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DC Universe Online

Der Fanboy-Bonus

Punkt 7: Die Quests. Hier dürft ihr nicht zu viel erwarten. Die meisten Aufgaben bestehen aus den üblichen Hol-Bring-Beschütze-und-Töte-Missionen. Dank des dynamischen und vor allem spaßigen Kampfsystems wird das Questen aber nie zu einer Qual. Und ab und zu wird es dann doch kreativer. Mal werdet ihr in einen Zombie verwandelt und müsst damit eure Seele verkaufen, mal aktiviert ihr Verteidigungstürme oder jagt Raketenbasen in die Luft. Unterm Strich wäre natürlich noch deutlich mehr drin gewesen, trotzdem präsentiert sich DC Universe Online auch hier nicht viel schlechter als die Konkurrenz. Vor allem durch die starken Geschichten wird euch eigentlich nie langweilig.

Punkt 8: Das PvP. Mein ganz persönlicher Tipp: Sucht euch von Anfang an einen PvP-Server. In den Questgebieten entstehen manchmal ganz spontan gewaltige Spieler-vs-Spieler-Schlachten, die zwar das Leveln erschweren, aber einen Haufen Spaß machen. Zusätzlich gibt es Legenden-Schlachtfelder, wo ihr auf der Helden-Seite in die Fußstapfen von Robin, Batman oder Superman tretet beziehungsweise als Schurken in die Rolle von Harley Quinn, dem Joker oder Lex Luthor schlüpft. Dank speziellem PvP-Gear und den entsprechenden Erfolgen gibt es auch hier genug Motivation, um euch bei der Stange zu halten. Am Ende könnt ihr dann sogar in einem großen Kampfgebiet an einem Ring-Krieg teilnehmen. In diesen Schlachten gibt es die fettesten Belohnungen und ihr könnt eurer Seite einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Punkt 9: Stabilität und Fehler. Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten ist es momentan relativ unproblematisch, auf den Server zu kommen und draufzubleiben. Das Spiel läuft relativ flüssig und große Lags gibt es auch nicht. Leider haben sich noch diverse Quest-, Sound- und Grafik-Bugs eingeschlichen, die immer wieder eure Nerven strapazieren. Mal wird ein Sirenenton nach einer Instanz nicht abgeschaltet, mal müsst ihr nach einem Locationwechsel ganz ohne Ton auskommen. Alles lässt sich durch einen Neustart wieder beheben, trotzdem geht das auch deutlich besser. Noch nerviger sind Grafikfehler, die das Gameplay beeinflussen. Zum Beispiel müsst ihr bei eurem Kampf gegen einen Super-Gorilla Türme zerstören, um ihn verwundbar zu machen. Diese werden immer wieder von Ingenieuren repariert. Doch leider seht ihr weiterhin nur ein brennendes Polygonmodell. Auch nicht abschließbare Quests, mitten im Kampf zurückgesetzte Bosse und andere Kleinigkeiten können einem immer wieder auf den Magen schlagen. Nichts dramatisches, aber genug Arbeit für Sony Online.

Punkt 10: Kommunikation. Hier bereitet DC Universe Online die größten Probleme. Das Kommunizieren mit anderen Spielern ist wirklich eine Qual. Viele MMO-Standards wurden nicht übernommen, auch weil das Spiel gleichzeitig für die PS3 entwickelt wurde. Einen Spieler direkt anzusprechen ist schwierig und erfordert den Umweg über das Sozial-Menü. Auch die Gilden-Funktionalitäten sind äußerst eingeschränkt. Immerhin gibt es einen automatischen Voice-Chat in Gruppen, auch wenn die meisten Spieler ihn wegen technischer Probleme abschalten. Unterm Strich muss hier Sony gehörig nachbessern. In dieser Form ist die Kommunikation ein Witz. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich mit meiner Stammgruppe unterwegs bin. Mit Teamspeak hat man diese Probleme nicht.

DC Universe Online - Gameplay-Video

Punkt 11: Preis-Leistung. Wer nur einen Charakter spielen möchte, wird bei DC Universe schnell das Ende der Fahnenstange erreichen. Wie oben erwähnt, gibt es nur ein halbes Dutzend Hardmodes und drei Raids. Zusätzlich noch das PvP und natürlich die Jagd nach weiteren Skillpunkten und den Rüstungssets. Trotzdem ist man viel zu schnell auf Level 30 und wird nach maximal einem Monat fast alles gesehen haben. Mit Twinks sieht die Sache aber ganz anders aus. Dank des doch recht komplexen Charaktersystems und den wirklich abwechslungsreichen Waffen wird man hier deutlich länger beschäftigt. Trotzdem sollte Sony beim Level-Cap und auch beim Content nachlegen, sonst lohnt es sich nicht, länger als den Probemonat zu spielen.

Punkt 12: PS3/PC. Beide Versionen haben Vor- und Nachteile. Die PS3-Fassung steuert sich direkter und man hat beim Zielen weniger Probleme. Dafür ist das Ausrüsten deutlich fummeliger und man bekommt etwas weniger Weitsicht spendiert. Insgesamt hat die PC-Version etwas weniger Aufmerksamkeit bekommen, was man am Chat und der fehlenden freien Tastaturbelegung merkt. Auch hier bitte nachbessern Sony.

Nach ersten Zweifeln ist DC Universe für mich eine Offenbarung. Trotz der vielen technischen Mängel, der verhunzten Kommunikation und dem eher dünnen Endgame-Content jage ich gerade meinen vierten Charakter in Richtung Level 30. Der Fanboy-Bonus spielt bei meiner Motivation eine große Rolle. Ich liebe nun mal Superhelden und finde es genial, gemeinsam mit Superman und Batman in den Kampf zu ziehen. Aber auch das actionorientierte Kampfsystem hat mich nach einer Einarbeitungsphase begeistert. Endlich mal ein anderes Spielgefühl und kein World-of-WarCraft-Klon. Da mich außerdem die storyintensiven Instanzen in ihren Bann ziehen, mich Crafting noch nie gejuckt hat (das komplett fehlt) und das PvP hervorragend funktioniert, gibt es von mir angesichts des gelungenen Gesamtpakets eine 8. Wer nicht auf das Szenario steht, darf locker ein bis zwei Punkte abziehen. Sony hat noch viel zu tun, um das Spiel auch für normale MMO-Fans zu einer echten Alternative zu machen.

DC Universe Online ist seit 14. Januar für PS3 und PC erhältlich. Nach dem ersten Freimonat werden monatlich 13 Euro fällig.

8 / 10

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