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World in Conflict - Singleplayer

Hilfe, die Russen kommen!

Den Vogel schießt Massive aber mit der letzten spielbaren Mission ab. Die Russen sind nämlich inzwischen in den USA angekommen und haben mit ein paar Spetznaz-Fallschirmspringern die Freiheitsstatur und Ellis Island eingenommen. Das symbolträchtige Wahrzeichen besitzt zwar keinen strategischen Wert, dafür aber einen ideellen, den Ihr mit Eurem Leben verteidigen müsst. Außerdem hat Colonel Sawyer angedroht, im Notfall die Feinde mit einem gewaltigen Luftschlag von der Insel zu drängen, ganz egal, ob dann die wunderschön nachgebaute Statue in die Brüche geht oder nicht. Noch mehr Dramatik gewinnt dieses Szenario durch die bombastische Skyline von Manhatten, die sich in der Ferne aus dem Nebel schält. Man kann zwar nicht bis zu den Gebäuden fliegen, doch die Wolkenkratzer mitsamt einem historisch, aber vielleicht nicht politisch korrekten World Trade Center geben auch als Hintergrund eine hervorragende Figur ab.

Atmosphäre pur: Zerstörte Gebäude, heftige Explosionen und ein Wolken verhangener Himmel.

Natürlich machen Panzertruppen auf den großen Wasserflächen keinen Sinn. Stattdessen übernehmt Ihr die Luftunterstützung und jagt mit schweren Kampfhubschraubern die Russen von der ersten Insel. Der inkompetente Bannon unterstützt Euch dabei mit Amphibien-Truppentransportern, die aber gegen die verschanzten Truppen wenig ausrichten können. Vorsichtig müsst Ihr mit Euren fliegenden Stahlrössern eine Salve nach der anderen Abfeuern, ohne den Luftabwehrgeschützen zu Nahe zu kommen. Auf der zweiten Insel warten danach Harpoon-Raketenwerfer, die mit ihren Schiffsraketen die Atlantik-Flotte bedrohen. Dank ein paar verbündeten Reparatur-Panzern, die Eure angeschlagenen Hubschrauber immer wieder auf Vordermann bringen, gelingt es trotz des massiven Feindaufkommens diese Gefahr aus dem Weg zu räumen.

Doch kaum geben die Russen Ruhe, droht uns Sawyer mit einem alles vernichtenden Angriff, wenn wir nicht Liberty Island säubern. Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt, der uns durch die Luftabwehrgeschütze jede Menge Einheiten kostet.

Inselgefechte im Schatten von Manhatten.

Nach zähem Ringen gelingt es kurz vor dem Ablauf des Ultimatums den letzten Soldaten zu töten, woraufhin in einer dramatischen Zwischensequenz die bombenbepackten Flugzeuge gerade noch rechtzeitig abdrehen. Die letzten feindlichen Truppen sind danach nur noch eine Formsache und wir müssen begleitet von einer dramatischen Ansprache von Colonel Sawyer, der Bannon diesmal scheinbar endgültig aus der Armee wirft, von World in Conflict Abschied nehmen.

Mission Accomplished! Massive hat es in diesen fünf Missionen wirklich geschafft, das recht Multiplayer-lastige Gameplay auch für Offline-Spieler interessant zu gestalten. Durch stimmige Zwischensequenzen und ständig wechselnde Missionsziele steht man die ganze Zeit unter Strom und muss blitzschnell reagieren. Unterstützt durch ein grafisches Effekt-Feuerwerk wird die Hektik des „realen“ Schlachtfelds perfekt auf den Bildschirm gebannt und als schrecklich-schöne Zerstörungsorgie zelebriert. Diese packende Atmosphäre trägt das Spiel über weite Strecken und macht Hoffnung auf eine durchgehend geniale Einzelspielerkampagne.

Trotzdem muss sich Massive auch ein wenig Kritik gefallen lassen. Da wäre zum einen die recht schwache Gegner-KI, die nur durch massive Truppenverbände unsere Verteidigung durchbrechen kann. Zu selten passt der Computer seine eigenen Einheiten an die Auswahl des Spielers an. Außerdem ähneln sich die Einheiten der einzelnen Kriegsparteien momentan noch zu stark. Es fehlen einfach ein paar Spezialeinheiten für den Single-Player. Schon in der sechsten Mission hat man jeden Truppentyp einmal in die Schlacht geschickt. Auch der Video-Ram-Overload auf unserer 256 Mbyte Grafikkarte mit hohen Details ist suboptimal, hier muss noch an der Performance geschraubt werden.

Doch selbst wenn Massive diese Kritik nicht beherzigen sollte, wird der Titel mit aller Wahrscheinlichkeit wie eine Bombe einschlagen. Schon jetzt kann ich es kaum abwarten, wie die Geschichte weitergeht und wie Sawyer am Ende die Russen aus den USA vertreibt. Fünf Missionen haben ausgereicht, um eine Sucht aus zu lösen, die nur die Vollversion stillen kann.

World in Conflict schickt Euch Ende September auf dem PC in den Dritten Weltkrieg, Xbox 360-Besitzer müssen sich etwas länger gedulden.

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