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Darkstar One: Broken Alliance

Boldly goes, where many games have gone before

Simpel heißt nicht, dass es nichts zu tun gäbe. Zufallsmissionen, kleine Nebenquests in jedem System, die Storymissionen stehen ständig zur Verfügung und arbeiten sich durch das Buch der Space Opera von A wie Abschleppen eines gestrandeten Containers über G wie Geleitschutzmission bis Z wie Zerstören einer Piratenbasis. Da ist wenig Neues dabei und eine gewisse Routine nach vielen Stunden lässt sich nicht leugnen. Das steckt in diesem Genre mit drin und es Darkstar alleine anzukreiden wäre unfair. Nur ändert das nichts an der Tatsache, dass man ab der Hälfte dann doch häufiger „Das hatten wir doch schon mal…“ denkt. Immerhin sind die Missionsbeschreibungen frisch und selbst wenn der Ablauf ähnlich ist, hat man doch meist das Gefühl etwas Einmaliges zu erledigen. Nicht zu sehr, aber immerhin.

Die Möglichkeiten des namensgebenden Raumschiffes Darkstar One vereinfachen das Spiel ebenfalls, ohne es billig wirken zu lassen. Ihr bekommt keine neuen Schiffe, sondern steckt wie damals bei Elite mit seiner Mark III das ganze Spiel über mit diesem einen Schiff fest. Weil dieses aber Kristalle assimilieren kann – Weltraummagie oder so… –, die die Werte von Rumpf, Flügeln und Antrieb steigern, kommt einem das nicht zu schäbig vor. Diese Kristalle stellen ein spannendes Werkzeug dar, den Spieler ein wenig einzuschränken und zu verhindern, dass er endlos Missionen zum Start spielt, um sich früh (zu) gute Waffen und Ausrüstung zu kaufen. Egal wie viel Geld ihr hortet, erst sobald das Schiff neue Kristalle gesehen hat, lässt sich das gute Zeug auch installieren. In jedem neuen Raumsektor gibt es ein paar Kristalle und so bleibt immer die Motivation, in einem neuen Abschnitt erstmal ein wenig sammeln zu gehen, um dann endlich diesen Klasse-4-Laser kaufen zu dürfen.

Ein Design mit Ecken und Kanten.

Die Waffen werden in die Kategorien Frontgeschütze, Türme und Raketen unterteilt, die nach den üblichen Mustern funktionieren. Die Türme müssen allerdings netterweise nicht von Hand gesteuert werden, sondern zielen und feuern automatisch. Das Fadenkreuz greift euch auch sonst ein klein wenig unter die Arme. In einem Bereich von ein paar Pixeln um das Dead Center herum peilt es automatisch an und vermeidet Frust, wenn der Gegner mal wieder zu sehr rotiert.

Das Ausbauen des Schiffes dürfte für viele eines der Hauptargumente sein, zumal die Verbesserungen sich in den Kämpfen sofort bemerkbar machen. Habt ihr eben noch mit einem Piratenschwarm ein paar Problemchen gehabt, wirkt der neue Schildgenerator zusammen mit zwei frischen Geschütztürmen Wunder. Und schon ist man wieder motiviert, das nächste Banditennest auszuheben. Die eigenwillige Darkstar hat sogar noch eine Art Geheimwaffe mit der etwas irreführenden Bezeichnung „Plasmakanone“ an Bord. Diese verteilt EMP-Boosts, frischt Schild und Waffen schneller auf und hat noch mehr weit ausbaubare Tricks auf Lager. Nur begrenzt verfügbar, aber trotzdem der perfekte Joker in harten Kämpfen.

Die Kämpfe selbst sind etwas, das Darkstar ausgesprochen gut hinbekommt. Rollen, Wenden, Afterburner, Instant-Bremse und zwei Analog-Sticks harmonieren miteinander und relativ schnell fühlt man sich auch mit dem Pad in der Hand wie bei Wing Commander. Wer einen der nicht zu weit verbreiteten 360-Flightsticks hat, darf sich noch mehr freuen, aber auch ohne dreht man sich schnell hinter den wendigen Feinden ein.

Vor den hübsch bunten Hintergründen ist es nicht immer ganz einfach, das HUD zu entziffern.

Leider fliegen diese nicht ganz so intelligent, wie es sein könnte und nur selten wird ein Einzelner wirklich gefährlich. Im Rudel jedoch, und das ist eigentlich der Normalzustand, ergeben sich hektische Schlachten mit teilweise zehn bis 20 Teilnehmern. Diese Kämpfe sind nichts, was man in dem Genre nicht schon mal hatte, aber auch ein Beweis, wie viel Spaß so ein guter Raumkampf immer noch macht. Zumindest solange er so kompetent umgesetzt wurde wie hier.

In Darkstar One: Broken Alliance stecken locker 50 oder mehr Stunden Raumerkundungen, Kleinhandel, Schiffsausbau und jede Menge Shootouts im Weltraum. Viel Freiheit gemischt mit dem stabilen roten Faden der (leider nur mittelmäßigen) Handlung sind genau die Carbon-Copy eines Privateer/Elite, die ich mir wünschte. Und für die ersten Stunden versank ich trotz der etwas zwiespältigen 1080p-Optik und fragwürdigen Zwischensequenzen in purer Glückseligkeit. Dann aber kommt der Punkt, bei manchem früher, bei manchem später, an dem die Wiederholung etwas zu sehr greift. Es gibt halt am Ende nur so viele Sachen, die sich mit einem Raumschiff machen lassen, und hat man sie alle erstmal oft genug wiederholt, setzt Routine mit der Gefahr von Langeweile ein. Für meinen Geschmack zögert Darkstar One diesen Punkt weit genug hinaus, denn ehrlich gesagt war ich als Konsolenspieler nach Jahren auch ausgehungert genug, was das Genre angeht.

Habt ihr jedoch einen PC und all die anderen Spiele, heißen sie nun X, Freelancer oder gar EVE Online, bis zum Anschlag hinter euch, dann bietet euch Darkstar One nichts, was es nicht schon gab. In einem Forum schrieb ein gewisser „chorlton“ zu Darkstar One die Zeile, die es perfekt zusammenfasst: „Boldly goes, where many games have gone before.“ Das trifft es wohl. Es ist halt das Privateer, das ich wollte. Und das bedeutet auch, dass Darkstar One: Broken Alliance all das richtig macht, was zählt. Wer Lust auf den Weltraum hat, wird letzlich zufrieden sein. Selbst wenn es nicht so viel Neues da oben gibt.

Darkstar One: Broken Alliance ist ab sofort für die Xbox 360 erhältlich. Die PC-Version - ohne Broken Alliance hinten dran - ist bereits seit 2006 erhältlich.

7 / 10

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