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Technik-Analyse: Mass Effect 2

Die Space-Opera vor dem Technik-Gericht

Generelle Performanceprobleme beiseite, ist die Mass-Effect-2-Engine klar besser darin, größere, offenere Umgebungen zu rendern und darin, sie mit mehr Charakteren zu füllen - ohne die starken Auswirkungen auf die Bildrate und das V-Sync, mit denen man im ersten Teil leben musste. Außerdem haben BioWares Künstler ihre Fähigkeiten, außergewöhnliche Alienwelten zu erschaffen, erheblich verfeinert.

Während die neuen Welten gestalterisch eine Stufe über denen des ersten Spiels anzusiedeln sind, fühlen sie sich in vielen Fällen etwas kleiner an. Das kann auch einfach strafferes Spieldesign sein, aber es fühlt sich schon ein bisschen so an, als wären die Verbesserungen pragmatischer Natur und zugunsten der Performance gemacht worden.

Eine Präsentation der neuen Gameplay-Umgebungen von Mass Effect 2, die zeigt, wie BioWare Kunst und Leveldesign des Titels verfeinert haben.

Wie steht es also mit der PC-Version? Ähnlich wie viele andere Unreal-Engine-3-Spiele produziert Mass Effect 2 auf der Xbox 360 eine im Grunde identische Bildqualität wie die PC-Version auf maximalen Einstellungen. Der mehr oder weniger einzige spürbare Vorteil, abgesehen vom klar überlegenen Shadow Filtering, ist die Option, das Anisotropische Filtering der Computer-Fassung auf 16x hochzudrehen (was wir für unseren Vergleich auch prompt gemacht haben).

Davon abgesehen produzieren die Spiele, wenn sie auf beiden Plattformen in 720p laufen, eine beinahe unheimliche Ähnlichkeit. Neben dem untenstehenden Video haben wir hier auch, ganz old-school, eine 720p Vergleichsgalerie, wenn ihr einen genaueren Blick auf die Details werfen wollt.

Die Xbox-360- und PC-Versionen Kopf an Kopf: Xenos/Xenon gegen Core i7/GTX295. Nicht viel Unterschied. Klickt auf den Vollbild-Knopf für 720p oder den EGTV-Link für ein größeres Fenster.

Ähnlich wie beim anderen großen aktuellen Unreal-Engine-3-Titel, BioShock 2 (lest dazu auch unseren Drei-Formate-Face-Off), läuft auch Mass Effect 2 auf beiden Plattformen ohne Anti-Aliasing. Das ist schon eine kleine Enttäuschung, wenn man bedenkt, wie leicht Spieler-CPUs mit eigentlich jedem Unreal-Engine-3-Spiel fertig werden. Der einzige Weg, die Kantenglättung bei der PC-Version einzusetzen, führt über das Hardware-Control-Panel.

Mass Effect 2 ist in Sachen visuellen Make-Ups ein Titel, der klar mit der Konsole als Zielplattform im Hinterkopf gestaltet wurde. Der PC kann seine Version aber in übertrieben hohen Auflösungen fahren - und stabilere Bildraten sind sogar mit preisgünstigen GPUs, wie der NVIDIA GTS250 oder sogar der altehrwürdigen 8800GT, der Standard.

Dies ist für PC-User Vorteil und Nachteil zugleich. Allerdings überwiegen die Vorteile: Die PC-Hardware ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass jeder mit einem modernen Computer und einer schlichten Grafikkarte eine bessere Performance bekommt, als auf der Konsole.

Negativ fällt hingegen ins Gewicht, dass diejenigen mit wahren High-End-Systemen zwar mehr Frames und mehr Pixel bekomen als auf der Xbox 360 – aber mehr auch nicht: Diese Texturen wurden für 720p designet. Manchmal werden sie sehr schön hochskaliert, manchmal wiederum nicht. Darüber hinaus kann die Gemoetrie der Level-Umgebungen auf dem PC manchmal recht einfach aussehen.

Hier ein Vergleich, in dem wir die Xbox-360-Version in 1080p der nativen Auflösung auf dem PC gegenüber stellen.

Das hochskalierte 1080p der Xbox 360 gegen das das „echte“ 1080p des PCs.

Die Extra-Performance der PC-Hardware hilft auf jeden Fall. Der Bildraten-Vorteil ist recht signifikant und hilft nicht nur, die aus der Xbox-360-Version bekannten Einbrüche zu eliminieren. Man braucht kein Monstersystem, um den Titel mit 60mFPS zum Laufen zu bekommen. Und die Konsistenz, die dies den wundervollen Animationen BioWares verleiht, ist nicht zu unterschätzen. Die Zwischensequenzen sehen auf beiden Systemen toll aus, aber sie „bewegen“ sich auf dem PC weicher und realistischer.

Auf Seiten des Gameplays ist es interessant, dass BioWare den Support des Xbox-360-Controllers auf dem PC gestrichen hat (gleiches ist auch BioShock 2 widerfahren), was den Spieler dazu zwingt, Maus und Tastatur zu benutzen. Dies ist auch klar die überlegene Steuerungsmethode – das Kreismenü für die Munitionswahl und die der Fähigkeiten wurde durch ein einfacheres On-Screen-Interface ersetzt. Und natürlich wird auch eure Zielgenauigkeit besser. Headshots sind mit Tastatur und Maus bedeutend einfacher zu platzieren.

Diejenigen mit einem gut ausgestatteten Computer sollten also zur PC-Fassung greifen. Bessere Performance und einfachere Steuerung machen sie zum überlegenen Spiel. High-End-PC-Gamer hätten sich aber ohne Zweifel etwas mehr zusätzlichen „Bling“ gewünscht.

Vielen Dank an Hotcooler, Alex Goh und John Walker für ihren Beitrag zu diesem Artikel.

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