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Mario Strikers: Charged Football

Für Spieler mit Freunden

Um an dieser Stelle auf die anfängliche Warnung zurückzukommen: Am besten lässt sich das Gameplay von Mario Strikers: Charged Football wahrscheinlich mit Eishockey vergleichen. Verteidiger setzen voll und ganz auf Bodychecks, Tore entstehen überwiegend durch Abpraller und blitzschnelle Kombinationen. Klassische Fußballspielzüge wie Alleingänge oder Angriffe über die Flügel führen dagegen kaum zum Erfolg - unabhängig davon, ob Ihr gegen einen computergesteuerten- oder einen menschlichen Gegner antretet.

... (zu) schwierig zu meistern

Man erwartet förmlich eine herausschnellende Zunge!

Mit dem Erfolg im Singleplayerpart ist das allerdings sowieso so eine Sache. Denn dessen Schwierigkeitsgrad darf man, freundlich formuliert, als schlechter Witz sehen. Ab dem Finale des zweiten Turniers haut Euch die KI die Bälle nur so um die Ohren und nutzt jeden noch so kleinen Fehler knallhart aus.

Besonders frustrierend: Wenn Ihr ein Finale verliert, dürft Ihr das nicht etwa direkt wiederholen, sondern müsst das gesamte Turnier noch ein weiteres Mal spielen - was gerne über eine Stunde dauern kann. Blöderweise könnt Ihr auf die Turniere aber nicht einfach verzichten, zumindest wenn Ihr zusätzliche Kapitäne und Stadien freischalten wollt.

Ohnehin ist der Singleplayerpart nicht gerade umfangreich geraten, gibt es abgesehen von besagten Turnieren doch lediglich ein paar Herausforderungen, die schnell bewältigt sind. Einen hohen Rückstand in kurzer Zeit aufholen, eine Partie mit einem großen Vorsprung gewinnen und so weiter und so fort. Anders ausgedrückt: Wer Mario Strikers kauft, um alleine zu spielen, wird damit nicht unbedingt glücklich werden.

Ganz anders sieht es aus, wenn Ihr Euch überwiegend mit Kontrahenten aus Fleisch und Blut prügeln wollt, schließlich bietet der Titel als erstes Wii-Spiel in Europa auch Onlinepartien. Die liefen bei ein paar Testrunden weitgehend problemlos ab; nur das schon bekannte Friendscode-System ist weiterhin etwas zu umständlich.

Sieht gut aus

Die Qual der Wahl: Auf den Steinen zermalmt werden oder durch den Sand schleichen?

Offline-Multiplayer gibt’s natürlich ebenso und auch sonst kann man mit der "Umsetzung" für Wii voll und ganz zufrieden sein: Die Tastenbelegung auf Nunchuk und Wiimote lässt ein Gamepad nicht vermissen, während die Bewegungssensorik spärlich (bei Blutgrätschen und Megaschüssen), aber sinnvoll eingesetzt wird. Sogar die Grafik hat gegenüber dem ersten Teil erfreulicherweise einen Schritt nach vorne gemacht, was bei Wii-Spielen ja bislang eher die Ausnahme als die Regel darstellt. Vor allem der betont dreckige, fast ein wenig fiese Look der Figuren und Umgebungen gefällt, ist man von Mario & Co. doch anderes gewohnt.

Ein besonderes Lob verdienen darüber hinaus die sehr lebendig gestalteten Arenen, von denen Euch jede vor einmalige Herausforderungen stellt: Mal stürmt es so sehr, dass Kühe, Hühner und Trecker über das Spielfeld fliegen, mal müsst Ihr Euch schwerfällig durch den Wüstensand quälen und plötzlich auftauchenden Hindernissen ausweichen, mal mit einem glitschigen Untergrund zurecht kommen.

Als Bonus haben die Entwickler einige Locations aus dem Vorgänger optisch aufgepeppt und als so genannte Klassiker ins Spiel integriert. Sehr schön sind übrigens auch die häufig im Hintergrund zu hörenden Fan-Gesänge, die an echte Anfeuerungsrufe erinnern, aber eben auf die Nintendo-Helden zugeschnitten wurden.

Mario Strikers: Charged Football macht also im Grunde alles richtig, wenn da doch nur nicht dieser unmögliche Schwierigkeitsgrad im Singleplayerpart wäre: Würde ich die Wiimote nicht immer brav am Handgelenk befestigen, wie Nintendo es befiehlt, hätte sie beim Spielen aus Frust wahrscheinlich ein paar Flugstunden von mir spendiert bekommen. Auf der anderen Seite stehen aber eben die großartigen Multiplayerpartien, die starke Präsentation sowie das rundum verbesserte Gameplay, was über diese einzige Schwäche hinwegblicken lässt - sofern man online spielen kann und/oder ein paar Freunde hat.

8 / 10

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