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Nimm lieber einen Klassiker... oder auch nicht: Rebel Assault 1 und 2

Star-Wars-Filme zum Mitspielen.

Es ist rund 20 Jahre her, seit ihr zum ersten Mal die Star-Wars-Filme sah. Damals, als Han noch zuerst schoss. Danke, George. Ich verliebte mich sofort in dieses wundervolle SciFi-Märchen aus einer weit, weit entfernten Galaxis und konnte gar nicht genug von Lichtschwertern, X-Wings und Sturmtruppen bekommen. Es war auch die Zeit, in der meine Familie - besser gesagt mein Bruder - den ersten PC bekam und zu meiner großen Freude konnte ich meine Star-Wars-Sucht auch dort befriedigen. Ob X-Wing oder TIE Fighter, viele meiner frühesten und schönsten Spieleerinnerungen verbinde ich mit Star Wars. Und eine Reihe darf dabei nicht fehlen: Rebel Assault. Dessen erster Teil gehörte mit zu den Spielen, die auf dem PC ein neues Zeitalter einläuteten. Es waren Star-Wars-Filme zum Mitspielen und ich klebte regelrecht am Bildschirm, wagte einen Anlauf nach dem anderen, bis schließlich das Imperium mal wieder besiegt war.

Aber wie gut haben sich die beiden Rebel-Assault-Teile gehalten? Macht die Arcade-Ballerei auch heute noch Spaß oder verzweifelt man an der Steuerung? Und verursacht die Grafik heute Augenkrebs? Gute Fragen. Und die Veröffentlichung auf GOG.com ist ein guter Anlass, um nach den Antworten zu suchen.


Star Wars: Rebel Assault

Was es mal war: Rebel Assault war ein Pionier. Nicht unbedingt ein Pionier des Genres, sondern vielmehr ein Pionier der CD-ROM-Laufwerke. Als eines der ersten auf CD veröffentlichten Spiele profitierte es vom damals enormen Speicherplatzzuwachs der Compact Discs gegenüber den zuvor verwendeten Disketten.

Das machte es den Entwicklern wiederum möglich, einerseits einige Szenen aus dem ersten Star-Wars-Film zu verwenden, aber auch zahlreiche gerenderte Zwischensequenzen eigens für das Spiel zu erstellen. Für eine Mission wurde etwa mithilfe einer kleinen Kamera ein Modell eines Sternenzerstörers digitalisiert - und das sah damals wirklich wunderbar aus. Nicht nur das, die Popularität von Rebel Assault sorgte gleichermaßen dafür, dass die Verkaufszahlen von entsprechenden Laufwerken anstiegen.

Was noch geht: Rebel Assault ist keine originalgetreue Umsetzung des ersten Star-Wars-Films. Vielmehr erzählt es die Geschichte des jungen Piloten „Rookie One“ - ob männlich oder weiblich, legt ihr selbst fest - in einer alternativen Version von Eine neue Hoffnung. Alles beginnt mit ersten Trainingseinheiten im T-16 Skyhopper und im schnellen A-Wing, bevor Vaders Sternenzerstörer eine Korvette der Rebellen über Tatooine abfängt und die Dinge ihren fast gewohnten Lauf nehmen. Manche Dinge stimmen wie gewohnt mit dem Film überein, zum Beispiel dass die Todessternpläne auf dem Planeten landen, aber hier gibt es keinen Luke Skywalker, vielmehr ist es Rookie One, der am Ende dem Todesstern beim Kampf um Yavin 4 den Todesstoß versetzt - hätte man doch nur ein Gitter auf dem Lüftungsschacht montiert.

Mittendrin verschlägt es euch übrigens auch nach Hoth, wo ihr es mit imperialen AT-AT-Kampfläufern aufnehmt. Das alles ist sicherlich ungewohnt, wenn man den Film kennt und liebt, aber betrachtet man es als alternative Geschichte, funktioniert es auch so ganz gut.

Was keiner mehr will: Wie das eben so ist, wenn man ältere Spiele in Vollbildauflösung auf einem modernen Bildschirm spielt... Aufgrund der ursprünglichen Auflösung von 320x200 könnt ihr dann schon ganz bequem die Pixel zählen, auch wenn sich manch anderes Spiel nach all den Jahren durchaus schlechter schlägt als Rebel Assault.

Außerdem ist Rebel Assault ein Spiel, wie man es eigentlich am Arcade-Automaten erwarten würde. Soll heißen: Die Level sind kurz, aber durchaus fordernd (manche mehr, manche weniger) und alles kommt eurem Highscore zugute. Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt - kein Vergleich zu einem X-Wing oder TIE Fighter -, da ihr euch auf festen Bahnen bewegt und je nach Mission entweder Gegner abschießen, eingeschränkt manövrieren oder Hindernissen ausweichen müsst.

