neu von vorne anfangen, sondern könnt das Level weiterhin beenden - nur müsst Ihr am Ende in der Bewertung mit Punkteabzügen rechnen. Auch hält Euch das Spiel stets über Euren Quecksilberpegel auf dem Laufenden: Manchmal müsst Ihr hundert Prozent der Startflüssigkeit ins Ziel bringen, manchmal reicht es aber auch, wenn Ihr nur einen winzigen Spritzer rettet, was sich allerdings ebenso auf die B-Note niederschlägt. Ist Euch ein Level zu schwierig, dürft Ihr es zudem jederzeit überspringen.

Kurz und gut: Was Levelaufbau, Abwechslung, Anspruch und Zugänglichkeit angeht, ist Mercury Meltdown Revolution schlichtweg großartig. Insbesondere weil das Gameplay eben nicht nur ruhige Finger sondern auch Eure grauen Zellen ausgiebig fordert. Über die Steuerung kann man ebenfalls nur voll des Lobes sein, weil sie einfach so wahnsinnig präzise ist. Ihr haltet die Wiimote waagerecht in beiden Händen und schon die kleinste Bewegung reicht aus, um die Umgebung in eine Richtung Eurer Wahl zu kippen. Dass die Steuerung bei zu groben Bewegungen auf der anderen Seite aber nicht überreagiert und dadurch keine Hektik aufkommen lässt, zählt zu den ganz großen Stärken des Spiels.

Die Schattenseiten

Wirklich hübsch ist die Grafik leider ganz und gar nicht.

Umso ärgerlicher, dass es zwei absolut vermeidbare Schwächen hat, die den sehr guten Eindruck leicht trüben. Eine dieser beiden Macken ist, wie bei so vielen Spielen, die Kamera. Weil die Levels nun einmal dreidimensional und häufig ziemlich verschachtelt aufgebaut sind, müsst Ihr die Perspektive teilweise manuell mit Hilfe des Steuerkreuz wechseln. Nicht immer ganz einfach, da im richtigen Moment den richtigen Blickwinkel zu erwischen. Außerdem braucht Ihr an einigen Stellen extrem gute Augen, um überhaupt noch etwas erkennen zu können. Und zwar dann, wenn Ihr mehrere Tropfen auf einmal steuert, die weit über ein Level verteilt sind. Die Kamera zoomt in diesem Fall logischerweise automatisch heraus, damit Ihr alles im Blick behaltet - nur erkennt Ihr so unter Umständen aufgrund der Entfernung gar nichts mehr.

Das zweite große Problem von Mercury Meltdown Revolution ist, dass es wie sein Vorgänger zunächst in erster Linie für Sonys PSP entwickelt wurde und die Anpassungen für Nintendos Wii abgesehen von der Steuerung minimal sind. Gerade bei der Grafik fällt das enorm auf, die zwar immerhin 16:9 zu unterstützt, aber mit ihren großen, buntgemusterten Flächen auf einem Fernseher einfach nur hässlich aussieht. Dass jeweils gut 15 der insgesamt rund 150 Levels in Folge im gleichen Look gehalten sind, macht die Sache nicht besser.

Mindestens ebenso unverständlich ist, dass es zwar einige nette Mini-Games gibt, die aber keine Multiplayerpartien unterstützen, welche auf der PSP noch möglich waren. Trotz der gelungenen Steuerung bleibt so mal wieder das Gefühl einer etwas zu lieblosen Umsetzung.

Nichtsdestotrotz ist Mercury Meltdown Revolution ein fesselndes Spiel, das nun einmal ganz einfach wie für Wii geschaffen ist - und nebenbei noch so viel genau da richtig macht, wo andere Puzzlespiele versagen: Der Schwierigkeitsgrad ist überwiegend gut ausbalanciert, auch nach etlichen Stunden erlebt man dank immer neuer Hindernisse noch Überraschungen im Levelaufbau und über mangelnde Spannung kann man sich dank des nervenaufreibenden Geschicklichkeitsanteils nun wirklich nicht beklagen. Wem Monkey Ball zu kindisch ist und wer das originale Mercury wie ich seinerzeit verpasst hat, der sollte unbedingt einen Blick riskieren.

8 / 10

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