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Pfarrer Hartmann: 'Altersfreigaben müssen strikter eingehalten werden'

Niemand würde Alkohol verbieten wollen

In seinem 272 Seiten umfassenden Ratgeber Schluss mit dem Gewalt-Tabu! beleuchtet der vierfache Familienvater und Pfarrer Thomas Hartmann unter anderem das Jugendschutzgesetz so fachgerechet, dass es nicht nur für Eltern, sondern selbst für erfahrene Spieler interessant ist.

Im Interview mit Eurogamer.de sprach er nun unter anderem darüber, ob mögliche Einzelfälle eines Einflusses von gewalthaltigen Spielen auf psychisch angeschlagene Menschen nicht schon Grund genug für ein Verbot seien: "Niemand würde wegen der Möglichkeit, zum Beispiel Alkohol zu missbrauchen, diesen für alle verbieten", sagt er.

"Allerdings ist der Zugang nur begrenzt möglich, wenn man an die Verkaufsfreigaben denkt. Das ist auch für Spiele das richtige Mittel: Altersfreigaben müssen strikter eingehalten werden, das ist auch eine Aufgabe der Eltern."

Dennoch lässt er auch die Problematik dabei nicht außer Acht.

"Allerdings: Menschen mit seelischen Problemen lassen sich durch Verbote, die man etwa durchs Internet leicht umgehen kann, bestimmt nicht von Spielen abhalten, die ihrer Gemütsverfassung nicht förderlich sind", so Hartmann. "Natürlich muss es Grenzen bei der Freigabe von Spielen geben, und diese existieren ja auch. Gewaltverherrlichende Spiele oder Videos etwa sind bereits verboten. Wo hier genau die Grenze verläuft, lässt sich aber diskutieren, wie man beim Spiel Der Pate gesehen hat."

Den "Killerspiele"-Pädophilie-Vergleich von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann empfand er selbst indes als "widerlich, unerhöhrt".

"Auch wenn er durch die Staatsanwaltschaft in Darmstadt quasi das Recht zugesprochen bekam, solche unglaublichen Vergleiche anzustellen: Ich finde es widerlich, unerhört. Und übrigens eine Verharmlosung von Kinderpornografie, die sicher nicht beabsichtigt ist, aber sich aufdrängt."

Weitere Einblicke erhaltet Ihr in unserem drei Seiten starken Interview mit dem 'Spiele-Pfarrer' Thomas Hartmann.

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