Am Ende ist es eine Frage der Steuerung. In meiner Erinnerung war Rebel Assault früher einfacher oder zumindest besser zu handhaben. Vielleicht liegt es an meinem aktuellen Joystick oder dessen Sensitivität, aber vor allem das Manövrieren ohne zu viel Schaden einzustecken fiel mir beim erneuten Durchspielen unglaublich schwer. Selbst mit der Maus ist es alles andere als ein Kinderspiel, jedenfalls in gewissen Missionen.

Unbedarfte Spielbarkeit 2015 jenseits des historischen Interesses: Manche Missionen machen auch heute noch einen Heidenspaß, andere treiben mich wie zuweilen schon damals zur Verzweiflung. Star-Wars-Stimmung kommt von der ersten Sekunde an auf, aber spielen müsst ihr es nur, wenn ihr einen der CD-ROM-Pioniere am eigenen Leib erleben wollt.


Star Wars: Rebel Assault 2 - The Hidden Empire

Was es mal war: Vom Erfolg von Rebel Assault beflügelt, erschien zwei Jahre später bereits der Nachfolger mit dem Untertitel The Hidden Empire. Dass der zweite Teil ein deutlich höheres Budget hatte, merkt man dem Spiel ab der ersten Sekunde und auch heute noch an. Im Vergleich zum Vorgänger drehte man deutlich mehr Zwischensequenzen selbst, diesmal hauptsächlich mit echten Schauspielern - noch mehr als der erste Teil vermittelt Rebel Assault 2 das Gefühl, hier selbst im Mittelpunkt eines Star-Wars-Films zu stehen.

Was noch geht: Während der Vorgänger noch auf einen alternativen Verlauf des ersten Star-Wars-Films setzte, warf man dieses Konzept für den Nachfolger glücklicherweise über den Haufen. Stattdessen schrieb man eine komplett neue Story, die sich - wie der Untertitel des Spiels schon unmissverständlich andeutet - um neue Tarnjäger des Imperiums dreht, die für die Rebellenallianz eine große Bedrohung darstellen.

Erneut spielt ihr den Piloten Rookie One, könnt diesmal jedoch nicht mehr zwischen Mann oder Frau wählen - Rookie One ist männlich. Der Aufwand, alle Sequenzen, in denen er zu sehen ist, noch einmal mit einer Frau zu drehen oder zu rendern, war den Entwicklern hier vermutlich zu hoch. Gleichermaßen ergänzte man das Spiel um mehr Zu-Fuß-Abschnitte und auch auf einem Speeder Bike rast ihr ähnlich wie in Die Rückkehr der Jedi-Ritter über die Oberfläche eines Planeten. Abseits dessen schwingt ihr euch außerdem noch hinter den Steuerknüppel von neuen Schiffen wie dem YT-1300-Frachter (zu dieser Baureihe gehört der Millennium Falke), B-Wing oder Y-Wing.

Zwischenzeitlich gab es übrigens mal Gerüchte, dass LucasArts an einem weiteren Spiel namens Imperial Assault arbeitet, dessen Geschichte aus der Sicht des Imperiums erzählt werden sollte. Ob das aber tatsächlich jemals in Planung war oder wie weit die Pläne dafür fortgeschritten waren, ist allerdings unklar.

Was keiner mehr will: Dank seiner höheren Auflösung von maximal 640x400 Bildpunkten ist Rebel Assault 2 im Vollbildmodus heute definitiv ansehnlicher als der erste Teil. Ansonsten vertraut man auch hier auf das Spielprinzip des ersten Teils: Rebel Assault 2 ist ebenfalls ein Arcade-Spiel mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, in dem es darum geht, je nach Mission Ziele abzuschießen, gut zu manövrieren und Hindernissen auszuweichen, während ihr euch auf festen Bahnen durch die einzelnen Kapitel bewegt.

Mit der Maus lassen sich bestimmte Abschnitte heute wunderbar genau steuern, etwa wenn ihr TIE Jäger aus dem Cockpit heraus abschießt, aber sobald es darum geht, sich präzise zu bewegen und Hindernissen auszuweichen, verliert die Maus ihre Zuverlässigkeit. Und auch mit dem Joystick zeigen sich mitunter ähnliche Probleme wie beim ersten Teil. Ich hatte das besser und einfacher in Erinnerung.

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Unbedarfte Spielbarkeit 2015 jenseits des historischen Interesses: Wenn ihr schon einen der beiden Rebel-Assault-Teile spielen wollt, dann nehmt definitiv den zweiten. Er macht auch heute noch Spaß, bietet die bessere Technik und sieht dank seiner höheren Auflösung noch ganz vernünftig aus. Wie auch der Vorgänger ist es jedoch nicht immer einfach, das Imperium zu besiegen, gelegentlich könnte es euch ein wenig frusten.


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