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Alone in the Dark

Central Park Purgatory

Letztere kommt den ersten Alones am nächsten. Die Kamera steht fix und Ihr lenkt den Helden durch Szenen, die die Programmierer auf eine bestimmte Art einfangen wollten. Raumrätsel lassen sich so besser lösen, hängend an einer Hauswand bekommt Ihr mehr Übersicht. Die Kamera heftet sich hinter Eure Schulter, sobald es darum geht, Strecke zu machen oder größere Örtlichkeiten zu erkunden – eine Kanalisation, eine Tiefgarage, Central Parks verzweigte Wege. Und in die Ego-Sicht dürft Ihr eigentlich jederzeit zum Zielen mit Euren Waffen oder um einfach irgendetwas genauer in Augenschein zu nehmen.

Insgesamt funktioniert diese Aufteilung richtig gut, nur die Wechsel zwischen Action-Kamera und Schulter tauchen teilweise recht unvermittelt auf. Ihr lauft gerade in eine Richtung, plötzlich wechselt die Sicht und nach einem Moment der Desorientierung stellt Ihr beim Weiterlaufen fest, dass Ihr eigentlich in eine andere Ecke wolltet. Es passiert nicht häufig, aber an ein oder zwei Stellen während eines Kampfes ärgerte es. Betrachten wir es als Tradition der Serie und zwar so, dass Orientierungsprobleme gemessen an früheren Alone-Teilen hier am seltensten vorkommen.

Von Zeit zu Zeit dürft Ihr Euch auch ans Steuer eines Autos setzen. Oder auf jeden anderen Platz innerhalb des Gefährts. Die Programmierer gaben sich erstaunlich viel Mühe, was Edwards Bewegungen innerhalb eines Fahrzeugs angehen. Ihr nehmt zunächst auf den Fahrersitz Platz und dürft anschließend per Stick einen Blick in Handschuhfach und Sonnenblende werfen.

Immer Vollgas geben.

Eine weitere Bewegung lässt Euch auf den Beifahrersitz oder sogar nach hinten rutschen. Etwas, das Ihr schnell tun solltet, wenn Euer Untersatz droht, an einer Klippe abzustürzen. Die Physik-Engine merkt genau, wie das Gewicht verteilt liegt und so könnt Ihr den Absturz dann noch verhindern.

Solltet Ihr mal keinen Schlüssel haben, dürft Ihr in einem kleinen, aber feinen Minispiel die Starterkabel kurzschließen und dann endlich anfahren. Dummerweise bringt Euch das Spiel dies bei, während Zombies auf Euch einstürzen. Spannend, aber auch ein wenig frustig. Doch zu solchen Momenten später noch mehr.

Die praktische Perspektive beim Fahren erinnert an GTA, oben hinter dem Auto. Die Schöne setzt Euch direkt hinter das Lenkrad, und aus dieser Sicht durch eine Tiefgarage zu heizen, dabei die für Sekundenbruchteile im Schweinwerferlicht auftauschenden Zombies zu überfahren und gerade so zu entkommen, bringt uns wieder zurück in die Regionen großen Kinos.

Bei der anschließenden Flucht durch die einstürzenden Straßen New Yorks, zwischen fallenden Häusern und panischen Massen hindurch, bleibt es ganz groß. Bevor ich mich gleich aufrege, warum ich mit dieser Szene nicht nur positive Erinnerungen verbinde, möchte ich eines klarstellen: Diese Sequenz, besonders aus der Fahrerperspektive, gehört mit zu den dramatischsten, spannendsten und intensivsten Spielerlebnissen der letzten Zeit. Phantastisch.

Edward Carnby sah schon bessere Tage.

Und unglaublich frustig. Die Steuerung der Fahrzeuge erinnert nämlich ebenfalls an GTA. Sehr viel Spiel in der Federung und nicht die besten Bremsen. Gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile dann ok. Dummerweise lässt diese Sequenz, in der Ihr das erste Mal wirklich den Umgang damit lernt, keine Fehler zu. Ein zu heftiger Rempler, der Euch kurz hängen lässt, sorgt sofort für ein unrühmliches Ende.

Die Sequenz ist lang, bar jeder Rücksetzpunkte und komplett ungeeignet, um das schnelle Fahren zu lernen. Zu einem späteren Punkt, an dem das Spiel davon ausgehen kann, dass Ihr bis hier Übung haben solltet, wäre dies kein Problem. So aber hätte ein wenig mehr Fehlertoleranz für weniger Frust gesorgt, ohne die Dramatik zu schmälern.