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Das fünf Jahre alte Total War: Rome 2 erhält hunderte schlechte Reviews, weil es zu viele Frauen als Generäle gibt

Manche Dinge kann man sich nicht ausdenken.

In den letzten Tagen erhielt das fünf Jahre alte Total War: Rome 2 auf Steam hunderte negative Bewertungen. Der Grund: Manche Spieler kommen nicht damit zurecht, dass es vermeintlich zu viele weibliche Generäle im Spiel gibt.

Eigentlich begann alles noch relativ harmlos, wie Kotaku berichtet. Im August behaupteten einige Forenbeiträge und Reviews, jüngste Updates hätten dafür gesorgt, dass mehr weibliche Generäle auftauchen.

Darauf reagierte Community Content Editor Ella McConnell und gab an, dass alles eine Frage des Glücks beziehungsweise Zufalls sei. Wer damit nicht zurechtkomme, könne Frauen durch Mods komplett aus dem Spiel entfernen oder was anderes spielen.

"Total-War-Spiele sind historisch authentisch, nicht historisch korrekt", schrieb sie im August. "Wenn weibliche Einheiten euch so sehr aufregen, könnt ihr sie mit Mods entfernen oder es einfach nicht spielen. Für uns ist es okay, wenn Leute sagen, dass sie das Spiel nicht kaufen, weil es darin zu viele Frauen gibt. Wenn das ihr Grund ist, ist es uns auch lieber, wenn sie das nicht tun."

Auch andere Aspekte der Total-War-Spiele seien nicht zu 100 Prozent historisch korrekt. Am Wochenende fand das Thema plötzlich mehr Beachtung, auch außerhalb der Community des Spiels. Und zwar auf Plattformen, die ich an dieser Stelle nicht unbedingt verlinken möchte. Argumentiert wird damit, dass Creative Assembly das Spiel so gepatcht habe, dass es historisch ungenau ist. Und dann war eine Community Managerin auch noch so frech, ihnen zu sagen, sie könnten ja was anderes spielen, wenn es ihnen nicht gefällt. Wie kann sie nur?

Ein paar hundert Spieler sahen sich daraufhin wohl dazu gezwungen, negative Reviews auf Steam zu veröffentlichen, weil man moderne Politik in ein solches Spiel einbringe und dergleichen. Andere rufen zum Boykott auf oder verlangen, dass McConnell gefeuert wird. Nochmal: Es geht um ein paar weibliche Generäle in einem Spiel.

Das Lustige daran - oder Traurige, ganz wie ihr es betrachtet - ist, dass die Sorgen der Leute unbegründet sind. YouTuber RepublicOfPlay hat sich die Datenbank des Spiels angeschaut. Dabei stellte er fest, dass nur bestimmte Kulturen, darunter die Römer, weibliche Generäle haben können. Und es besteht eine 65-prozentige Chance, dass ein General ein Mann ist. Tatsächlich ist die Geburtsrate im Spiel also historisch ungenau zugunsten von Männern.

Die Chance, einen weiblichen General zu bekommen, liege bei eins zu zehn bei den meisten Kulturen. Außer bei den Kusch, bei denen es eine höhere Chance gibt, was aber historisch korrekt ist.

"Wenn man es zwecks historischer Genauigkeit auf ein oder 0,1 Prozent setzt, würden es tausende Spieler in einer oder mehreren Kampagnen gar nicht mitbekommen", sagt der YouTuber. "Die Spawnrate muss höher als in der Realität sein, damit es im Spiel vorkommt." Zwar könne es passieren, dass im Auswahlbildschirm nur weibliche Generäle zur Verfügung stehen, aber das sei "extrem unwahrscheinlich".

Auf Twitter hat sich mittlerweile auch Creative Assembly zu Wort gemeldet und gibt an, dass keinerlei Änderungen vorgenommen wurden. Durch die neuen Familienstammbäume sei es möglich, dass mehr weibliche Familienmitglieder durch eine Hochzeit hinkommen. Insgesamt gibt es bei Fraktionen, bei denen es möglich ist, eine zehn- bis 15-prozentige Chance auf einen weiblichen General. Bei den Kusch sind es 50 Prozent.

"Diese Prozentzahlen sind von den Spielern modifizierbar", heißt es. "Wir haben keinen nachvollziehbaren Bug erkannt, der vermuten lässt, dass das System anders oder nicht wie beabsichtigt funktioniert. Wir haben keine Pläne, das durch einen Patch zu ändern oder dieses Feature zu entfernen."

Wie dem auch sei, manche Spieler haben anscheinend keine anderen Sorgen als das.


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