Ace Combat: Assault Horizon

Ebenso dramatisch aufgewertet wurde die Grafik. Die nagelneue Engine kann extrem detaillierte Flugzeuge auf den Bildschirm zaubern, die sich ebenso aufwendig wieder in ihre Einzelteile zerlegen lassen. Gebäude auf dem Boden kann man leider nicht komplett umholzen, doch dafür platzen hübsche Trümmerteile aus Wolkenkratzern und ihr bekommt unterm Strich deutlich mehr Zerstörungsmöglichkeiten. Wenn ihr zum Beispiel einen Öltank mit einer Rakete erwischt, explodiert der halbe Bildschirm.

Auf die immer noch leeren Stellen auf der Bodentextur-Tapete angesprochen, betont Kono: „Der Trailer wurde mit einer frühen Version unserer Engine produziert. Inzwischen gibt es deutlich weniger Lücken, ganz können wir sie aber noch nicht ausmerzen. Das Spiel sieht aber trotzdem schon jetzt fantastisch aus.“

Außerdem soll der Multiplayer noch wichtiger werden. Wie schon bei den Vorgängern wird es Online-Koop und Versus-Multiplayer geben. Das Team steckt diesmal aber noch mehr Ressourcen in diese beiden Elemente. Durch das neue Nahkampf-System soll sich der Multiplayer gleichzeitig komplett anders anfühlen als bei Ace Combat 6. Ob es auch ein Perk- und ein Erfahrungspunkte-System wie bei Modern Warfare geben wird, wollte Kono noch nicht bestätigen. Hier möchte man vor allem das Feedback der Fans abwarten.

Falls ihr euch fragt, was es mit dem Twitter-Account am Anfang auf sich hat: Hawkgunner gibt es wirklich. Dahinter steckt ein Entwickler, der über das Spiel zwitschert. Im Spiel wird es kein entsprechendes Feature geben, stattdessen nutzen die Entwickler dieses Marketing-Tool, um mit der Community zu kommunizieren. Wenn euch also etwas gegen den Strich geht, bombardiert die Jungs einfach mit ein paar entsprechenden Tweets.

Vielleicht hilft das ja auch in puncto PC-Umsetzung: „Bei jedem Ace Combat hören wir insbesondere aus Deutschland Stimmen, dass wir eine PC-Umsetzung machen sollen. Leider reicht das nicht. Erst wenn auch andere Länder eine PC-Version fordern, können wir sie in Angriff nehmen.“

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von dem Richtungswechsel der Ace-Combat-Serie halten soll. Ja, die extrem japanisch angehauchte Story ging mir oft auf den Keks. Das Ganze wurde zwar hübsch inszeniert und malerisch umgesetzt, doch die Phantasie-Länder riefen bei mir praktisch keine Emotionen hervor. Gleichzeitig mochte ich aber die Over-the-top-Inszenierung, die Jagd auf Fliegerasse und Superbösewichte. Ich hoffe, dass die Story von Assault Horizon auch ohne diese Gimmicks die gleiche Dramatik transportieren kann, ohne zu sehr in den platten Patriotismus der Call-of-Duty-Reihe abzudriften.

Spielerisch mache ich mir dagegen kaum Sorgen. Okay, die fliegenden Festungen werde ich vermissen, doch das Nahkampf-System sieht auf den ersten Blick wirklich sehr interessant aus. Natürlich muss man abwarten, wie es sich spielt, aber bei so einem erfahrenen Team kann eigentlich fast nichts schief gehen. Andere Neuerungen wie die aufgehübschte Grafik, der stark erweiterte Multiplayer und die abwechslungsreichen Nebenmissionen kann man nur begrüßen. Trotzdem wird Assault Horizon nicht alle Fans glücklich machen. Dazu sind die Änderungen zu groß. Ich für meinen Teil freue mich aber auf den Neuanfang. Team Aces hat uns bisher noch nie enttäuscht.