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Ninety-Nine Nights 2

Tausend Treffer sind ein Schlag

Die Effekte dieser Angriffe können sich allerdings wirklich sehen lassen, selbst auf Stufe 1. Überhaupt wird NNN2 mit weit mehr Effekten um sich werfen. Solange nicht ein epilepsieinduzierendes Gewitter um euch herum stattfindet, macht ihr wahrscheinlich etwas falsch. Motion Blur, Flammen, Eis, Explosionen, fliegende Gliedmaßen, Blut, Gehirn, Massaker. Dunkle Fantasywelten wurden schon deutlich unschöner eingefangen und zumindest scheint NNN2 seine Masse an Feinden technisch ganz gut im Griff zu haben. Trotz des nicht finalen Zustandes und der Effektwut lief das Game durchaus flüssig und konnte optisch in allen Belangen zu erfreuen.

Daran nicht ganz unschuldig dürften die Endgegner sein. Zwei bisher gezeigte präsentieren die Größe, mit der feelplus hier zu Werke geht. Nummer eins war eine Art leicht groß geratene Poison Ivy mit ein paar Extratentakeln und Samen, aus denen kleine Bio-Monster wachsen. Hübsch, aber kein Vergleich zu Nummer zwei. Groß. Das ist das erste Wort, was einem einfällt. Balrog, gekreuzt mit einer Eidechse folgen danach. Ein überdimensionierter Feuerdämon, Hörner, Flammenstoß und alle Extras. Aber die Größe. Der Held, selbst kein Winzling, reicht dem Riesen nicht mal bis zum Knöchel. Oh mein Gott, sollten wir hier eine optisch überdynamisierte Variation der Kämpfe aus Shadow of the Colossus bekommen?

Die Rache der Pflanzenfrau

Ihr wisst schon, dieser Klassiker, von dem jeder sagt, dass er ihn spielte und liebte, unabhängig davon, ob das stimmt. In dem man mit geschicktem, mitunter auch mal hakeligem System von Sprüngen und Klettereien die Riesen erklomm, um dann den Wild Things zu zeigen, wo sie wirklich sind. War das nicht großartig, und es wäre doch ein Traum, so eine Spielmechanik in einem frischen Gewand zu erleben. Seid ihr gehypt genug? Super, dann vergesst das alles, hier gibt es nämlich nur Quick-Time Events.

Ich habe persönlich nie die Faszination für diese Geschichte begreifen können. Selbst wenn man es richtig macht, und God of War dürfte beispielsweise das Maximum herausgeholt haben, lenkt dieses Konzept nicht davon ab, dass eine echte spielerische Idee für einen epischen Bosskampf fehlt. Stattdessen läuft ein Video ab. Drückt ihr zu spät den Knopf, dürft ihr es nicht zu Ende gucken, sondern müsst noch mal beginnen. Das ist billig, langweilig und ein paar Mal zu oft da gewesen.

Diese Szene verdeutlicht den betonten Realismus der Aktion in der Umsetzung der Spannungen zwischen dem reflektierten Sein. NICHT.

Aber trotzdem, das generelle Design auch dieses Bosses konnte überzeugen. Nicht zuletzt, weil man bisher nirgendwo einen Eidechsenbalrog zu sehen bekam, der den gesamten Himmel über dem hektischen Schlachtfeld zu füllen schien. Der Kampf gegen diese Bestie lief in mehreren Etappen ab, auch ein vertrautes Konzept, was hier aber auch eine Reihe von Quicktimes bedeutet. Und dazwischen jede Menge Buttonsmashing.

Hinter seiner sehr ansehnlichen Fassade aus kolossal, düster, brutal und episch kann Ninety-Nine Nights 2 nicht verschleiern, dass es allem Anschein nicht auszog, um das Subgenre der Warriors-Smasher zu revolutionieren. Sammelt vierstellige Kombohits, levelt eure Helden und ihre Specials hoch und genießt die Trance des Massengemetzels auf dem Feld der Ehre des Fantasy. Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hirnlos wie Moria finster, aber manchmal auch genau das Richtige nach einem harten Arbeitstag. Die monströsen Bosse lasse ich mal noch außen vor. Ich will immer noch nicht glauben, dass man ihre Herrlichkeit ramschigen Quicktimes zum Fraß vorwarf, und hoffe die Hoffnung der Unwahrscheinlichkeit. Oder wie Spock so schön sagte: Ich glaube gerne an die Chance einer Möglichkeit. Und falls das nicht klappt, werden halt mehr als tausend Oger dafür bezahlen müssen. Mit einer einzigen Schwertkombo.

In Japan soll das Xbox 360-exklusive Ninety-Nine Nights 2 noch dieses Jahr erscheinen. Ein genaues Datum für Europa gibt es noch nicht, aber kommen soll es definitiv.

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