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Child of Eden

Psychedeli_coredom sFrees-Tyle

Spielt es sich gut? Ja. Spielt es sich so präzise wie mit dem Pad? Nein, nicht ganz. Nah dran, aber "nah dran" reicht nicht immer, wenn ein Super-Virus eine KI fressen will. Sei es nun die Kinect-Erkennung oder dass ihr eine Bewegung zu zaghaft ausführtet, am Ende bleibt in einzelnen Momenten ein Gefühl von "Das hätte jetzt aber ein Treffer sein müssen." oder "Beweg Dich DA hin! DA! MANN! Geht doch." Um sich diesen Frust zu ersparen, ist mein Tipp, die Herausforderung mit dem Pad anzunehmen, alle Level freizuspielen und das Spiel mit Kinect ganz schlicht im frei anwählbaren God-Modus zu als audiovisuellen Trip zu erfahren. Und nebenbei zu üben.

Genießt einfach den Rausch aus Form und Farbe als eine Art Cyberspace-Dirigent. Das Fantastische an der Kinect-Steuerung hier ist, dass ihr sehr frei in den Bewegungen sein dürft. Seid raumgreifend oder minimalistisch, tanzt beinahe oder arbeitet im kalter Effizienz. Es gibt halt nur das Zeigen, das Klatschen und den Ruck zum Loslassen des Markers. Seid kreativ darin, wie ihr das mit dem Körper umsetzt. Kinect scheint sehr gut darin, zu erkennen, was ihr tun wollt und vollführt es beinahe fehlerfrei. Auf jeden Fall gut genug, um diese Art des Spielens zu einem eigenen Erlebnis zu machen, das man wirklich genießen kann. Einfach in Form, Farbe und Sound aufgehen und mit eigenem Tempo und persönlicher Gestik dirigieren.

Da den Entwicklern völlig klar war, dass man mit Kinect nicht ganz auf die Scores kommen wird wie mit dem Pad, werden für beide getrennte Highscore-Listen geführt, sowohl global als auch eure lokalen. Persönlich hätte ich mir noch ein drittes Leaderboard gewünscht: Kinect im God-Mode. Einfach entspannt Highscore-Jagden veranstalten und trotzdem mal einen Baller-Fauxpas beim Boss riskieren. Kann man aber unter "persönliche Wunschliste" ablegen.

Child of Eden - Kinect-Trailer

Als Spiel im klassischen Sinne braucht ihr für Child of Eden kein Kinect. Gespielt mit dem Controller, erscheint hier der fast perfekte Nachfolger für REZ. Auf der einen Seite ein knackeschweres Shoot'Em'Up mit eleganten Feindformationen und harten Bosskämpfen. Auf der anderen Seite eine Umsetzung dessen in einem Rausch von Klang und Vision, bei der das Konkrete schon vor dem Start auf der Strecke blieb. Hardcore in einem psychedelischen Gewand, herausfordernd, motivierend, nicht mehr unbedingt innovativ, aber mit dem gewissen Etwas, das von einem ausgeprägten Verständnis der Entwickler für das richtige Spielgefühl zeugt. Child of Eden zu spielen fühlt sich einfach richtig an und es ist das, worauf ein gutes Shoot'Em'Up auch hinauslaufen sollte. Ziel erreicht.

Mit Kinect liegt der Fokus noch weit mehr auf dem Sound und dem Dauerbombardement aus surrealen Kombinationen von Form und Farbe. Insbesondere unter dem Schirm des God-Schutzes führt man einen ganz persönlichen darstellenden Dance of Cyberdestruction auf, mal ruhig, überlegen, dann wieder hektisch gestikulierend. Ganz nach Belieben und Lage, Child of Eden wird schon verstehen, was man will. Meistens jedenfalls.

Dieser Modus ist es letztlich auch, der Child of Eden wirklich von REZ absetzt. Das Ballern mit Musikbeeinflussung ist nicht neu, das freie Dirigieren dessen schon. Eine an sich schon hervorragende Erfahrung mit dem Controller bekommt so noch einen zweiten, ganz eigenen Aspekt an die Seite gestellt: Beides ergänzt sich zu einem Spiel, das jedem Gefallen kann und keinem muss. Und zu dem ersten Titel, in dem die Unterstützung von Kinect ein auf dem Controller schon völlig ausreichendes Erlebnis noch einmal erweitert und bereichert.

Nur Controller vorhanden:






Im Haus steht auch ein Kinect:

Child of Eden ist ab sofort für die Xbox 360 erhältlich. Eine PS3-Version soll im September folgen.

8 / 10

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