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Rainbow Six: Vegas

Gelungener Next Gen-Einstand

Die Qual der Wahl

Lediglich mit einer Waffe durch die Gegend ballern wäre ja langweilig. Das dachten sich glücklicherweise ebenfalls die Entwickler und spendieren dem Spieler zur Bekämpfung der Terroristen ein umfangreiches Arsenal an Schießeisen. Egal, ob AK-47, MP5, das französische FAMAS Sturmgewehr, die aus deutschen Landen stammende G36C, sowie diverse andere Maschinenpistolen, Scharfschützengewehre und Schrotflinten – alle kommen mit verschiedenen Werten in Bezug auf Reichweite, Schaden oder Genauigkeit daher. Es lassen sich sogar verschiedene Arten von Zielfernrohren anbringen. Manchmal ist jedoch selbst der besten Waffe ein etwas explosiveres Mittel vorzuziehen. Splittergranaten, Brandsätze und C4-Sprengstoff räumen Gegner zuverlässig aus dem Weg, während Ihr mit Blendgranaten und Türladungen schnell in Räume eindringt.

Beim Flug von einem Einsatzort zum Nächsten könnt Ihr Eure Ausrüstung jedes mal den eigenen Wünschen gemäß anpassen. Wenn die Munition später aufgebraucht ist und sich keine neue findet, schnappt Ihr Euch einfach eine fallen gelassene Knarre der Gegner. Der hat ja sicher nichts mehr dagegen. Neben den Waffen habt Ihr noch einige nützliche Hilfsmittel im Repertoire. Für den Durchblick in dunklen Gegenden sorgt Eure Hightech-Brille mit Hilfe zweier Optionen: Wärmebild und Nachtsicht. Speziell beim Wärmebild lassen sich Gegner auf kurze sowie mittlere Distanz leicht erkennen – auch in hell beleuchteten Arealen. Je größer aber die Entfernung des Ziels, desto schwächer wird dessen Abbildung. Besonders nützlich ist die so genannte „Snake Cam“. Den kleinen Spion schiebt Ihr unter einer Tür hindurch und seht dadurch, was Euch in dem entsprechenden Raum erwartet. Per Tastendruck markiert Ihr mit der kleinen Kamera zudem zwei Gegner, die beim Sturmangriff von Euren Kollegen bevorzugt mit Blei versorgt werden.

Die beiden Mitstreiter schalten Gegner zuverlässig aus.
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Die Steuerung der beiden Mitstreiter funktioniert indes sehr leicht und komfortabel. Selbst per Headset lassen sich Befehle erteilen, wenn auch nur in englischer Sprache. Zielt Ihr auf eine beliebige Stelle und klickt den A-Button, bewegen sich die Kollegen prompt zu diesem Platz. Richtet Ihr das Fadenkreuz hingegen auf eine Tür, positionieren sich beide daneben und warten auf weitere Befehle – beispielsweise ob sie direkt in den Raum eindringen oder die Gegner vorher mit einem explosiven Geschenk begrüßen sollen. Je nach gewählter Vorgehensweise agieren sie anschließend leise (Blend-/Rauchgranate) beziehungsweise laut (Splittergranate/Brandsatz). Obwohl Eure Partner überwiegend clever daher kommen und Gegner zuverlässig aus dem Weg räumen, weist die KI doch einige Macken auf. Gelegentlich blockieren die zwei Begleiter enge Gassen, stehen sich gegenseitig im Weg oder wollen nicht zur Seite gehen. Dieses Problem lässt sich meist nur lösen, indem man ihnen per Befehl eine andere Position zuteilt. Ist aber nicht weiter tragisch, da es – wie gesagt – nur gelegentlich auftritt.

Stadt der Sünde

Wenn man Ubisoft Montreal eines nicht vorwerfen kann, dann ist es fehlende Liebe zum Detail. Las Vegas ist mit Sicherheit einer der schönsten Schauplätze, den man jemals in einem Videospiel zu Gesicht bekommen hat. Dank der Unreal Engine 3 bewegt sich Rainbow Six: Vegas auf gleichem Niveau wie das kürzlich indizierte Spiel von Epic. Spätestens wenn Ihr Euch zum ersten Mal durch Las Vegas, die berühmte Fermont Street oder Räume voller Glücksspielautomaten kämpft, kommt so richtig Freude auf. Autos zerfallen in ihre Einzelteile, Automaten explodieren, Scheiben zersplittern – einfach herrlich. Sehr schön gelungen sind ebenfalls die bereits erwähnten Hubschrauberflüge. Dank der geöffneten Seitentür bekommt Ihr so einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung spendiert.

