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Dissidia: Final Fantasy

Haue bei Square Enix

Eine im Grunde recht stimmige Auswahl, auch wenn es natürlich aufgrund der reinen Menge an Final Fantasy-Helden und -Schurken niemals möglich sein wird, alle Geschmäcker zu bedienen. Die Entwickler selbst geben auch offen zu, dass beim Figuren Line-Up immer wieder einmal Kompromisse gemacht werden mussten. Illustrator Tetsuya Nomura, der dieses mal auch die von Künstler Yoshitaka Amano entworfenen Helden und Schurken der früheren Episoden in seinem Stil interpretiert, hätte beispielsweise gern Cecils Freund und Rivalen Cain in Dissidia gesehen. Andere wiederum waren der Meinung, dass weibliche Figuren klar in der Minderzahl sind. Und drei von 22 ist auch tatsächlich ein leichtes Ungleichgewicht. Im Interview zu Dissida Final Fantasy, das Ihr in Kürze bei uns lesen könnt, verraten uns die Designer mehr über solch schwierige Entscheidungen.

Kann man also über die Figurenauswahl streiten, ist die Präsentation nicht nur für PSP-Verhältnisse eindeutig erstklassig ausgefallen. Beim üppigen Intro wird Square Enix seinem herausragenden Render-Ruf abermals gerecht und auch die Figuren selbst sind wunderbar detailreich modelliert und können sowohl in den Story-Sequenzen als auch in den Kämpfen selbst auf der ganzen Linie überzeugen. Square Enix hat die PSP einfach hervorragend im Griff, das wird bei Dissidia wieder einmal absolut deutlich.

Akustisch wird ganz klassische Final Fantasy-Kost geboten. Neben ein paar neuen Stücken werden vor allem jede Menge Remixe von Nobuo Uematsus fantastischen Kompositionen der einzelnen Episoden offeriert, so manche Stücke wie das obligatorische One Winged Angel („lalalalala Sephiroth!!“ – Ihr wisst schon...) entsprechen auch mal komplett den bereits bekannten orchestral eingespielten Versionen.

Cecil kann jederzeit zwischen seinen Paladin- und seinem Dark Knight-Outfit umschalten.

Die Qualität der Arrangements schwankt leider etwas: Manche Stücke wurden ganz hervorragend neu interpretiert, andere haben die Fans bereits in schöneren Fassungen gehört, so umwerfend gut wie die Neuinterpretationen des vor einigen Monaten erschienenen Wii-Dungeon-Crawlers Final Fantasy Fables: Chocobo´s Dungeon haben mir die meisten Dissidia-Tracks nicht gefallen.

Die langen Monate bis zum Europa-Release im Herbst lässt Square Enix übrigens nicht ungenutzt verstreichen. Neben den aufwändigen Lokalisationsarbeiten – neben englischen Sprecher für alle Figuren werden die Texte in sämtliche europäischen Sprachen übersetzt – wird die westliche Fassung auch mit einem neuen Arcade-Modus aufwarten. In selbigem werden all die RPG-Elemente und Story-Sequenzen beiseite gelassen, hier stehen die Figuren von Anfang an mit ordentlich Power für dynamische Zweikämpfe zur Verfügung.

Auch wenn anzunehmen ist, dass primär wohl die Jungs und Mädels aus der harten Final Fantasy-Fankurve begeistert zu Dissidia greifen werden, ist es den Entwicklern ein besonderes Anliegen, mit ihrem flotten Prügler auch neue Fans zu erreichen, die bisher aus den verschiedensten Gründen die Mammut-RPGs gemieden haben. Dazu verzichtet Dissidia zum einen auf schweren Kontinuitäts-Ballast. Auch Spieler, die bisher mit Namen wie Cloud Strife oder Squall Leonhart nichts anfangen konnten, sollen sich problemlos in Dissidia zurecht finden und im Idealfall dann auch gleich Lust darauf bekommen, die großen RPGs selbst einmal auszuprobieren. Ob das tatsächlich klappt, das wird dann natürlich der Release im September zeigen. Aber sagen wir es mal so – Final Fantasy ist aktuell keine Reihe, die sich über einen eklatanten Mangel an Fans beklagen muss.

Wie im NES-Vorbild kann der Onion Knight aus Final Fantasy III auch in Dissidia den Job wechseln.

Natürlich kann und will ich mir nach dem Anspielen der japanischen Version noch lange kein endgültiges Urteil über die Qualität von Dissidia erlauben, eine Aussage mache ich aber jetzt schon voller Überzeugung: Dissidia ist definitiv kein billiges Marken-Melken und auch kein hastig produzierter Schnellschuss in einem Genre, in dem die Entwickler bisher keine Erfahrung sammeln konnten.

Statt einem generischen Prügler mit prominenter Besetzung liefert Square Enix einen interessanten Genremix, der klassische Beat´em Up-Elemente mit spielerischen Ideen der Kingdom-Hearts-Reihe vermengt und das Ganze mit einem guten Schuss Story und Rollenspiel-Charakterentwicklung würzt. So wird Square Enix den PSP-Spielern im Herbst ein recht ordentliches 'Fantasy RPG Action Prügel'-Paket liefern, das tatsächlich das Zeug dazu hat, das kürzlich stattgefundene 20-jährige Jubiläum der Reihe angemessen zu feiern.

Und nicht zuletzt wird Dissidia mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Grundstein für eine neue Final Fantasy Spin-Of-Serie legen. Denn auch wenn 22 spielbare Figuren schon mal eine ganze Menge sind, so gehen noch jede Menge weitere Helden und Schurken im Final Fantasy-Universum um. Da ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis ein Sequel mit sehnlichst erwarteten Figuren wie Tifa Lockheart, Gilgamesh, Sabin oder Steiner seinen Weg in die Ankündigungslisten findet.

Dissidia: Final Fantasy erscheint im September 2009 exklusiv für PSP.

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