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Universe at War: Angriffsziel Erde

Zug um Zug zur Weltherrschaft

Immerhin bekommt das Auge im Gegenzug wirklich sehr detaillierte Modelle zu sehen, die sich vor allem wohltuend von der recht kargen Umgebung abheben. In Kombination mit sehenswerten Spezialeffekten und weichen Animationen sieht man so auch gern über das eher mäßige Design einiger Einheiten hinweg. Gerade der Menschenheld ist eine Ausgeburt an Hässlichkeit. Trotzdem gefällt der stimmige Look der Rassen und vor allem spielerisch wird von Anfang bis Ende Abwechslung geboten.

Während die Novus zum Beispiel auf klassischen Basenbau setzen und dank spezieller unsichtbarer Energieleitungen schnell Einheiten über die gesamte Karte transportieren können, sind die Walker der Hierarchie wandelnde Produktionsstätten. Zu Lasten der Offensivkraft lassen sich so direkt an der Front Panzer und Grunts produzieren. Was dann auch mal schnell ein Spiel entscheiden kann. Bei der Ressourcen-Produktion sind die Hierarchie deutlich unabhängiger als die anderen Rassen. Einfach irgendwo auf der Karte eine Reaper-Drohne absetzen und schon löst sie selbstständig jedes brauchbare Material in der Umgebung in Luft auf. Zerstörte Fahrzeuge, Häuser, Menschen und sogar Kühe wandern so auf das Konto der Invasoren, ohne dass spezielle Gebäude benötigt werden.

Die Novus sind da viel angreifbarer: Neben speziellen Produktionsgebäuden steht in jeder Basis auch ein lebensnotwendiger Energiegenerator, der - einmal ausgeschaltet - die halbe Basis lahmlegt. Auch die dritte Rasse, die Masari, setzt auf eine umfangreiche Basis und ein ganz besonderes Feature. Sie können zwischen einem Licht- und einem Dunkel-Modus hin und her wechseln. Auf Knopfdruck erhöht sich so ihre Angriffskraft und ihre Gebäude wehren sich gegen forsche Widersacher. Doch einige Spezialfähigkeiten, wie der Wirbelsturm des Masari-Helden benötigen die Dunkelheit, um ihre enorme Zerstörungskraft zu entfalten.

Eine mächtige Basis der Masari im Dark-Modus.

Bei der Kampagne bestreiten die Entwickler einen ungewöhnlichen Weg. Nach dem kurzen Auftakt mit den Menschen, schlüpft Ihr für sieben Missionen in die Rolle der Novus, nur um danach mit den Hierarchie die Fronten zu wechseln. Treten dann nach weiteren acht Missionen die Masari auf den Plan, wird die Weltkarte frei geschaltet und das Spiel erhält eine weitere Strategieebene. Ganz wie bei Warhammer 40K: Dark Crusade oder Total War: Rome wird die Angelegenheit dadurch um einiges taktischer. Zug um Zug bestimmt Ihr Angriffsziele, produziert zusätzliche Starteinheiten und baut zum Beispiel Spionagegebäude. Die Story verliert zwar dadurch etwas an Schwung und auch die Masari wirken nicht ganz so gelungen, wie die anderen Rassen, trotzdem wird man bis zum Ende an den Bildschirm gefesselt, weil die Schlachten immer gigantischere Dimensionen an nehmen.

Online erwartet Euch eine besondere Überraschung: Erstmals seit Shadowrun können PC-Krieger gegen Xbox-Kämpfer antreten. Inwieweit dies fair zur Sache geht, lässt sich natürlich erst mit der Xbox-Fassung klären. Da es für PC-Besitzer keine Nachteile gibt, sieht das ganze aber nach einem recht ungerechten Kampf aus. Es könnte aber auch für ein paar Wahnsinnige der Ansporn sein, sich mit dem Joypad gegen Maus-Virtosen zu behaupten. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Ein erster Screenshot der Xbox 360-Version mit eingeblendeten Bedienelementen.

Auch die Wahl von Live Anywhere dürfte nicht bei allen Spielern auf Gegenliebe stoßen. Petroglyph versicherte uns aber, dass es keine Einschränkungen für den kostenlosen Betrieb gibt. Immerhin könnt Ihr so Gamerpunkte sammeln, die Eurem Xbox Live Account gut geschrieben werden. Doch nicht nur deswegen solltet Ihr dem Online-Modus eine Chance geben. Dank globalen Gefechten, den unterschiedlichen Rassen und dem schon jetzt recht gelungenen Balancing könnt Ihr im Multiplayer kaum etwas falsch machen. Uns haben die kurzen Partien auf jeden Fall viel Spaß bereitet.

Warcraft 3 bleibt für mich ungeschlagen. Auch wenn Petroglyph so viel richtig macht, fehlt am Ende einfach das letzte Quentchen Esprit. Die Charaktere besitzen zu wenig Charme und in den Missionen vermisse ich echte Höhepunkte. Aber: Im Gegenzug gibt es drei wirklich unterschiedliche Rassen, eine spannende Kampagne und ein einigermaßen unverbrauchtes Szenario. Der Singleplayer hat mich also durchweg toll unterhalten und auch dem Multiplayer werde ich eine Chance geben. Für einen zweiten Teil wünsche ich mir aber etwas Besonderes, wie das Sammeln von Erfahrungspunkten in Command & Conquer, die ausbaubaren Helden eines Warcraft 3 oder die echten 3D-Landschaften eines World in Conflict.

StarCraft-Fans werden hier natürlich widersprechen: Für sie gehören die taktischen Möglichkeiten der Rassen, das schnörkellose Design und die Wegwerfmentalität der Einheiten einfach dazu. Und Universe at War erfüllt in diesem Punkt alle Erwartungen und wird die Zeit bis zum Release von StarCraft 2 versüßen. Vielleicht hören die Entwickler noch auf die Fans und beheben das größte Manko, die niedrige Zoomstufe, per Patch( UPDATE: Im Week 1 Patch nächste Woche soll es eine neue Kamera geben, wir halten Euch auf dem Laufenden.). Dann hätte Universe at War auch bei mir eine Chance, für sehr lange Zeit die Festplatte zu belegen.

Universe at War: Angriffsziel Erde erscheint am 25. Januar für den PC. Für den Test haben wir die US-Version verwendet, die sich bis auf Text und Sprachausgabe nicht von der deutschen Version unterscheidet. Die Xbox 360-Fassung soll kurze Zeit später folgen.

8 / 10

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