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Skully Test: Ein Knochenjob voller Rätsel

Hüpft und rätselt mit einem Schädel.

Nach gemächlichem Start ziehen die Rätsel im Spielverlauf an und werden interessanter, Kameraprobleme trüben dabei immer wieder die Freude.

Skully Test - Wie viele Spiele habt ihr gespielt, in denen ihr einen rollenden Schädel steuert? Na, fällt euch eins ein? Mir nicht. Es scheint eine Premiere zu sein und ebenso wie das Spiel hört der Schädel, mit dem ihr hier durch die Level rollt und Rätsel löst, auf den Namen Skully. Okay, es nicht der ursprüngliche Name dieses Schädels, diesen bekam er von Terry verpasst.

Terry ist eine Art Inselgott und der am Strand angespülte Schädel gerät mitten in eine Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Inselgöttern, die zugleich Geschwister sind. Er erweckte Skully zu Leben, damit er ihm dabei hilft, die Streitigkeiten beizulegen und die Insel vor der Zerstörung zu bewahren. Und da ihr ansonsten nichts mit eurem neuen, knochigen Leben anzufangen wisst, helft ihr natürlich dabei.

Und das tut ihr anfangs allein als Schädel. Ihr rollt herum, springt ein wenig über Wasser hinweg - das schnell tödlich für euch ist, wenn ihr euch zu lange darin aufhaltet - auf höhergelegene Ebenen und so weiter. Nichts Wildes passiert bei eurer Einführung ins Spiel, was sich dann mit jedem weiteren Kapitel immer mehr steigert.

Eine Insel voller Rätsel erwartet euch. (Skully Test)

Skully: Verwandlungskünste sind gefragt

Nicht lange nach dem Start lernt ihr an, euch an den regelmäßig auftauchenden und als Speicherpunkte dienenden Schlammpfützen in verschiedene Formen zu verwandeln. Die bescheren Skully weitere Fähigkeiten, die dann nach und nach in den Rätseln zum Tragen kommen. Mit der ersten, der starken Form durchbrecht ihr Felswände oder stoßt Felsen um, womit ihr neue Wege öffnet, ebenso räumt ihr mit Schockwellen einzelne Gegner aus dem Weg.

Die zweite und schnell Form hat einen Sprint in petto und lässt euch so einige Stellen mit einem weiten Sprung überwinden, zugleich verschiebt ihr speziell dafür gedachte Plattformen horizontal hin und her, um zum Beispiel über größere Wasserareale zu gelangen. Solche Plattformen lassen sich mit der dritten, springenden Form, die darüber hinaus einen Doppelsprung beherrscht, dann vertikal bewegen.

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Bis zu drei Formen - mehrere der gleichen Art oder alle unterschiedliche - beschwört ihr gleichzeitig und nachdem ihr sie alle kennengelernt habt, verlangt das Spiel dies zum Teil von euch, um an bestimmten Stellen weiterzukommen. Ihr hebt dann zum Beispiel eine Plattform an, verlasst euren Wirtskörper, hüpft dann auf die Plattform und hebt die nächste an. Oder bewegt eine Plattform mit der springenden Form an, bevor ihr sie mit der schnellen Form vertikal bewegt.

Skully: Stellt eure grauen Zellen auf die Probe, wenn die Kamera euch lässt

Verlief das Spiel bis zu diesem Punkt noch gemächlich und bot nicht den allergrößten Anspruch, gestalten sich die Aufgabenstellungen im Anschluss an den Erhalt sämtlicher Formen interessanter, da ihr mehr über des Rätsels Lösung nachdenkt und die einzelnen Formen miteinander kombiniert. Es ist nicht mehr so simpel wie zuvor, wenngleich ihr häufig direkt erkennt, wo es weiter geht. Die spannende Frage ist dann eher: wie kommt ihr dorthin?

Nach den ersten paar Kapiteln gewinnt das Spiel somit an Fahrt und hält euch mit interessanteren Rätseln bei der Stange. Was in vielen Fällen gut klappt, ab und an macht euch dabei aber die Kamera einen Strich durch die Rechnung. Diese habt ihr jederzeit unter Kontrolle, was bei einem über den Boden rollenden Schädel eine ständige Justierung von euch verlangt, um den optimalen Blickwinkel zu finden. Steuert ihr die einzelnen Formen mit Skully, klappt das besser.

