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LG 27GN800 Gaming-Monitor - Test: Alles an Bord für 280 Euro

Da darf der Fuß auch schon mal schwächeln.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Reaktionsschneller Gaming-Könner, der aber auch in allen anderen Lagen glänzt. Solange ihr den Screen nicht zu sehr justieren möchtet.

Rundum glücklich für unter 300 Euro - 280 aktuell -, das scheint die Mission des LG 27GN800 Gaming-Monitors zu sein, der sich allerdings auch in allen anderen Lebenslagen so wacker schlägt, dass ich ihn jetzt schon mal als durchweg erfreulichen Allrounder bezeichne. Der eben auch viele Gaming-Features mitbringt. Aber eines nach dem anderen.

27 Zoll, 144 Hz und eine Auflösung von 2560x1440 sind derzeit so etwas wie der gemeinsame Nenner für so einen Monitor im unteren Preissegment oder zumindest das, was da sein sollte, wenn man nicht eine sehr gute Ausrede hat, es nicht zu liefern. Der LG 27GN800 bringt genau diese Dinge in seinem IPS-Panel mit und stellt sie mit 6 Kilo Eigengewicht auf euren Schreibtisch. Ein guter Teil davon steckt im Standfuß und der ist leider auch gleich der erste Kritikpunkt. Er wackelt zwar nicht und euer Monitor steht sicher, aber ein wenig mehr als die Anpassung des vertikalen Winkels darf es schon sein. Muss nicht gleich komplett pivot gehen, aber gar nicht? Keine Höhenverstellung, keine horizontale Anpassung und ein wenig billig wirkt das rote Plastik, das eigentlich Chic vermitteln soll, auch noch. Nein, das geht besser, wie euch jeder etwas nettere Vesa-Ständer (100x100) zeigen wird, wenn ihr diesen hier gegen ihn austauscht.

Leuten tut er nicht und auch sonst kein großer Hingucker, aber besser so als bunt blinkend und nichts dahinter.

Das Panel, das auf dem nicht sonderlich ergonomischen Fuß thront, zeigt hinten ein paar weitere Farb-Applikationen im gleichen, nicht so schicken Rot, weil Gamer. Macht nichts, von vorn gibt man sich mit weniger als einem Zentimeter Rahmen und unten dem schlichten Firmenlogo unauffällig. Insoweit gefällt mir der LG 27GN800 auf dem Tisch gut, weil er mir nicht weiter auffällt. Was auch nicht auffällt, sind Spiegelungen. Das matte non-glare Display erledigt seinen Job ausgezeichnet, wie ich jetzt bei diesen sonnigen Tagen mit besonderer Zufriedenheit feststelle. Sicher, direkt gegen die Sonne solltet ihr ihn auch nichts stellen, aber alle normalen Reflexionen des Lebens werden gut aufgefangen. Auch die Betrachtungswinkel sind ausgezeichnet, zumindest horizontal. Vertikal schwächelt der Monitor ein wenig, vielleicht hat man deshalb nicht auch noch auf das vertikale Kippen verzichtet.

An Anschlüssen gibt es alles Wichtige: Display-Port 1.4, zweimal HDMI 2.0 und Line-In- und -Out-Klinke, wenn ihr den Ton über HDMI und Monitor holen wollt, an ein Headset beispielsweise. Auf Spielereien wie optische Ausgänge oder Klassiker wie DVO wurde verzichtet, was jetzt wohl niemanden aus der Ruhe bringen dürfte. Es gibt leider keine eingebauten Lautsprecher. Die sind zwar nie gut, aber wenn man mal nichts hat, wie ich hier im Home-Pflege-Office fernab der Errungenschaften der Zivilisation, dann ist nicht gut immer noch besser als nichts, aber ich weiß auch, dass es die meisten nicht stören wird. Abrunden tut hier ein USB-3.0-Port das gelungen funktionale Setup.

Alle Anschlüsse, die man so braucht, und sogar ein zweiter HDMI extra..

Um wieder ein paar Punkte bei der Ergonomie einzuspielen, die der LG 27GN800 bei dem Standfuß eingebüßt hat, sei die komplette Navigation über einen Vier-Wege-Druck-Stick angemerkt. Der sitzt versteckt, ist aber sofort und problemlos erreichbar unter dem LG-Logo, hat klare Druckpunkte und das Menü dahinter ist ein Traum. Auf einem Blick sind alle Funktionen sofort erkenn- und auffindbar, ihr navigiert zügig durch eine durchdachte Struktur, das macht so viel Spaß wie ein Monitor-Menü machen kann. Angesichts der Tatsache, dass mein sonstiger Lenovo das Dreifache kostet und sich im Menü lenkt wie ein 90er-Jahre-Reenactment, gibt es hier volle Punkte für den LG.

