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Dragonica, MapleStory

...CrimeCraft, Metin 2

MapleStory

Auch MapleStory ist alt. Auch Maple Story ist aus dem Jahr 2004. Warum es sich neben den unzähligen Neuerscheinungen hier trotzdem einen Platz redlichst verdient hat, liegt zum einen daran, dass es ein echter Pionier ist. Denn mit seinem unfassbaren Erfolg in Asien hat es dem Bezahlmodell der Mikrotransaktionen vor Jahren zum Durchbruch verholfen.

Zum anderen ist MapleStory immer noch populär. Ähnlich wie Dragonica ist es eine zwei dimensionale Interpretation des MMO-Grundthemas: kämpfen, sammeln, leveln. Nur war es eben zuerst da und ist damit ein wichtiger neuer Schritt gewesen und gleichzeitig der Beweis, dass die Immersion der 3D-Grafik nicht essentieller Bestandteil eines Online-Rollenspiels sein muss.

Neben allen normalen Elementen gelingt es den Entwicklern von MapleStory vor allem eine Welt zu kreieren, die wirklich "fantastisch" ist. Eine Welt komplett für den Spieler, die von modernen Großstädten bis hin zu atmosphärischen Fantasy-Stränden mit zu dem abwechslungsreichsten gehört, was es so zu spielen gibt. Was immer man sucht, vermutlich findet man es. Dabei ist alles mit Zuckerguss überzogen und im 16-Bit-Megadrive-Look gehalten. Herauskommt ein Ort, an dem man sich einfach gerne aufhält.

Ein anderer Grund für das Phänomen MapleStory ist die schon früh verstandene zentrale Rolle der Belohnungsmechanik, die sich in dem beliebten/gefürchteten "Nur noch ein Quest"-Syndrom niederschlägt. Diese Balance hat Hersteller Wiznet so gut hinbekommen, dass man selbst im bloßen Vorbeigehen der Gefahr unterläuft, hineingezogen zu werden. Das Ziel scheint immer nah und greifbar, deutlich auf der Karte markiert. Die Übersichtlichkeit der 2D-Grafik unterstützt diesen Mechanismus noch zusätzlich.

Aber so sehr man den Ideenreichtum und die konstante Evolution würdigt, der Zahn der Zeit nagt doch hart an MapleStory. Grafik, Steuerung und das gesamte Handling bräuchten dringend ein Update, damit auch noch weitere Generationen die süße, grenzenlose Welt genießen können.

CrimeCraft

CrimeCrafts Versprechen ist genau so alt wie simpel: man kombiniert einen actionreichen Online-Shooter mit einem süchtig machendem MMO und herauskommen sollte ein tolles Spiel. Theoretisch.

Praktisch sieht das so aus: nach der Charakter-Erschaffung landet ihr in Sunrise City, einer Endzeit-artigen Großstadt. Hier wird der MMO-Teil bedient. Hier kauft man ein, bekommt Aufträge und trainiert Skills. Aber: kein Gegner weit und breit. Denn das eigentliche Spiel, der Shooter-Teil, findet woanders statt. Per Menü kann man sich jederzeit in diverse Arenen beamen, die sich in PvP- und PvE-Areale unterscheiden. Hier gilt es dann entweder alleine oder in der Gruppe die Quests einzulösen (töte zehn gegnerische Soldaten), oder sich eben mit menschlichen Gegnern zu messen.

Die PvP-Modi sind genau die vier, die man erwartet: Team Deathmatch, normales Deathmatch, Capture the Flag und Versorgungspunkte erobern. Während das Gegeneinander sogar eine zeitlang Spaß macht (vor allem die schwungvolle Judorolle ist immer wieder einen Tastendruck wert), ist das gemeinsame Kämpfen gegen NPCs eher ein ungeschickt versteckter Grind nach Kills und Ressourcen, der meistens das Schlechteste in den Spielern hervorbringt. Wem das Wort Ninjalooten was sagt, der weiß, was ihn erwartet.

Aber es sind konzeptionelle Probleme, die dem guten Ansatz von CrimeCraft wirklich das Genick brechen. Erstens wirkt das Rollenspiel/Level/Skillsystem aufgesetzt und man wird den Gedanken nicht los, dass die Konzentration auf einen reinen post-apokalyptyschen Gang-Shooter durchaus ein amtliches Ergebnis hätte bringen können. So aber hat der Teil, der Spaß macht, unnötiges, kompliziertes RPG-Gewicht am Bein. Zweitens ist CrimeCraft eines der so genannten freemium Games. Das bedeutet unüberraschender Weise eine Mischung aus Premium und Free. Das ist hier aber ziemlich unübersichtlich aufgezogen. Zwei unterschiedliche Abo-level mit dubiosen Boni plus zusätzlich Mikrotransaktionen.

Also ein gutes Beispiel dafür, wie man den Spieler (oder zumindest mich) unnötig verwirrt, so dass man dann lieber gar nicht spielt oder man sich die Einfachheit eines monatlichen Festpreises zurück wünscht. Da weiß ich zumindest, das ich Zugriff auf alles habe, was es gibt, immer!

Das alles hilft dem durchschnittlichen Shooter-Teil wenig. Und auch wenn man die zahlreichen Probleme ausblendet, gegen die starke Konkurrenz von Battlefield Heroes, Team Fortress 2 und Modern Warfare kommt Crime Craft auch an guten Tagen nicht wirklich an.

Wie zuvor: Download von MapleStory und CrimeCraft per offiziellem Internetauftritt.

7 / 10

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