In Bosskämpfen ist die Kameraperspektive fest. (Skully Test)

Dass die Optimierung hier nicht ganz perfekt ist, zeigt sich an verschiedenen Stellen, wenn die Kamera auf einmal mitten in einem Felsen hängt oder ihr kurzzeitig nichts seht, weil ihr durch eine Engstelle rollt und Kamera einfach mitten durch die Felswand folgt. Ebenso wenig optimal fühlt sich die Kameraperspektive in Situationen an, in denen ihr vor einem festgelegten Blickwinkel agiert. Wenn euch zum Beispiel eine riesige Flutwelle verfolgt, zoomt die Kamera zum Teil so weit heraus, dass präzise Sprünge schwierig sind. Einmal verdeckte die Flutwelle nach dem Laden eines Speicherpunktes zusammen mit einem Felsen Skully so weit, dass ich zuerst nicht erkannte, wo er sich gerade aufhält. Erst nach mehreren neuen Versuchen entdeckte ich den Schädel und kam weiter.

Skully: Technische Probleme vor allem auf der Switch

Abseits der Kameraprobleme läuft das Spiel in der von mir getesteten Xbox-One-Version problemlos und ohne Einbußen bei der Performance. Auf der Nintendo Switch sieht das indes anders aus, wie sich diversen Berichten im Internet entnehmen lässt. Dass Spiele dort eine dynamische Auflösung nutzen, ist natürlich nichts Neues, wenngleich es Skully nicht dabei hilft, auf Nintendos Konsole für eine durchgehend stabile Bildrate zu sorgen.

Auf PC, PS4 und Xbox One sieht das Spiel nicht außergewöhnlich hübsch, aber ansprechend aus. Auf der Switch habt ihr durch das ständige Wechseln der Auflösung kein konstant gutes Erlebnis und zum Teil ein eher verschwommenes Bild, vor allem in Bewegung, was weniger schön anzuschauen ist. Wer die Wahl zwischen verschiedenen Systemen hat, greift daher eher zu einer anderen als der Switch-Version.

Ihr spielt einen zum Leben erweckten Schädel. (Skully Test)

Und ob ihr an den Charakteren Gefallen findet, denen ihr in Skully begegnet, ist indes Geschmackssache. Wenn ihr mich fragt, haben die alle einen an der Klatsche - manche mehr, manche weniger. Das resultiert zwar in der ein oder anderen witzigen Situation, in anderen Momenten wünscht ihr euch, sie würden endlich die Klappe halten und euch in Ruhe weiterrollen und Rätsel lösen lassen. Das gilt vor allem für euren ständigen Begleiter Terry. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Es wäre schön, wenn er das in der ein oder anderen Situation beherzigen würde.

Skully Test - Fazit

Letzten Endes weckt Skully mit seiner ungewöhnlichen Prämisse eure Neugier und zieht ab einem bestimmten Punkt in der Story mit seinen Rätseln spürbar an. Plätschert es bis dahin noch ein wenig vor sich hin, gestaltet es sich ab dann interessanter und spannender. Es ist ein nettes, kleines Rätselspiel, das ihr spielen könnt, wenn ihr nach neuem Rätselfutter sucht und ansonsten nicht mehr viel findet. Im Großen und Ganzen bietet es indes wenig Herausragendes, was euch nicht nach spätestens ein paar Monaten entfällt - aber das, was es tut, macht es ganz gut. Mit Ausnahme einiger Probleme im Zusammenhang mit der Kamera sowie der Switch, der schwächsten Version im Bunde. Kein Spiel, das ihr um jeden Preis gespielt haben müsst, aber eines, das Spaß bereiten kann, wenn ihr gerne rätselt.

  • Entwickler / Publisher: Finish Line Games / Modus Games
  • Plattformen: PC, Switch, PS4, Xbox One (getestet auf Xbox One)
  • Release-Datum: 4. August 2020
  • Sprache: Deutsch, Englisch und weitere
  • Preis: zirka 30 Euro

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