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Blast Works, Marbles! Balance Challenge

...und Sports Island 2

Sports Island 2

Das größte Problem dieses Wii-typischen Sport-Mini-Spiel-Sammelsurium dürfte der bevorstehende Release von Nintendos Sports Ressort und vor allem Wii Motion Plus sein. Wer will jetzt noch eine Sammlung von zehn wild gewürfelten Sportarten, wenn im Sommer die neue Erfahrung von Präzision und Spielspaß lockt? Na gut, sagen wir mal nicht gleich nein und gucken, mit was Hudson hier an die Startlinie geht.

Die Konstellation der verschiedenen Disziplinen scheint einem sehr wilden Brainstorming nach Mitternacht zu entspringen. Alle rufen durcheinander, was ihnen so einfällt, und die ersten zehn Vorschläge kommen ins Spiel. Auf diese Wiese finden auch ungleiche wie Eishockey, Kendo, Skilauf, Motorradrennen, Tennis und Boule zueinander. Dazu kommen noch Absonderlichkeiten wie Formationsschwimmen und Völkerball, und schnell zeigt sich, dass dies alles nur neue Kleider für alte Bettelleute sind. In Teil eins hieß das Motorrad Kart, das Dartwerfen noch Bogenschießen und die Neuen kämpfen mit den gleichen Problemen wie die Alten. Um genau zu sein, mit Chuck und Mote.

Kendo, die größte Enttäuschung des Pakets.

Wieder einmal wird verzögert, überreagiert, gar nicht erkannt, falsch erkannt und wieder zeigt sich, dass Motion Plus bitte endlich erscheinen muss. So aber kämpft Ihr auf verlorenem Posten gegen die Computerkonkurrenz, gebt nach einer qualvollen Stunde auf und holt das Game erst wieder vor, sobald vier Spieler vor der Wii versammelt wurden.

Und dann zeigt sich, dass Sports Island 2 kein Totalausfall ist. Besonders Tennis läuft zur Hochform auf, das Rennen und Eishockey machen Laune, Boule erstaunlicherweise sogar noch mehr und Synchronschwimmen und leider auch Kendo bleiben Müll. Vor Kendo muss ich Euch übrigens extra warnen, weil man hier eine coole Umsetzung des Schwertsports erwarten könnte. Stattdessen findet Ihr nur sinnloses Tastendrücken und Motereißen.

Mit mehreren Spielern gibt es auf der Wii schlimmere Erlebnisse als ein Abend mit Sports Island 2. Klar, aufgewärmt bleibt immer fade und Besitzer des ersten Teils sparen Ihr Geld genau wie einsame Spieler. Wunder dürft Ihr aber auch in der fröhlichen Gruppe nicht erwarten. Es bleibt eine optisch mäßige, steuerungstechnisch und bei den Disziplinen qualitativ durchwachsene Sammlung. Man wäre bei Hudson vielleicht besser damit gefahren, sich auf drei oder vier Sportarten zu konzentrieren und es dann richtig zu machen.

Marbles! Balance Challenge

Mit mildem Desinteresse startete ich Marbles! Balance Challenge. Na toll, Marble Madness mit Kippeln der Unterlage. Gab´s das nicht schon mal für die Wii? Noch dazu quasselt mich eine hässliche Ameise darüber voll, dass ich ihre Kolonie retten soll. Zum Glück lässt sich dieser Blödsinn wegdrücken. Und warum spiele ich immer noch? Ist es wirklich schon halb drei? Ich spiele schon seit sechs Stunden? Kein Wunder, dass mein Handgelenk knirscht…

Eure Aufgabe, unabhängig, davon, was die Ameise erzählt, besteht auf 200 Murmelbahn-Konstruktionen darin, durch Kippen der Bahn eine Kugel vom Start über Checkpunkte und einzusammelnde Kristalle hinweg zum Ziel zu führen. Klingt simpel genug und genau das ist es für die ersten 20 oder 30 Level auch. Danach steigt die Anzahl der potentiellen Tode durch Schiebeplattformen, Ventilatoren, die Euch in den Abgrund pusten oder einfach tückische Fallhöhen drastisch. Verschieden beschaffenen Untergründen wirkt Ihr durch unterschiedliche Murmeln mit speziellen Eigenschaften entgegen und einige davon erlauben krude Szenen. Das Leben eines zu kugelform aufgepusteten Pinguins unter dem der Hitze eines Brennglases mit einem flammenden Zischen zu beenden, hatten wir noch nicht so oft.

Extreme Murmeling. Los, Sportmodedesigner, stürzt Euch drauf.

Die Steuerung bietet ein echtes Highlight für Masochisten, was nicht einmal so zu verstehen ist, dass es schlecht wäre. Es ist mit dem Balance-Board einfach nur anstrengend, wirklich präzise sein eigenes Gewicht ständig zu korrigieren, und so richtig klappt das erst, nachdem Ihr die Yoga-Lessons aus WiiFit beendet habt. Normale Menschen halten sich an die Mote, was ausgesprochen akkurat funktioniert. Da die Kugel alles andere als übersensibel reagiert, könnt Ihr selbst kleine Bewegungen gut und auf den Punkt umsetzen.

Zwei Schwierigkeitsgrade und eine Masse an Freischaltkram sorgen für Langzeitmotivation und selbst der Mehrspielermodus, in dem Ihr auf gesplittetem Screen gegeneinander um die Wette zum Ziel manövriert, beschert Euch ein paar heitere Stunden. Sogar ein Leveleditor wurde nicht vergessen, der zwar lange nicht so intuitiv funktioniert wie es der bei Blast Works tat, aber ambitionierten Bastlern genug Möglichkeiten gibt. Getauscht wird allerdings nur mit Freunden. Eine ähnlich ambitionierte Einbindung per Website wie eben bei Blast Works gibt es hier nicht.

Marbles! Balance Challenge gehört zur raren Gruppe der kleinen Spiele und Ideen, die trotzdem für einige lange Nächte gut sind. Ich sehe mich nicht in einigen Jahren darüber philosophieren, wie früher alles besser war, als wir noch Spiele wie Marbles! hatten. Das hält mich heute aber nicht davon ab, immer noch eine Runde zu versuchen, mich in die härteren Stages zu verbeißen und die Jagd nach Highscores aufzunehmen. Und ein paar Pinguine abzufackeln.

Alle drei Spiele sind ab sofort und nur für Wii zu haben. Blast Works kostet ungefähr 40 Euro, Marbles! und Sports Island 2 schlagen mit etwa 30 Euro zu Buche.

8 / 10

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