Selber spielen könnt Ihr an den Automaten nicht.
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Rainbow Six: Vegas erschafft den Großteil seiner einzigartigen Atmosphäre durch die gleichzeitig stimmungsvollen und glaubwürdigen Schauplätze. Diese bieten meistens sogar verschiedene Wege zum Ziel. Stürmt man den Raum von dieser Seite oder von der anderen? Nehmt Ihr lieber die Treppe nach unten oder die Leiter am anderen Ende des Gebäudes? Die Wahl liegt bei Euch.

Ebenfalls auf hohem Niveau bewegt sich die Akustik. Die Schießeisen hören sich realistisch an, Gegner schreien sich Befehle zu oder streiten untereinander, die Musik erklingt passend zu den Gefechten mit spannenden Untertönen. Je nach Schauplatz – etwa im Theater von Dantes Kasino – ertönen zusätzliche Melodien aus der direkten Spielumgebung. Ebenfalls nichts zu meckern gibt es in Bezug auf die Synchronisation. Alle Sprecher erledigen ihre Arbeit äußerst zufriedenstellend.

Huch, wer bist du denn?

Falls Euch im Multiplayer-Modus merkwürdige Gesichter über den Weg laufen, müsst Ihr Euch nicht wundern. Besitzer einer Xbox Live Vision Camera können bei der Erstellung eines Charakters ihr Konterfei einscannen und auf die Figur übertragen - tolles Feature. Prinzipiell könnt Ihr Eure Ausrüstung frei auswählen, allerdings stehen auch diverse Vorlagen zur Wahl. Für jedes bestrittene Match erhaltet Ihr Erfahrungspunkte, die bei entsprechender Anzahl wiederum zum Aufstieg im Rang führen. Der sorgt dafür, dass Ihr weitere Ausrüstungsgegenstände freischalten könnt.

Dieser Gegner hat in Zukunft nichts mehr zu melden.
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Mit bis zu 15 weiteren Mitspielern kämpft Ihr Euch durch sechs verschiedene Spielmodi. In der Variante „Bergung“ gilt es etwa, einen auf der Karte versteckten Behälter mit biologischen Gefahrenstoffen aufzusammeln und in die eigene Basis zu bringen. Ganz anders läuft das Geschehen bei „Angriff & Verteidigung“ ab. Zwei Teams streiten sich hier um die Kontrolle eines Objektes. Eine Mannschaft fungiert sinngemäß als Verteidiger, die andere übernimmt die Rolle des Angreifers. Die restlichen vier Modi beschränken sich auf den besten Scharfschützen beziehungsweise Überlebenskünstler – jeweils in der „Alle gegen alle“- oder „Team“-Variante.

Eine gelungene Zugabe ist zweifelsohne der kooperative Spielmodus von Rainbow Six: Vegas. Gleich drei Mitstreiter dürfen Euch in der Story-Kampagne den Rücken stärken. Oder Ihr putzt gemeinsam in den Einzelmissionen sämtliche von der KI gesteuerten Terroristen von der Karte. Die Multiplayer-Gefechte laufen ähnlich spannend ab wie die Einsätze der Solisten-Kampagne. Lediglich die Grafik wurde im Vergleich zum Solomodus etwas heruntergeschraubt, was aber in den schnellen Kämpfen eher zur Nebensache verkommt.

Alter Schwede, was für ein Spiel! Die kürzlich veröffentlichte Demo konnte mich zwar eher weniger vom Hocker hauen, dafür schaffte dies das fertige Spiel um so mehr. Bereits kurze Zeit nach dem von vielen lang erwarteten und inzwischen indizierten Actiontitel schon der nächste Kracher für die Xbox 360 - wenn auch nicht exklusiv. Wer auf knallharte Action, spannende Kämpfe und eine gute Story steht, der wird mit dem Spiel mehr als glücklich. Zugegeben, die KI-Kollegen können manchmal nerven und natürlich ist das fehlende freie Speichersystem ärgerlich, trotzdem hat das meine Motivation nur unwesentlich gemindert. Im Gegenteil, bestimmte Abschnitte wollte ich unbedingt vollenden, selbst, wenn ich dazu mehrere Anläufe benötigte. Um die Qualitäten des Spiels in einem einzigen Satz zusammenzufassen: Rainbow Six: Vegas ist ein Must-Have-Titel für alle Liebhaber von Actionspielen und Taktik-Shootern!

Für die Xbox 360 ist Rainbow Six: Vegas bereits erhältlich. Eine Umsetzung für den PC folgt am 14. Dezember, Besitzer einer PSP müssen noch bis zum 18. Januar 2007 warten. Playstation 3-Spieler können zum Launch der Konsole mit Team Rainbow in den Kampf ziehen.

9 / 10

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