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Frontlines: Fuel of War

Experiment Einzelspieler geglückt

Natürlich gibt es in dieser ungewöhnlichen Mischung aus Einzelspieler-Kampagne und Mehrspieler-Mechanik einige Probleme, die auch die Kaos Studios nicht gelöst haben. Ohne fest definierte Laufwege hat es die KI enorm schwer, wirklich intelligent zu agieren. So sind die Gegner zum größten Teil schlichtes Kanonenfutter, das nur in Ausnahmefällen eine Herausforderung darstellt.

Außerdem muss ständig Material nachgeworfen werden, um eine Kriegsatmosphäre zu vermitteln. Eigentlich kein großes Problem, doch durch die offene Spielwelt gibt es nur wenige Stellen, an denen dies unbemerkt geschehen kann. Ihr müsst Euch also nicht wundern, wenn ab und an Truppenteile direkt vor Eurer Nase erscheinen.

Auch das Thema-Waffen- und Rüstungsdesign wurde ähnlich wie bei Battlefield 2112 nur mittelprächtig gelöst. So besitzt Ihr zwar mächtige Drohnen mit montierten Maschinenkanonen, eingebauten Raketenwerfern und EMP-Granaten, müsst im Gegenzug aber mit einem gewaltigen Rückstoß und wirklich vorsintflutlichen Fahrzeugen zurecht kommen.

Rein äußerlich sehen die gewaltigen Metallkolosse ja wie die nächste Generation aus, aber ohne Zielhilfen, Rohrstabilisation und vernünftigen Abwehrmaßnahmen hätten sie selbst im zweiten Weltkrieg keine Chance.

Nur noch 200 weitere Raketen bis zum Ende

Einzige Überraschung: Die Metallbüchsen reparieren sich getreu Eurem Charakter nach einer Weile ohne Feindbeschuss ganz von selbst. Eine recht praktische Funktion, die im Mehrspielermodus das Reparieren aber wieder relativ unnötig macht. Auch das etwas seltsame Trefferverhalten in der Außenperspektive und die fehlende Anzeige der Turmdrehung verschafft beim Panzerfahren so einige Frustmomente.

Immerhin machen die Drohnen einen Heidenspaß und sorgen für eine dicke Portion Abwechslung. Gerade in Kombination mit Selbstschussanlagen und mächtigen Verteidigungsstellungen ergeben sich damit ganz andere Taktiken als bei der Konkurrenz. So könnt Ihr Euch einfach in eine dunkle Ecke verkriechen und per Drohne eine schwer bewachte Stellung ausheben. Mittels begrenzter Reichweite, eingeschränktem Munitionsvorrat und schwacher Panzerung werden die mechanischen Helfer aber nie zu mächtig. Außerdem hockt Euer Charakter während der gesamten Attacke hilflos in seiner Deckung und kann immer wieder von Feinden überrascht werden.

Atombombe sei Dank: Nicht der schönste, aber ganz sicher der atmosphärischste Level

Deutlich weniger spektakulär sind da die restlichen Schießprügel. Man kann nur hoffen, dass es in der Zukunft etwas anderes gibt als Trommeln-Schrotflinten, Standard-Raketenwerfer und Sturmgewehre ohne jede Besonderheit. Ghost Recon Advanced Warfighters war da mit aufmontierten Kameraoptiken und digitaler Feinderkennung deutlich besser aufgestellt. Für das Mehrspieler-Balancing ist dieses sehr klassische Arsenal wahrscheinlich recht angenehm, im Single-Player kommt Ihr Euch trotzdem manchmal wie im zweiten Weltkrieg vor.

Auch bei der Präsentation erreicht Frontlines nicht ganz die Brillanz der äußerst starken Konkurrenz. Dank der Unreal Engine 3 könnt Ihr Euch zwar auf ansprechende Charaktere und eine zum Teil zerstörbare Umgebung freuen, müsst dafür aber mit schwachen Wüstenabschnitten leben. Unzerstörbare Gelände und Holzkisten verstärken diesen zweischneidigen Eindruck, werden durch die packende Soundkulisse aber wieder relativiert. Die mitreißende Musik treibt Euch förmlich durch die Level und erzeugt mit den voluminösen Soundeffekten für eine dichte, fast greifbare Atmosphäre.