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Black Prophecy

Deutsche Sternenkrieger

Wie schon angedeutet, sind die meisten Raumabschnitte etwas kompakter gestaltet, um nicht zu viel Leerlauf entstehen zu lassen. Als Hub dienen die Raumstationen samt Sonnensystem. Dort trefft ihr auf andere Spieler, könnt in offene PvP-Gefechte einsteigen und nach versteckten Schätzen suchen. Die meisten Missionen sind instanziert und lassen sich auch gemeinsam mit anderen Spielern bewältigen. Mit diesen könnt ihr euch auch zusammenschließen und einen Clan gründen. Diese Spielervereinigungen sollen später sogar eigene Raumstationen bauen können, die eure Gegner auch attackieren und zerstören können.

Die Steuerung mit Maus und Tastur ist momentan noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ohne analogen Schubregler lässt sich nur schwer die Geschwindigkeit einstellen. Das System erkennt mit WASD nur Vollgas und Vollbremsung. Außerdem zielt es sich gerade mit den trägen Schiffen recht schwer. Zum Glück wird neben analogen Joysticks auch das Xbox-Pad unterstützt. Das physikbasierte Flugsystem ist klar auf schnelle Action ausgelegt. Black Prophecy ist keine Weltraumsimulation. Um Massenträgheit und komplexe Energieverwaltung braucht ihr euch also nicht zu kümmern. Es gibt vordere und hintere Schirme, eine Panzerungsanzeige und das Vorhaltesystem für langsame Projektil- und Energiewaffen. Das wars.

Mit den Fusionsbrennern muss man dank Lichtgeschwindigkeit nicht vorhalten, dafür sind sie weniger durchschlagkräftig.

Die Waffeneffekte wurden noch nicht richtig vertont und wirken noch etwas unspektakulär. Bis zur Beta soll sich da aber noch einiges tun. Immerhin lassen sich die Raumschiffe gezielt in ihre Einzelteile zerlegen. Außerdem begeistert die restliche Grafik. Die Hannoveraner haben aus der Gamebryo-Engine (Oblivion, Fallout 3) unglaubliches herausgeholt.

Insbesondere das Beleuchtungssystem, aber auch die hochdetaillierten Asteroiden, prächtigen Raumstationen und gewaltigen Planeten sind eine Augenweide. Besonders beeindruckend: Der Tyr-Umwandlungsplanet. Das hochtechnisierte Monster dreht sich nicht um seine eigene Achse und wird auf seiner der Sonne zugewandten Seite von massiver Radioaktivität bestrahlt. An der abgewandten Seite entsteht so eine farbige Korona, die sich glitzernd im Raum verteilt.

Die Hardwareanforderungen des Spiels werden relativ human ausfallen. Das vor Ort eingesetzte System, ein Dual-Core-Prozessor und eine NVIDIA 8800 GTX, gehören heute schon zum unteren Mittelfeld, stellten das Spiel aber trotzdem relativ flüssig dar. Leider sorgte die Online-Latenz noch für etwas Kopfzerbrechen. Gerade in schnellen Gefechten kam es doch zu spürbaren Rucklern. Ob dies an dem noch nicht ganz fertigen Netzwerkcode oder der vorhandenen Internetleitung lag, ließ sich bis zum Ende nicht ganz klären. Wie schon beim Konkurrenten Jumpgate oder dem Klassiker Planetside steht und fällt das Spiel genau mit diesem Element. Actionbetontes Gameplay erfordert einen perfekten Netzwerkcode. Mal die Beta abwarten, dann wissen wir mehr.

Kein Elite-Trauma: Das Andocken an die Raumstationen geschieht automatisch.

Black Prophecy kann funktionieren. Die Grafik ist hervorragend, die Story auf gutem Science-Fiction-Niveau und das Missionsdesign klingt vielversprechend. Momentan gibt es aber noch zu viele Fragezeichen, um in Jubelstürme auszubrechen. Das relativ kleine Studio und der im AAA-Bereich noch unerfahrene Publisher müssen erst noch beweisen, dass sie diesen gewaltigen Brocken relativ fehlerfrei und flüssig auf den Markt werfen können.

Keine einfache Aufgabe, schließlich geht es hier um ein Action-MMO und nicht um ein klassisches Kampfsystem mit Auto-Attacken. Außerdem muss bei der Fangemeinde noch Überzeugungsarbeit dafür geleistet werden, dass die Mikrotransaktionen keine negative Auswirkung auf das Spielgeschehen haben. Falls es ihnen aber wirklich gelingt, diese Sorgen aus dem Weg zu räumen, die versprochenen Bestandteile einzubauen und das Ganze bis zum Ende des Jahres aufzupolieren, könnte Black Prophecy ein ganz großer Wurf werden. All die ausgehungerten Space-Shooter-Fans werden den Titel lieben. Epische Gefechte, abwechslungsreiche Missionen und die wirklich schicke Grafik reichen aus, um mich vor dem anstehenden Betatest in Aufregung zu versetzen. Ich drücke auf jeden Fall ganz fest die Daumen, damit dieses Prachtstück nach seiner bewegten Geschichte das Happy-End bekommt, dass es verdient.

Black Prophecy soll Ende 2010 für den PC erscheinen.

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