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Pro Evolution Soccer 2008

Rückkehr der Spielfreude

Dann war da noch die 'Team Vision'. Das neue KI-Herzstück von Pro Evolution Soccer. Die soll immer wiederkehrende Spielmuster erkennen und dagegen arbeiten. Wer ständig durch die Mitte spielt, soll sich so nach einigen Partien einem Abwehrbollwerk gegenüber sehen. Ob das funktioniert? Irgendwie schon. Gefühlt zumindest. Ganz genau lässt sich das nicht sagen, weil ja jeder Gegner mit einer anderen Formation spielt.

Was sich aber sagen lässt: Die KI ist gewohnt gut. Mitspieler laufen sich wunderbar frei, die Grundvoraussetzung für kurze, schnelle Pässe und einen glaubhaften Spielaufbau. Sie merken, wenn sie im Abseits stehen und treten den Rückzug an. Hier muss man sich anfangs ein wenig umgewöhnen: Da das Spiel so furchtbar schnell ist, zuckt der Daumen zunächst zu leichtsinnig auf der Passtaste. Und das endet ein ums andere Mal mit einer Abseitsentscheidung. Nach einiger Zeit geht aber das Timing besser ins Blut über und gleichzeitig übt man sich mehr in Geduld. Und schon ist die kurze Frustphase überstanden.

Der wichtigste Spielmodus, die Meisterliga, wurde ebenfalls im Detail überarbeitet. Inhaltlich ist sie grundsätzlich identisch, jedoch führen Siege jetzt zu einem Image-Gewinn des Teams. Nur wer hier ordentlich Punkte vorweisen kann, wird auch die besten Spieler zu sich holen können. Darüber hinaus wurden die Menüs ein wenig aufgehübscht und es gibt neue Szenen, wie zum Beispiel Fans, die nach einem Spiel Autogramme fordern.

Strafraumszene. Der Stürmer legt den Ball vorbei und hebt vorsichtshalber ab.

Was gibt es sonst noch? Der Editor lässt, im Gegensatz zur letztjährigen 360-Version, endlich wieder keine Wünsche offen. Neben Fähigkeiten lassen sich natürlich auch Name und das komplette Aussehen in verschiedenen Einstellungen verändern. Die Online-Modi konnten wir leider noch nicht testen. Das werden wir nächste Woche nachholen und darüber – zusammen mit einem abschließenden Fazit zu FIFA und Pro Evolution Soccer – ausführlich berichten.

Die 360- und PS3-Version sind inhaltlich identisch. Auch grafisch lassen sich im Detail nur minimale Vorteile bei der einen oder anderen Fassung feststellen. Auf der PS3 kommt es jedoch gelegentlich zu Rucklern. Ein Muster, wie zu viele Spieler auf dem Screen, ist allerdings nicht erkennbar. Und wirklich störend ist es auch nicht.

Witziges Detail: Bei Spielunterbrechung wird die Bank eingeblendet.

Ihr kennt das sicherlich: Man freut sich den ganzen Tag auf ein bestimmtes Spiel im Fernsehen, denkt sich 'das wird der Hammer'. Wird es dann aber nicht. Statt dessen gibt es Standfußball im Mittelfeld. Genau das kann bei Pro Evolution Soccer 2008 niemals-nie-nicht passieren. In jedem Match geht es so ab, dass einem das Adrenalin zu beiden Ohren rauskommt.

Insofern ist Pro Evolution Soccer 2008 unrealistisch. Es ist nicht so wie Fußball. Es ist wie man Fußball gerne hätte. Am liebsten jedes Wochenende. Nur: Ist es deshalb weniger Simulation? Vielleicht. Ist es weniger glaubhaft? Möglicherweise. Macht es weniger Spaß? Gott bewahre. Nein. Es macht verdammt viel Spaß. Wie ein niemals enden wollender Zusammenschnitt der besten Fußballspiele aller Zeiten.

Was fehlt also noch zum Glück? Mehr Lizenzen, schönere Menüs und ein paar Details mehr bei den Einblendungen. Perfekt ist es also noch lange nicht. Auf der anderen Seite: Wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn man auf diese Kritikpunkte nicht mit einem wissenden 'Ja, aaaber...' antworten könnte?

Pro Evolution Soccer 2008 erscheint am 25.10 für PS3, Xbox 360 und PC.

9 / 10

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