Was ihr damit steuert, ist ein IPS-Display - und das merkt man bei den nur knapp 1000:1 Kontrast auch. Die 350cd/m2 Helligkeit im Normalbetrieb sind dafür ziemlich gut, aber wenn es dann zu HDR-Inhalten geht, merkt man, dass da mehr geht. Mit knapp unter 400 cd/m2 Helligkeit ist das HDR-Bild etwas kräftiger, aber das genügt noch nicht, um den richtigen Hingucker-Effekt zu bekommen. Es ist mehr ein "Low-Level"-Einsteiger-HDR. Nett zu haben und in Spielen ein kleiner Bonus, aber wenn ihr das richtig poppige HRD wollt, müsst ihr meist etwas mehr ausgeben.

Die Onscreen-Menüs sind logisch strukturiert und einfach zu benutzen. Leider ist das immer noch nicht alltäglich, hier ist es vorbildlich.

Was den Schwarz-Wert angeht, bin ich leider relativ unempfindlich. Für mich sieht Schwarz recht schnell nach Schwarz aus, aber eine Vergleichskarte zeigt, dass das hier doch eher ein Dunkelgrau ist. Ich würde sagen, eine Frage der persönlichen Empfindlichkeit, für ein IPS finde ich es vollkommen okay, es geht weit schlechter, aber eben auch mit dieser Technik etwas besser. Dafür kann er Grau sehr gut und richtig kalibriert zeigt er Farben mit erstaunlicher Echtheit an. Keine Selbstverständlichkeit, aber leider ist es selbstverständlich, dass der LG 27GN800 das nicht von sich aus tut. Erst wenn ihr Zeit im Menü verbracht habt, dürften sogar Photoshop-Freunde halbwegs glücklich sein. Und diese Leute sind nicht leicht zufriedenzustellen.

Natürlich ist der LG trotzdem kein Fotografen-Wunder, sondern will Gamer glücklich machen. Die 144Hz unterstützen die AMD FreeSync wie auch G-Sync, aber Letzteres nur als kompatibel und nicht echtes G-Sync, was aber den allermeisten egal sein dürfte. Funktioniert, ist heute fast Standard und mit an Bord. Was die Reaktionszeit angeht, ist der LG 27GN800 großartig. Etwas über 3ms - nein, die 1ms sind im echten Leben nicht der Wert - sind ausgezeichnet und gekoppelt mit den um 35ms Input-Lag hat sich der LG das "Gamer" verdient. Das natürlich bei 144Hz mit Overdrive-Einstellungen, aber selbst mit 60Hz liegt die Reaktionszeit immer noch bei nur knapp über 4ms. Ausgezeichnete Werte, die sich wirklich sehen lassen können.

Schlankes Profil. Der LG lässt euch viel Platz auf dem Tisch.

Kaufen könnt ihr den LG 27GN800 bei Otto, Cyberport oder einfach bei LG


Ignoriert den unpraktischen Fuß und den leicht billig wirkenden "Gamer-Look" hinten am LG 27GN800. Sicher, ein guter VESA-Stand sind noch mal 30 Euro extra und LG wäre gut beraten gewesen, einen solchen in die Box zu packen, aber das Display selbst überzeugt in praktisch allen Disziplinen. Ihr habt die Anschlüsse, die man braucht, die 144Hz, die nötig sind, fantastische Reaktionszeiten und sogar ein bisschen HDR. Ich sage ein bisschen, denn es ist immer noch ein IPS-Display mit seinen Nachteilen in Sachen Kontrast und Helligkeit. Hier liefert der LG 27GN800 das, was im Rahmen des Preises möglich scheint - und auch wenn die Farben einen im HDR nicht gerade anspringen, die Farbechtheit ist beeindruckend, wenn man sich die Mühe machte, es entsprechend zu justieren. Der LG 27GN800 ist ein ausgezeichnetes Gaming-Arbeitstier, das auch in allen anderen Lebenssituationen eine gute Figur abgibt. Was will man mehr für 280 Euro?


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